Kindergarten „Liebe Grüße an alle Kinder“
In den Havelberger Kitas tummeln sich normalerweise jeweils über 100 Kinder. Jetzt sind es täglich wegen der Notbetreuung um die zehn.
Havelberg l „Es duftet in allen Räumen richtig frisch“, macht Heidi Lähns, Leiterin der Kita „Regenbogen“ in Havelberg, darauf aufmerksam, dass in den ersten drei Wochen Notbetreuung die Räume nicht nur sehr gründlich gesäubert, sondern mit neuer Farbe an den Wänden und Vorhängen ausgestattet worden sind. „Wir teilen uns auf verschiedene Räume auf, so dass wir auf Abstand bleiben. Die Kollegen sind so fleißig und kreativ, sie finden immer neue Aufgaben“, schickt sie ein Dankeschön an die Erzieher. Bei rund zehn Kindern pro Tag bleibt Zeit für andere Dinge.
Zum Beispiel das Bällebad komplett zu reinigen. Oder alle Lego-Steine zu waschen, sämtliche Spiele zu sortieren, anderes Spielzeug zu schrubben... Der Keller ist aufgeräumt. Kuschelecken sind frisch renoviert. In mühevoller Kleinarbeit wurde der Pflasterweg im Innenhof von Unkraut befreit. Mit Messern befreiten die Erzieher die Ritzen vom Moos. Die Kräuterspirale wurde aufgefrischt. Auf dem Spielplatz bekamen der Zaun und der Fahrradständer neue Farbe. Garderobenmöbel und Regale aus Holz sehen nach dem Einölen aus wie neu.
Eine gute Gelegenheit bietet sich jetzt auch, Projekte vorzubereiten und die Portfolios zu vervollständigen. Diese dokumentieren in Text und Bild die Entwicklung eines jeden Kindes. Weil derzeit keine Fotos im Drogeriegeschäft selbst bestellt werden können, nutzen die Erzieher einen Online-Dienst. Der musste auch genutzt werden, um Näh- utensilien für die Vorhänge zu bekommen, denn viele Geschäfte müssen wegen der Corona-Krise schließen. Die Farbe zum Streichen wurde von Malermeister Frank Dümenie gespendet.
Auch so manche Bastelarbeit für den Raumschmuck, für die die Erzieher sonst nicht so viel Zeit finden, entsteht in diesen Tagen. Simone Dülfer bereitet eine Buchvorstellung für die Kollegen vor, bei der es um Methoden der Konfliktbewältigung mit Kindern und Jugendlichen geht. Und dann denken die Erzieher – von 24 waren in dieser Woche 14 im Dienst, weitere sechs nehmen in der Osterferienwoche ihren geplanten Urlaub – auch schon an die Zeit, wenn wieder alle Kinder in die Kita dürfen. Hoffentlich zum Kindertag können sie die Kinder mit dem Märchen von der Goldenen Gans erfreuen. Die Vorbereitungen laufen, die Texte werden einstudiert. Nur das Proben des Zusammenklebens ist in Zeiten des Abstandhaltens nicht möglich. Alle Mitarbeiter freuen sich auf jeden Fall wieder auf normale Zeiten. „Wir vermissen unsere Kinder“, sagt Regina Möhring. Heidi Lähns dankt auch den Eltern, die sehr darauf bedacht sind, ihre Kinder nur dann in die Kita zu schicken, wenn es nicht anders geht. „Liebe Grüße an alle Kinder, die hoffentlich bald in unser frisch renoviertes Haus zurückkehren können.“