Das Führungsunterstützungsbataillon und die Stadt Havelberg verabschieden 60 Soldaten nach Afghanistan / Bernd Poloski: "Kommen Sie alle gesund zurück!"
Mit militärischen Ehren haben das Führungsunterstützungsbataillon 382 und die Stadt Havelberg in der Elb-Havel-Kaserne rund 60 Soldaten zum Auslandseinsatz nach Mazar-e-Sharif (Afghanistan) verabschiedet.
Havelberg. Einen würdigen Rahmen - mit dem Luftwaffenmusikkorps aus Berlin, mit Ehrenformation und Einmarsch der Truppenfahne, mit Militärmärschen und der Nationalhymne - hat gestern das letzte Antreten der Angehörigen des Führungsunterstützungsbataillons 382 im ersten Halbjahr 2011 gefunden. Denn 60 Soldaten, größtenteils aus der 5. Kompanie, fliegen Anfang Juli zum ISAF-Einsatz nach Afghanistan. Bis Ende November sollen sie dort in einer Fernmeldekompanie unter anderem das IT-Netz der Bundeswehr in Afghanistan weiter ausbauen helfen. Dabei stehen ihnen sämtliche mobilen Kommunikationssysteme und -anlagen, die das Heer nutzt, zur Verfügung.
Der Befehlshaber des Wehrbereichskommandos III, Generalmajor Heinrich Geppert, war gestern persönlich in die Domstadt gekommen, um die Soldaten "nach gutem militärischen Brauch", wie er sagte, zu verabschieden. "Die Aufgaben, die vor Ihnen liegen, sind schwierig und nicht ganz ungefährlich - Terroristen dürfen jedoch nie das letzte Wort haben", machte er in seiner Rede deutlich. Aus diesem Grund sei im Einsatzland von jedem Einzelnen nicht nur ein hohes Maß an Wachsamkeit und Verantwortung, sondern auch eine stetige physische und psychische Stabilität gefragt. "Doch ich bin mir absolut sicher, dass Sie sich auf die bevorstehenden Herausforderungen bestmöglich vorbereitet haben", so der General. Dieses Gefühl hätten ihm die Angehörigen des Bataillons bereits bei einem Truppenübungsplatzaufenthalt in Altengrabow, wo er sich vom Stand ihrer Einsatzvorbereitung überzeugen konnte, vermittelt.
"Für Soldaten, die ins Ausland gehen, findet gewöhnlicherweise nicht nur ein Abschiedsappell, sondern nach Beendigung des Einsatzes auch wieder ein Rückkehrerappell statt. Ich verbinde damit die Hoffnung, Sie dazu alle gesund und munter wiederbegrüßen zu können", so der Befehlshaber.
Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski schloss sich diesem Wunsch an: "Die Stadt und ihre Bürger zollen Ihnen Hochachtung dafür, dass Sie mit viel Mut an die Erfüllung ihres spezifischen politischen Auftrags gehen. Dass Sie alle gesund und wohlbehalten von dieser Mission zurückkehren, ist aber das Allerwichtigste", sagte er. Als symbolisches Zeichen dafür, dass die Havelberger mit ihren Herzen bei ihnen sein werden, überreichte das Stadtoberhaupt gemeinsam mit Ordnungsamtsleiter Klaus Heidrich eine Ortstafel an den Chef der 5. Kompanie des Führungsunterstützungsbataillons, Hauptmann Stephan Vüllings. Diese soll die Soldaten in Afghanistan zugleich auch immer daran erinnern, wo in Deutschland ihre Garnisonsstadt liegt.
Reichlich Erfahrungen beim ISAF-Einsatz in Afghanistan gesammelt haben schon die Hauptfeldwebel Martin Drewitz und Ronny Adamzik. 2010 wurden sie bei Aufklärungen im Konvoi von Taliban jeweils in einen Hinterhalt gelockt und in Feuergefechte verwickelt. Nicht zuletzt dank ihres schnellen und mutigen Handelns gelang es ihren Trupps jedoch, die Angreifer in die Flucht zu schlagen. Generalmajor Heinrich Geppert verlieh den beiden aus diesem Grund gestern im Auftrage des Ministers für Verteidigung die "Einsatzmedaille der Bundeswehr Gefecht". Die beiden Soldaten aus Havelberg waren die ersten im Verband, die sie an die Brust geheftet bekamen.