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Konfirmanden Würdigung von Pastor Gehlmann

Die Konfirmanden des Pfarrbereiches Schönhausen widmen sich alljährlich spannenden Projekten, für die sie sogar ausgezeichnet worden sind.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 29.05.2019, 06:53

Schönhausen l Die sich derzeit auf die Konfirmation zu Pfingsten vorbereitenden Jugendlichen setzten sich mit dem Leben von Pastor Gehlmann auseinander. Sehens- und Wissenswertes ist dabei heraus gekommen.

Julia Fünfarek, Jenniffer Hentschel, Anne Keijzer, Carla Northe, Victoria Roloff, Hannes Rümschüssel und Antonia Schulz hießen zusammen mit Pfarrer Ralf Euker auf dem Friedhof willkommen. Auch Martha Schickhoff hat an dem Projekt mitgewirkt, konnte aber bei dessen Präsentation nicht dabei sein. Im Rahmen eines Arbeitseinsatzes haben die Jugendlichen die Grabstelle von Pfarrer Gehlmann wiederhergerichtet, so dass sie nun wieder würdig und anspruchsvoll aussieht. Allerdings kümmern sich auch kontinuierlich einige Schönhauserinnen um das Pastorengrab.

Es gibt nun auch eine Info-Tafel, auf der man erfährt, wie mutig der Pastor war. Denn während seiner Dienstzeit in Schönhausen – 1940 bis 1952 war er auch Seelsorger am Jerichower Fachkrankenhaus. Hier bekam er mit, dass auch Patienten dieses Krankenhauses mit psychischen Krankheiten oder mit Behinderungen von den Nationalsozialisten abtransportiert und ermordet wurden – „Euthanasie“ ist das Wort dafür. Die Jugendlichen berichteten: „Ganz zu Anfang haben wir im Jerichower Fachklinikum die Ausstellung zum Thema ,Euthanasie‘ besucht. Wir haben Kontakt zur Rheinischen Missionsgesellschaft in Wuppertal aufgenommen. Diese hatte den jungen Pfarrer Gehlmann als Missionar nach Afrika geschickt. Wir fragten nach, ob sich im Archiv noch etwas zu ihm findet. Ja, eine ganze Menge sogar: Briefe, Bilder, Zeugnisse und Urkunden. Daraus ergab sich für uns der Lebenslauf von Herrmann Gehlmann.“ Und dann machten sich die Konfirmanden an die Erstellung der Infotafel für die Grabstätte, die sie mit Hilfe der Firma von René Schulz „renoviert“ haben. Sogar ein fehlender Buchstabe auf der Grabplatte konnte mit Hilfe von Steinmetz Gehr ersetzt werden. Beim Metallträger für die Tafel half Willi Pfundt aus Klietz, bei der Tafel Mediengestalter Jörg Kluge. In ihren Dank schlossen die Konfirmanden auch die Standesbeamtin Annett Röhl und den Gemeinderat ein – Dank ihres Entschlusses samt Umsetzung ist das Grab nun ein Ehrengrab und kann auf Dauer auf dem Friedhof erhalten bleiben.

Die Konfirmation findet zu Pfingsten statt. Am Sonnabend ab 15 Uhr in der Schollener Kirche für Emma Behr, Carlotta Kutsche und Tim Krepp sowie am Sonntag ab 10 Uhr für Jenniffer Hentschel, Anne Keijzer, Carla Northe, Victoria Roloff und Antonia Schulz im Schönhauser Gotteshaus.