Sandauer Förderverein will das Werk bis zum Quempas vollendet haben Glocke im Kirchturm erhält nun ihre Stube
Im Sandauer Kirchturm wird wieder gearbeitet, diesmal in der Glockenstube. Denn zum Quempas soll eine der beiden Glocken wieder läuten.
Sandau l Schon von weitem ist im Treppenhaus zu hören, wer hier am Werken ist: Das Kreischen der Handkreissäge dringt überall hin. Zimmermann Manfred Stamer von der Havelberger Baufirma HTI zertrennt einen dicken Kiefernbalken, der später mal die Dielen tragen soll. Ein Teil der Glockenstube ist bereits mit Dielung versehen, darunter schaut Dämmstoff hervor.
Denn durch die Glockenstube pfeift der Wind, die Schalllucken bleiben auch später offen, weshalb nach unten gedämmt werden muss. Die beiden großen Luken an der Südseite - hier hingen bis vor kurzem die Glocken - werden sogar nur provisorisch mit Holz verkleidet, damit hierdurch später unter anderem die zweite große Glocke in den Raum gehievt werden kann. Doch muss sie bis dahin noch aufwendig saniert werden.
Weniger Aufwand muss für die kleine Glocke betrieben werden, sie benötigt nur einen neuen Klöppel und ein neues hölzernes Joch.
Aufruf war erfolgreich
Insgesamt 11000 Euro werden benötigt, um sie wieder zum Klingen zu bringen, der Förderverein hatte dafür in diesem Jahr zu Spenden aufgerufen. Das Geld ist inzwischen zusammengekommen, freut sich Vorsitzender Wolfgang Hellwig. Rings um die Glocke fehlt die Dielung allerdings noch, denn hier muss erst der Glockenstuhl aufgebaut werden. Diesen Auftrag erhielt eine Spezialfirma aus Berlin, die bereits das Uhrwerk installiert hatte. Am 9. Dezember wollen die Berliner mit den Arbeiten beginnen.
Das Geld für den Glockenstuhl stammt wiederum aus dem Leader-Programm. Wolfgang Hellwig ist froh, dass die Geldgeber inzwischen einer Verlängerung des Bewilligungszeitraumes zugestimmt haben - sonst hätte er zum 30. November abrechnen müssen. Dadurch kann der dritte Bauabschnitt in voller Höhe der Baukosten von etwa 250000 Euro durchgezogen werden. Der nächste Schritt ist die Ausschreibung für den Fahrstuhl.
Doch zunächst liegt das Hauptaugenmerk auf der Glockenstube, denn zum Quempas am Heiligen Abend will der Förderverein sein Versprechen einlösen: Die Glocke soll dann die jahrhundertealte Tradition einläuten - und weithin vom Baufortschritt künden.