Wasserwacht Jüngste schwimmen in Havelberg beim Training um die Spülinsel
Die Wasserwachtjugend aus Stendal, Tangerhütte und Havelberg hat sich zum Zeltlager in der Hansestadt Havelberg getroffen. Das nächste soll in Tangerhütte stattfinden.

Havelberg - Spätestens wenn der große Versorgungs-Lkw des DRK durch Havelberg rollt, ist wohl den meisten klar, dass irgendwo etwas großes geplant ist. So war es am vergangenen Wochenende, als Fahrer und Versorgungsgruppenleiter Enrico Schmitt am Freitag pünktlich 16 Uhr das Gelände der Wasserwacht auf der Spülinsel in Havelberg erreichte. Hier fand das erste gemeinsame Zeltlager der Wasserwachtjugend der Ortsgruppen Tangerhütte, Havelberg und Stendal statt. Rund 40 Teilnehmer, darunter acht Betreuer, sechs Versorgungshelfer und 24 Kinder und Jugendliche erlebten ein abwechslungsreiches Kennenlernwochenende mit Schwimmen, Boot fahren, Spiel, Teambildung und Abendüberraschungen.
Bereits am Anreisetag wurde insbesondere den jüngsten Kindern gezeigt, dass nicht das „Ich“, sondern das „Wir“ für den gemeinsamen Lagerbezug zählt. Mit Eltern und Betreuern unterstützen sie sich beim Zeltaufbau und die Tangerhütter Gäste wurden herzlich in Empfang genommen. Schnell schloss man am abendlichen Lagerfeuer freundschaftlichen Kontakt und bei Spiel und Spaß endete der erste aufregende Tag.
Strömungsschwimmen gemeistert
Am nächsten Morgen wagten sich die größeren unter den Kindern noch vor dem Frühstück zum Frühschwimmen in die Havel. Der Rest joggte mit Betreuerin Lara Wienecke (OG Tangerhütte) bis zu drei Runden um die Spülinsel. Nach dem Frühstück ging es dann auch für alle anderen Kinder ins erfrischende Nass. Hier übten sie Strömungsschwimmen, was insbesondere für die allerjüngsten Kinder mit gerade mal acht Jahren eine echte Herausforderung war. Stets begleitet von erfahrenen Rettungsschwimmern und entsprechender Leinensicherung, konnten sie erste Schwimmerfahrungen im natürlichen Gewässer machen und lernen, wie man im Notfall richtig reagiert.
Einige Kinder wuchsen beim Freischwimmen über sich hinaus. So schwammen Justin, Elsa, Hedy, Emely, Lenny, Isabell, Bruno, Emil und Moritz eine ganze Runde um die Spülinsel. „Besonders unter der Brücke herrschte eine derart starke Strömung, dass selbst geübte Rettungsschwimmer fast vier Minuten benötigten, um hindurch zu schwimmen“, informierte Trainerin Cornelia Bossert. Mächtig stolz waren die Kinder, als sie das Ziel in einer knappen Stunde ungeplant erreichten. Denn laut Trainerin war nur ein Schwimmtraining von 25 Minuten für das silberne Schwimmabzeichen angesetzt. Die Gruppenmotivation führte wohl letztendlich zu dieser grandiosen Leistung der Kinder, die für ihre Ausdauer sogar mit dem Totenkopfschwimmabzeichen (Abzeichen für Dauerschwimmen) belohnt wurden.
Knotenkunde und Gewässerkunde
Mit ordentlich PS ging es per Rettungsboot nach jeder Schwimmeinheit mit Bootsführer Hartmut Ziehm aus Arneburg zu Gewässerkunde und Bootsmanöver auf die Havel. Hier erfuhren die Kinder, was „Mann über Bord“ bedeutet und wie man eine hilfebedürftige Person im Wasser richtig anfährt. Dass der Achter-, Kreuz-, Rundtörn und Palstekknoten keine mathematischen Knobelaufgaben darstellen, erfuhren die Kinder im Programmteil zur Knotenkunde. Hier zeigten gerade die Jüngsten großes Talent und Begeisterung. Zwischendurch standen kreative Freizeitbeschäftigungen auf der Agenda, denn: „Die Kinder und Jugendlichen in dem Camp sollen sich auch untereinander kennenlernen. Es ist toll zu sehen, wie schnell soziale Kontakte geknüpft werden und aus 24 Kindern eine Wasserwachtgemeinschaft wird“, freute sich Cornelia Bossert (OG Havelberg) über das gute Klima im Camp. Ihre Tangerhütter Kollegin und Organisatorin Franziska Welz konnte dies nur bestätigen. Gemeinsam beschloss man, die Veranstaltung zur Tradition werden zu lassen, und so luden Franziska Welz und Steffen Dongowski (Ortsgruppenleiter Tangerhütte) die Havelberger zum nächsten Trainingslager nach Tangerhütte ein.
