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Festlicher Appell in der Bahnhofstraße / 5. Kompanie außer Dienst gestellt Havelberger Panzerpioniere sind gesund vom Auslandseinsatz zurückgekehrt

Von Andrea Schröder 22.03.2013, 02:13

Mit einem festlichen Appell haben sich gestern die Soldaten des Panzerpionierbataillons 803 in Havelberg zurückgemeldet. Nach 15 Monaten Auslandseinsatz in Afghanistan und im Kosovo sind alle wohlbehalten zurückgekehrt.

Havelberg l Mit dem Kommandeur des Panzerpionierbataillons Oberstleutnant Oliver Esdar, der vergangene Woche in Deutschland gelandet ist, sind alle Soldaten wieder zurück in der Elb-Havel-Kaserne. Mit einem festlichen Appell auf dem Parkplatz in der Bahnhofstraße wurde der Auslandseinsatz gestern offiziell beendet. Oliver Esdar sprach als Erster zu den Soldaten und Gästen, zu denen auch Bürgermeister Bernd Poloski gehörte. Einige Havelberger waren der Einladung zum öffentlichen Appell gefolgt und schauten zu. Das Luftwaffenmusikkorps 4 aus Berlin sorgte für die musikalische Umrahmung.

Der Kommandeur bedankte sich für die Unterstützung aus der Bevölkerung etwa durch gesandte Grüße während des 15-monatigen Auslandseinsatzes. Eine solch tiefe Einbindung eines militärischen Verbandes in die Bevölkerung sei nicht mehr überall gegeben, aber in Havelberg deutlich zu spüren. Zudem dankte er für die Hilfe für Menschen in Afghanistan. "Die von Ihnen im Rahmen des Spendenaufrufes der Volksstimme gespendeten Gelder kamen dem Waisenhaus in Kunduz zugute und haben dort auch ein sichtbares Zeichen hinterlassen."

Oliver Esdar blickte zurück auf den Einsatz, bei dem der Schwerpunkt auf Afghanistan lag. Doch auch im Kosovo, wo das Umfeld zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht als sicher bezeichnet werden könne, haben Soldaten gute Leistungen vollbracht.

In Afghanistan haben unter anderem Soldaten der 2. und 4. Kompanie im Norden des Landes über ein Jahr hinweg eine Panzerpionierkompanie gestellt, Kameraden der 3. und 5. Kompanie waren als Ausbilder für Kräfte der afghanischen Armee tätig, und Stab sowie Stabsversorgungskompanie haben im zweiten Halbjahr die Sicherstellung des Betriebes im Feldlager Kunduz übernommen. Über die Hälfte des Bataillons war im Einsatz gebunden. Esdar würdigte die professionelle und umsichtige Arbeit aller Soldaten und zog sein persönliches Resümee, kennt er doch Afghanistan seit seinem ersten Einsatz dort im Jahr 2002. Auch wenn es oftmals in der Öffentlichkeit anders dargestellt werde, sieht er "gewaltige Fortschritte in allen Bereichen".

Der Kommandeur vergaß auch nicht diejenigen, die am Heimatstandort den Grundbetrieb aufrecht erhalten haben, die sich um die Betreuung der Soldaten im Einsatz und ihre Familien gekümmert haben sowie die Angehörigen der Soldaten. "Dieser Beitrag ist essentiell für jeden Soldaten im Einsatz. Nur wer den Rücken frei hat, kann auch im Einsatz hundert Prozent geben."

Der Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41 "Vorpommern", Brigadegeneral Andreas Marlow, würdigte die Leistungen der Havelberger Pioniere, die "sich wieder einmal bestens bewährt haben". Er machte darauf aufmerksam, dass zu Beginn des Einsatzes nicht klar war, ob alle Soldaten wieder zurückkehren. Die beste Nachricht sei, dass kein gefallener Soldat zu beklagen ist und es nur wenige Verletzte gab. Mit Blick auf den Abzug der ISAF-Kräfte aus Kunduz zum Ende dieses Jahres sagte der Brigadegeneral, dass die afghanischen Sicherheitskräfte mittlerweile im Wesentlichen für die Sicherheit in dem Bereich sorgen. "Ich wüsste nicht, warum das nicht auch ab 2014 so funktionieren sollte."

Landrat Carsten Wulfänger würdigte die Einsatzbereitschaft der Soldaten, die damit ihren Part innerhalb der Staatengemeinschaft leisten und auch für die Sicherheit Deutschlands sorgen. Er hob zudem die gute Zusammenarbeit mit der Bundeswehr in der Region hervor und erinnerte dabei an das Hochwasser 2002.