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Jahresversammlung TuS hat nun zwei neue Ehrenmitglieder

Normalerweise hätte die Jahresversammlung vom Sportverein TuS Sandau am 28. März stattgefunden, doch da war der Lockdown.

Von Ingo Freihorst 04.08.2020, 01:01

Sandau l Eine Versammlung im Freien – das hatte es bei TuS sicherlich noch nicht gegeben. Doch was ist in diesem Jahr schon normal. Die Sonne meinte es mit 30 Grad Celsius fast schon zu gut mit den Sportlern, vor den heißen Strahlen schützten ein Pavillon und Planen, welche am Fußballplatz aufgebaut worden waren.

Olaf Sassenhagen, der im Vorjahr neu gewählte Vorsitzende, erstattete Bericht und erinnerte noch einmal an 2019, wo der Verein mangels Vorstandsmitglieder kurz vor der Auflösung gestanden hatte. Bei der ersten Zusammenkunft hatte sich lediglich Jens Marscheider als neuer Schriftführer zur Mitarbeit bereit erklärt, vakant waren der Posten des Vorsitzenden und des Kassenwartes. Auf der zweiten Zusammenkunft komplettierten dann Olaf Sassenhagen, Holger Köhne als Stellvertreter und Bernd Kandner als Kassenwart den neuen Vorstand.

Aktuell gehören dem Turn- und Sportverein 94 Mitglieder an, unterm Strich ein Minus von sechs Sportlern – geschuldet der Auflösung der B-Jugendmannschaft bei den Fußballern sowie dem Ausscheiden einiger älterer Sportler. Zudem gibt es drei Förder- und zwei Ehrenmitglieder.

Personell gewachsen ist die von Holger Köhne geleitete Badmintontabteilung, deren Spieler bis hoch auf Landes-Ebene zahlreiche Siege bei unter anderem fünf Ranglisten-Turnieren einfahren konnten. Adrian Henning und Alexander Förster waren mit am erfolgreichsten. Beim Volksfest im Vorjahr wurde wieder ein Eltern-Kind-Turnier ausgetragen, ein Dankeschön ging hierfür an Markus Köhne und Yannik Zimmermann. In der Truppe herrsche ein toller Teamgeist, war zu erfahren, auch werde eng mit Havelberg und Schönhausen kooperiert. In Havelberg wurde zudem das Sportabzeichen abgelegt. Es gab hier vier Austritte, acht kamen im Gegenzug hinzu.

Verstärkt hat sich im Vorjahr auch die Seniorensportgruppe, sie trifft sich jeden Mittwochnachmittag zum gemeinsamen Fithalten. Hier sehe man, dass Sport auch im hohen Alter nicht verkehrt sei, erklärte der Vorsitzende.

Jeden Freitagabend ab 19.30 Uhr trifft sich die Tischtennisabteilung, das jüngste „Kind“ im Sandauer Verein. Sie zählt aktuell 15 Spieler im Alter von 19 bis 69 Jahren, auch Gastspieler schauen beim Training vorbei. Mit dabei war eine Delegation beim vereinsinternen Volleyballturnier. Am Punktspielbetrieb wird allerdings nicht teilgenommen.

Vor zwei Jahren war die Fußballmannschaft von TuS neu aufgestellt worden – und schaffte denn auch gleich den Durchmarsch in die Kreisliga. Die B-Junioren – sie haben sich inzwischen aufgelöst – beendeten die Saison im Vorjahr auf dem 6. Platz in der Kreisliga. So mancher kickt nun bei den Männern mit.

Die recht junge und 22 Mann starke TuS-Truppe wird von Christian Lange trainiert – er ist zudem als Platzwart tätig, Philipp Schulz ist Kapitän. Sven Pelzer agiert als Torwarttrainer. In die Winterpause ging das Team auf dem 5. Platz, wobei wichtige Punkte leichtfertig verschenkt worden waren, rügte Olaf Sassenhagen, der zugleich Abteilungsleiter der Fußballer ist. Teils herrschte leider viel Unruhe im Team, ja sogar private Konflikte wurden hier ausgetragen.

