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Krankenhaus Weiter Hoffnung auf neuen Träger

Seit 15 Wochen kämpfen die Mitarbeiter des Havelberger Krankenhauses nun schon um den Erhalt des Klinikums.

Von Andrea Schröder 25.04.2020, 01:01

Havelberg l Nicht nur allein die Mitarbeiter, sondern dieses Mal auch Bürger bekamen am Donnerstag zur inzwischen 13. Aktiven Mittagspause wieder die Gelegenheit, ihre Forderung zum Erhalt des Havelberger Krankenhauses kund zu tun. Zugleich brachten sie mit einer Kerze ihre Trauer über den Tod des langjährigen Chefarztes der Chirurgie Dr. Dieter Schulzke zum Ausdruck.

Wer wollte, konnte sich als Einzeldemonstrant auf dem Domplatz ein Protestschild nehmen oder eines der Schilder, mit denen „Ein Herz fürs Krankenhaus“ gezeigt wurde. Zusammenhalt, Gesundheit, Respekt, Zuversicht, Vertrauen, Willenskraft, Nie aufgeben, An das Gute glauben sowie Hoffnung und Zukunft standen darauf.

Auf eine Zukunft für das Krankenhaus, in dem viele der Mitarbeiter seit 20, 30 oder gar 40 Jahren arbeiten, hoffen sie noch immer. Gespräche fanden und finden statt. Nächsten Mittwoch gibt es in Klietz ein Gespräch mit Landrat Patrick Puhlmann (SPD) und Vertretern der Salus gGmbH, berichtete der Landtagsabgeordnete Wulf Gallert (Linke), der am Donnerstag ebenfalls beim Einzelprotest vorbei schaute. Er hatte schon gleich nach dem Bekanntwerden der Schließungsabsichten der KMG Kliniken für das Krankenhaus in Havelberg im Januar vorgeschlagen, einen Träger in öffentlicher Hand zu finden und dabei die landeseigene Krankenhausgesellschaft Salus ins Gespräch gebracht.

Diese betreibt seit vielen Jahren in Uchtspringe ein Krankenhaus, 2017 wurde eine Holding mit dem Altmarkklinikum Salzwedel und Gardelegen gegründet. In dem Gespräch am Mittwoch soll es darum gehen, welche Vorstellungen Salus für das Krankenhaus in Havelberg hat. Als weiterer möglicher Träger sind die Johanniter im Spiel. „Die Debatte läuft auch noch“, so Wulf Gallert.

„Es ist eine unmögliche Situation, in der sich die Mitarbeiter aufgrund der Unsicherheit nun schon seit über drei Monaten befinden“, machte er deutlich. Weil die Linken im Land der Meinung sind, dass das Thema Krankenhausschließung im ländlichen Bereich aus Kostengründen mitten in der Corona-Krise auch bundespolitisch Aufmerksamkeit finden muss, hat der Landesvorsitzende der Linkspartei Stefan Gebhardt für nächsten Mittwoch den Vorsitzenden der Linksfraktion im Deutschen Bundestag Dietmar Bartsch nach Havelberg eingeladen. In der Domkurie „D8“ gibt es ein Arbeitsgespräch mit dem Betriebsrat.

Mit dabei sind zudem der Bundestagsabgeordnete Matthias Höhn, Landtagsabgeordneter Wulf Gallert, die Vorsitzende der Linksfraktion im Kreistag Stendal Katrin Kunert sowie der Vorsitzende der Stadtratsfraktion Herbert Luksch. Auch Bürgermeister Bernd Poloski nimmt teil. Wegen der Corona-Beschränkungen kann die Öffentlichkeit nicht zugelassen werden.