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Hochwasser Vor fünf Jahren floss die Havel rückwärts

Am 9. Juni 2013 wurde am Wehr Neuwerben die Polderflutung zur Kappung der Hochwasserwelle der Elbe gestartet.

Von Andrea Schröder 09.06.2018, 01:01

Havelberg l Zum zweiten Mal nach 2002 floss die Havel ab Sonntag, 9. Juni 2013, rückwärts. Vor fünf Jahren, um 13.11 Uhr, wurde das Wehr Neuwerben gezogen. Wasser der Elbe strömte Richtung Havelberg. Schon Stunden zuvor wurden die drei Verschlüsse trotz Aufhöhung vom Elbehochwasser überströmt. Je weiter das mittlere Schütz hochgezogen wurde, desto stärker sprudelte es nun kräftiger durch das Wehr. Die Flutung der Havelpolder zur Kappung des Hochwasserscheitels der Elbe, die der Entlastung der Unterlieger dienen soll und seit der Errichtung des Wehres in den 1950er Jahren erst zum zweiten Mal praktiziert wurde, begann.

Am Vormittag waren bereits die Polderdeiche geschlitzt worden. Bis Mittwoch sollte die Prozedur andauern, der Elbpegel um 30 Zentimeter gesenkt werden und die Havel einen Wasserstand von 4,80 Meter (26,40 Meter über Normal Null) erreichen. Doch es kam anders, in Fischbeck brach am 10. Juni der Deich. Das Deichbruchwasser strömte aus dem Süden durch das Elbe-Havel-Land in Richtung Havelberg und die Polder. Die gesteuerte Flutung wurde abgebrochen.

Im Bereich der Einheitsgemeinde Havelberg entstanden aufgrund der Überflutungen Schäden in Millionenhöhe in der Flur sowie an Anlagen und Kanälen des Trink- und Abwasserzweckverbandes.