Eine Premiere gab es am 1. Februar: Das Dreiländer-Cup-Turnier wurde erstmals mit Gästen aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ausgetragen. Rogeez aus Mecklenburg siegte im Finale gegen die Gastgeber. Ein Dankeschön ging an Bettina und Jens Marscheider, welche versorgten, an Kassierer Thomas Wernitz sowie an Holger Köhne, welcher die Tombola organisiert hatte.

Überhaupt sei die Versorgung auch über den „Sportler-Treff“ am Fußballplatz für das Überleben von TuS unabdingbar, denn die hier erzielten Erlöse kommen dem gesamten Sportverein zugute, erklärte Olaf Sassenhagen. Nur dadurch können die relativ geringen Mitgliedsbeiträge – im Jahr werden 80 Euro bei den Fußballern fällig, Senioren zahlen 50 Euro – in dieser Höhe aufrecht erhalten werden. In diesem Jahr hat noch kein Fußballspiel stattgefunden, los geht der Spielbetrieb am 22. August.

Wenig Erfreuliches konnte Olaf Sassenhagen zur Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung berichten. So waren im Vorjahr zwar die Halle und der Platz besichtigt worden, doch geschah danach nichts, nicht einmal ein Mängel-Protokoll wurde angefertigt. Auch wollten die Sportler einen Trainingsplatz anlegen, einen Geräteschuppen errichten und die Weitsprunganlage umverlegen, doch wurde daraus nichts: Die Genehmigung fehlte, erklärte das Bauamt.

Zudem wurde die Pumpe für den Sportplatz ohne Rücksprache ausgebaut, ein Türschloss an der Turnhalle gewechselt und die Mülltonnen entfernt. „Wir mussten unseren Müll privat entsorgen“, hieß es im Bericht. Inzwischen gab es ein klärendes Gespräch mit der Stadtverwaltung.

Kassenwart Bernd Kandner dankte in seinem Bericht der Seniorengruppe, welche ihre Mitgliedsbeiträge immer pünktlich und übersichtlich abrechnet. „Bei den anderen Abteilungen ist das leider nicht der Fall“, bedauerte der Redner.

Ein Dankeschön gab es für den Vorsitzenden, denn dieser hatte die Kaufsumme für den neuen Rasentraktor zum einen vorgestreckt und zum anderen 500 Euro davon aus eigener Tasche beglichen. Der Verein muss nun die Raten abzahlen.

Die Abteilungen sollten doch umgehend ihre Finanzplanung abgeben, appellierte Bernd Kandner an die Anwesenden. Bislang habe dies nur Ralf Blumberg von der Tischtennis-Abteilung getan. Wegen der Pandemie halten sich derzeit auch die von Firmen eingeworbenen Spenden in Grenzen, so dass der Verein wohl auf ein Minus von über 1200 Euro zusteuert. Allein für den Spielbetrieb der Fußballer sind im Jahr um die 6000 Euro nötig.

In der Diskussion fragte ein Fußballer, wann es denn neue Trainingsanzüge gäbe. Diese könne man erst besorgen, wenn vor allem die Fußballer ihre Beiträge endlich pünktlich entrichten würden, antwortete Olaf Sassenhagen. Jetzt sei es wegen der Pandemie zum einen schwierig, Spenden einzuwerben. Zum anderen wollten die Kicker unbedingt bestimmte Marken-Anzuge, welche weitaus teurer seien.

In dem Zuge bat er die etwa 20 Anwesenden, den Rhythmus der Beitragszahlungen per Beschluss zu ändern: Das Beitragsjahr solle nunmehr am 1. Januar statt am 1. Juli beginnen. Dem wurde zugestimmt. Eine Erhöhung der Beiträge sei übrigens nicht geplant, erklärte der Vorsitzende.