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Kammermusik Mon-Puo: „Wir sind ein tolles Team“

In Nitzow geht es wieder sehr musikalisch zu. Denn die Teilnehmer der 3. Internationalen Kammermusik Akademie sind Mittwoch angereist.

Von Dieter Haase 01.08.2019, 18:00

Nitzow l Sieben Musikstudenten – aus den Ländern Frankreich, Österreich, Israel, Spanien/Taiwan, Frankreich/Holland, Serbien und Deutschland – sind es insgesamt, die sich auf das große Abschlusskonzert am 3. August um 18 Uhr in der Nitzower Dorfkirche vorbereiten. Alle sieben Teilnehmer sind nicht nur irgendwelche Studenten, sondern jeder für sich ist Preisträger zahlreicher, vor allem auch internationaler Wettbewerbe.

Mila Krasnyuk aus der Ukraine, die bereits die 2. Internationale Kammermusikakademie Nitzow im vergangenen Jahr mitbestritten hatte, musste in der vergangenen Woche ihre Teilnahme aufgrund einer Erkrankung absagen. „Für sie haben wir mit Violaine Despeyroux kurzfristig eine junge Französin mit ins Boot geholt“, berichtet die künstlerische Leiterin Sara Maria Rilling, die sowohl für die Auswahl der Musikstudenten als auch für das musikalische Programm verantwortlich zeichnet. Violaine Despeyroux reiste am Mittwoch direkt aus Frankreich an.

Noch etwas weiter als sie hatte es Irena Josifoska aus Serbien, die in Detmold studiert, derzeit aber ihre Semesterfe­rien in der Heimat verbringt. Sie kam aus dem Grund erst am Mittwochabend in Nitzow an. Kurz danach erschien die 23-Jährige bereits zur ersten Probe in der Dorfkirche. „Oh, ist das eine schöne, kleine Kirche hier“, meinte sie. „Da freue ich mich schon sehr auf das Konzert am Sonnabend.“ Da spielt sie in drei von fünf Werken das Violoncello. „Ich war schon im Vorjahr nach Nitzow eingeladen worden, doch da kam mir leider ein anderer wichtiger Termin dazwischen. Nun freue ich mich sehr darüber, dass es in diesem Jahr geklappt hat, und dass ich Freunde, die ich von Kammermusikakademien in Hohen­staufen kenne, hier wiedersehe.“ Als Letzte angereist, ist sie am Sonntag auch die Erste, die abreisen muss. „Um 10 Uhr startet in Berlin mein Flug. Da bleibt mir dann nach dem Konzert am Sonnabend nicht mehr viel Zeit zum Feiern.“

Schon bei der Probe am Mittwochabend strahlt das Gesicht von Mon-Puo Lee aus Spanien (mit Elternteilen aus Spanien und Taiwan) vor Spielfreude. „Die Musik liegt mir im Blut – wie auch allen anderen Teilnehmern, von denen ich einige bereits kenne. Die Studentinnen hier sind alle meine Freundinnen“, erklärt er lächelnd. Und er findet: „Wir sind ein tolles Team in Nitzow. Auch wenn die Vorbereitungszeit recht kurz ist, schaffen wir das, und es wird ein sehr schönes Konzert“, ist er sich sicher. Im Alter von vier Jahren hat er übrigens angefangen, auf dem Cello zu spielen. Derzeit studiert er auf der Akademie der Künste in Berlin.

„Ich bin total happy, dass ich nach 2018 wieder mit in Nitzow dabei sein darf“, freut sich Larissa Cidlinsky. „Vor einem Jahr war das so ein tolles Erlebnis hier. Und ich denke, dass wir das auch bis zum Sonnabend alles wieder bestens hinkriegen.“ An was die Deutsche außerdem noch gerne zurück denkt, das ist das „Schwimmen in der Havel. Ich hoffe, dass auch in dieser Woche noch irgendwie Zeit dafür bleibt.“

Jüngster in der Studentengruppe ist der 20-jährige Sáo Soulez Lariviére. Der französisch-holländische Bratscher studiert in Berlin und hat im Alter von drei Jahren damit begonnen, zunächst die Geige zu spielen. „Von Nitzow habe ich vorher noch nie etwas gehört“, gibt er ehrlich zu, „aber ich finde es jetzt schon recht gemütlich hier auf dem Land. Vor allem auch wegen unserer netten Gastgeber.“ Womit er die Mitorganisatorin der Veranstaltung Rita Spanner meint, in deren Ferienwohnungen alle sieben Musikstudenten untergebracht sind, aber auch alle anderen Nitzower, die die Kammermusikakademie so vielfältig unterstützen. Auch er ist sich sicher: „Das Konzert am Sonnabend wird für alle ein klasse Erlebnis!“

Außer den fünf Genannten gehören noch Ohad Cohen aus Israel und Marie-Therese Schwöllinger aus Österreich (beide waren schon im Jahr 2018 in Nitzow dabei) zum diesjährigen Kreis der internationalen Musikstudenten in Nitzow.