Kirchweihfest Kirchrettung wird eine Woche lang gefeiert
Vor 40 Jahren retteten engagierte Jugendliche die Kirche in Wust vorm Abriss. Das runde Jubiläum wird beim Kirchweihfest im August entsprechend gewürdigt, war bei der Zusammenkunft des GuM zu erfahren.

Briest - „In den letzten beiden Wochen ist viel passiert, wir haben eifrig an unserem Festprogramm gestrickt“, informierte die auch für Wust zuständige Pfarrerin Rebekka Prozell aus Jerichow, als sich die Mitglieder von Geschichtskreis und Marionettenbühne im Kirchspiel Wulkow-Wust (GuM) in der Briester Kirche trafen. Zwecks Vorbereitung des mehrtägigen Kirchweihfestes hatte sich innerhalb des Gemeindekirchenrates ein Komitee gebildet.
Vor etwa einem Jahr begann das Zusammentragen der ersten Ideen. Viele Bürger wurden angesprochen – das Problem ist aber auch hier, dass die damaligen Zeitzeugen immer weniger und die Leute zudem immer älter werden. Mit von der Partie ist bei den Vorbereitungen natürlich auch der GuM.
Programm für die Festwoche steht nun fest
Nunmehr steht das Programm für die Festwoche, welche vom 23. bis 29. August in mehreren Orten des Kattewinkels stattfinden soll. Eröffnet wird diese am 23. August mit einem Fontane-Dinner um 17 Uhr in der Kirche zu Wust. Auch will – so es klappt – Theodor Fontane höchstpersönlich vorbeischauen und einiges zum Besten geben. Da die Plätze wegen der derzeitigen Pandemie-Auflagen auf 50 begrenzt sind, wird bis zum 17. August um eine Anmeldung im Pfarramt gebeten. Und zwar unter der Telefonnummer 039343/256 – bitte den Anrufbeantworter nutzen.Marionettenbühne zeigt in Briest die schöne WassilissaMit eingebunden ist auch Maria von Katte, die Initiatorin der Wuster Sommerschule. Sie wird um 19 Uhr über „Wust und die Katte-Tragödie im modernen Gedicht“ referieren. Das Motto lautet „Courage ist gut, Ausdauer ist besser“ – nach diesem Zitat von Fontane lebe man auch im Kirchspiel Wulkow-Wust, meinte die Pastorin.
Zweite Station der Festwoche ist am 24. August die Kirche in Briest, wo die Marionettenbühne „Märchenvogel“ ihr Domizil hat. Sie präsentiert ab 19 Uhr das russische Märchen von der schönen Wassilissa. Anderntags folgt um 18.30 Uhr eine musikalische Andacht mit dem Rossini-Quartett in der Kirche zu Melkow.
Tee wird im Bürgerhaus Kleinwulkow verkostet
„It´s teatime“ heißt es am 26. August in Kleinwulkow im Bürgerhaus. Hier ist bei einem Vortrag und einem Video unter anderem zu erfahren, was Missionare aus Wulkow mit dem Darjeeling-Tee zu tun haben. Es wird eine Teeverkostung geben, der Eine-Welt-Laden aus Magdeburg ist vor Ort, geplant ist zudem ein Kinderprogramm. Der Erlös soll für Indien gespendet werden. Nach einem Tag Pause geht es am 28. August – einem Sonnabend – auf dem Dorfplatz in Großwulkow weiter. Hier wird ein Film beim Kinoabend über die Leinwand flimmern, welcher, ist derzeit noch offen. Der Einlass ist ab 20 Uhr geplant und es gibt ein Imbissangebot.
Mit einem weiteren Höhepunkt wird die Kirchweih-Festwoche am Sonntag, 29. August, in der Sydower Kirche beendet: Zur Wiedereinweihung des dann fast rundum sanierten Gotteshauses ist um 14.30 Uhr ein Gottesdienst geplant. Es wird eine Baustellenführung geben, kündigte die Pfarrerin eine weitere Neuigkeit an.
Bis dahin sind die Arbeiten in und an der Kirche fast abgeschlossen – lediglich noch die Anpflanzungen fehlen, welche erst im Herbst vorgenommen werden können. Bei einer Kaffeerunde klingt die Festwoche dann gemütlich aus.
Zugang zur Sydower Kirche ist nun gepflastert
Die Zuwegung ist nun gepflastert, der Gedenkstein für den einstigen Pfarrer und Begründer der Sydower Bruderschaft, Georg Schulz, wurde wieder aufgestellt. Und zwar sichtbarer als vorher auf einem Feldsteinhügel, welcher sich links neben dem Zugang befindet. Auch das Rankgitter am Eingang wird wieder angebracht, die alten Rosenstöcke – einer blüht gerade – kommen hier wieder in die Erde, informierte Sabine Schönfeld vom GuM. Zu den Bauarbeiten in Kürze mehr.
GuM will sich um die beiden lebensgroßen Epitaphe kümmern, welche neben dem Kirchportal in Sydow angebracht und teils schon arg verwittert sind. Zum einen soll jeder Epitaph ein Dach übern Kopf bekommen, zum anderen sollen sie so saniert werden, dass sie nicht weiter zerbröckeln. Knapp 2000 Euro von sieben Sponsoren trafen bereits ein, informierte Sabine Schönfeld, doch reiche die Summe noch nicht.
Zum Kirchweihfest präsentiert GuM zwei „alte Bekannte“: Ein Video über den Darjeeling-Tee, an dem kurz nach der Wende etliche Einheimische mitwirkten, wurde digitalisiert und auf DVD gebrannt. Erhältlich ist dann zudem ein Replikat der ersten Publikation von 1981 – diese wurde mangels Technik noch mit Handschrift abgedruckt.