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Karneval Glitzer unter der Diskokugel

Kassettenrecorder, Zauberwürfel, Karottenhose, Schulterpolster, Disko-Kugel. Woran erinnert das? An eine "geile Zeit": die 80-er! Ein Blick nach Schollene.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 09.02.2020, 11:24

Schollene l Zu dieser Zeitreise brechen die Schollener Karnevalisten in dieser Session auf. Das Publikum der ersten von drei Prunksitzungen lässt sich am Sonnabend im Konfetti-Regen unter der Diskokugel mitreißen. Dafür haben alle tief im Kleiderschrank gewühlt und so manches Stück gefunden, das da nun schon über 30 Jahre schlummert.

Mit der Aktuellen Kamera beginnt die Reise zurück. Am 31. Dezember 1979 sind die Grußworte Erich Honeckers zu hören. Er dankt für die guten Leistungen der DDR, „wir sind stark für die 80-er Jahre!“ Und dann folgt die Übertragung aus der Schollener Festhalle. Queen dröhnt aus den Lautsprechern, Matta und Lissy (Astrid Brunow und Steffi Sobotzik) rocken die Bühne. Sie sind fesch gekleidet, sind sie doch auf der Suche nach ihrem Traummann. Und sie finden ihn tatsächlich: Magnum! Alle haben Herzchen in den Augen!

Mit Isi Meyer schwelgt das Publikum in Erinnerungen – hat man sich doch schon „1000-mal berührt“, trotz „Kopfweh“.

Herta und Melitta (Anke und Torsten Heidepriem) kramen in einer verstaubten Kiste, die sie auf dem Dachboden finden. Das waren noch Zeiten, als es ein Telefon mit Schnur und Wählscheibe gab, die Fernsehzeitung „FF dabei“, Einkaufsnetz, Fönhaube und die Bravo mit dem legendären Ratschlägen von Dr. Sommer!

Dann heißen Sabine Fringel, die als Punk die Haare zum „Iro“ auftupiert hat, und Präsident Olaf Brunow mit der Popperlocke Gäste willkommen: Abordnungen der Rathenower, Friesacker und Wuster Karnevalvereine geben sich ein Stelldichein. Das Schollener Prinzenpaar Britta Ziegeler und David Schmenkel bedankt sich mit dem Schollener Orden für das Kommen.

Den Orden haben sich nach der Bütt von Olaf Brunow auch die „Sarazotas“ verdient, beweisen sie doch, dass die gute alte Gymnastik-Stunde bis heute nichts an Attraktivität verloren hat. Sehenswert!

Unvergessen auch die Stars, die die „Young Rebell“ aufleben lassen. Da dürfen Tina Turner, Cheer, Whitney Houston, Madonna oder Nena mit den 99 Luftballons nicht fehlen.

In der tänzerischen Verschnaufpause erlebt das Publikum eine unterhaltsame Eheberatung mit Holger von Sinnen (Elias Heidepriem), der versucht, ein schon 50 Jahre verheiratetes Ehepaar (Anke und Torsten Heidepriem) zu therapieren.

Und dann funkelt und glitzert es! Die Crazy Woman rufen die Hits von Boney M. ins Gedächtnis – ein Vergnügen, den vier Damen zuzusehen!

Dann erobern die Monalisen mit Musik von Depeche Mode die Tanzfläche. Sie sind immer wieder ein Garant für beste Stimmung und müssen natürlich eine Zugabe geben.

Was ist das wohl bedeutendste Ereignis der 80-er? Der Mauerfall natürlich. Es wird melancholisch, als zu den Bildern des 9. November beim Westernhagen-Hit „Freiheit“ alle mitsingen. Und dann reißen die Schwestern Lisa und Kathi Fringel die Mauer ein, fallen sich als Grenzsoldat und „Ossi-Girl“ in die Arme und legen ein berauschendes Freudentänzchen hin!

Dann kommen Thomas Anders und Dieter Bohlen (Stefan Koch und Nico Schulze) in „Geronimo‘s Cadillac“ um die Ecke gebraust. Sie haben all ihre Liebschaften mitgebracht: Nora, Naddel, Verona... Die Herren des Männerballetts im knappen roten Kleid mit üppiger Oberweite rahmen Modern Talking ein und beweisen, dass die 80-er wahrlich „ne geile Zeit“ waren!