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Borde und Gossensteine aus Granit mussten per Schiff aus Übersee beschafft werden In Garz wird die Gosse gepflastert

Von Ingo Freihorst 10.08.2011, 06:28

Die kleinste Havelberger Ortschaft Garz ist von jeher ein ansehnliches Dörfchen. Jetzt könnte der Ort an der Havel sogar noch hübscher werden: In der Ortsmitte wird rege gearbeitet, die Alte Kirchstraße wird neu gepflastert.

Garz. Es sind keine einfachen Borde, welche die Arbeiter einer Firma aus Stendal-Borstel vor kurzem in Garz in das Betongemisch setzten. Die Granitborde wurden aus Übersee per Schiff angeliefert - was dafür sorgte, dass die Bauarbeiten wegen der langen Lieferzeiten zeitweilig ins Stocken gerieten. Doch inzwischen liege die Firma wieder gut im Plan, versicherte der Havelberger Planer Norbert Hackel bei der gestrigen Bauberatung.

Seit Mitte der Vorwoche wurden die Borde gesetzt, jetzt sind die Arbeiter am Pflastern der Gossensteine. Auch dies sind neue Granitsteine. Dieses Material hatten sich die Garzer gewünscht, es passt besser zum historischen Ortskern, wie Ortsbürgermeisterin Astrid Braunsdorf informierte. Zudem wird dem Denkmalschutz Genüge getan.

Derzeit wird am ersten Bauabschnitt der Kirchstraße gearbeitet, er ist etwa 150 Meter lang und führt von der Kirche bis zur Anbindung an die Deichstraße. Diese etwa 150 Meter lange Straße wurde von der Stendaler Firma im Vorfeld ebenfalls neu gepflastert, hier wurde allerdings Betonsteinpflaster verwendet.

Das künftige Kirchstraßenpflaster wird ein Mix aus Alt und Neu, informierte Bauamtsmitarbeiterin Ines Birkholz. Neu sind die Gossensteine, dieser Bereich ist künftig für die Radfahrer vorgesehen. Denn hier soll später einmal der länderübergreifende Havelradweg entlangführen, weshalb für das Vorhaben auch Fördergeld aus dem zweiten Konjunkturpaket der Bundesregierung flossen. Das dürfte auch die Anwohner freuen, denn die Fördermittel werden beim Berechnen der laut Satzung fälligen Ausbaubeiträge mit hinzugerechnet und die Beiträge der Grundstücksbesitzer fallen entsprechend geringer aus.

Insgesamt ist die Baustelle in der Alten Kirchstraße um die 380 Meter lang. Die neue Straße wird vier Meter breit, rechts und links befinden sich die Borde aus Granit, in der Mitte, der eigentlichen Fahrbahn, wird das alte Pflaster wiederverwandt. Die Gehwege sind noch relativ neu, weshalb sie nicht mit saniert werden. Lediglich das Niveau wird noch an die Straße angepasst, wie beispielsweise an der Friedhofsmauer oder natürlich an den Grundstückszufahrten.

Die Ortsbürgermeisterin hofft, dass der erste Bauabschnitt der Kirchstraße bis zum Kartoffelfest, welches Anfang Oktober an der Fachwerkkirche gefeiert werden soll, geschafft ist. Das unbeständige Sommerwetter hat den Arbeitern bis jetzt relativ gut mitgespielt, denn bei zu prallem Sonnenschein ist das Pflastern noch anstrengender.