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Pferdemarkt „Letzter Gruß“ der Kleinhändler

Das große Aufräumen auf dem Pferdemarktgelände hat begonnen.

Von Wolfgang Masur 07.09.2015, 23:01

Havelberg l Bereits um 7.30 Uhr am Montag waren die gesamte Elbstraße in Havelberg, der pa­rallel dazu verlaufende Geh- und Radweg und auch die Straßenbankette „besenrein“. Alle Achtung!

An der Sandauer Brücke, neben der hübschen Blumenwiese, war Bauhofmitarbeiter Maik Vandrey sogar schon am Rasenmähen.

Aber: Alle Jahre wieder das gleiche Bild auf dem Gelände des Trödelmarktes. Der Platz ähnelt einer Müllkippe. Was am Wochenende noch einige Euro kosten sollte, liegt nun achtlos auf den Wiesen verstreut umher. Bücher, Geschirr, Möbel, Partyzelte und jede Menge anderer Trödel, oft zu großen Bergen aufgetürmt, sind der letzte „Gruß“ einiger Kleinhändler. Teppiche und Kühlschränke sowie Kühltruhen, die kostenpflichtig entsorgt werden müssen, kommen noch hinzu.

Für viele Händler ist es der letzte Trödelmarkt im Jahr und all das, was sie bislang nicht los geworden sind und auch vermutlich in der kommenden Saison nicht verkaufen, ziert nun die Havelberger Wiesen. Neugierige ziehen über das Gelände, sind auf der Suche nach besonderen Schätzen. Und da liegt ja bekanntlich die Schönheit im Auge des Betrachters.

„Wir dulden es nicht, dass nach dem Pferdemarkt Schaulustige und Sammler über das verlassene Gelände streifen. Alles, was von einigen Kleinhändlern sauber zusammengestellt wurde, wird dann noch einmal auseinandergestreut und durchsucht“, sagt Marktmeister Dieter Härtwig. Er hat sogar am Vorabend, beim Abschlussfeuerwerk, einen Bürger mit aufgespanntem Regenschirm in einem Müllcontainer wühlen sehen. „Schätze“ sind hier wirklich nicht mehr zu finden, denn die sichern sich schon die benachbarten Händler.

Soweit das Auge schauen kann, ist nur zurückgelassener Müll zu sehen. In einer Ecke, nahe der Elbstraße, ist der Müll ordentlich zusammengelegt. „Der Wind hat uns nur einen Streich gespielt und leichte Teile weggeweht“, ärgert sich ein Händler. Auf dem Rummelplatz werden die Karussells abgebaut und die Schausteller zeigen sich zufrieden. „Wir kommen wieder“, versprechen sie. Wörtlich mit Pferd und Wagen machen sich die die letzten Pferdehändler auf den Heimweg. Auch hier liegt achtlos weggeworfener Müll im Gelände, obwohl zahlreiche offene Müllcontainer zur Verfügung stehen. Aber: „Ich glaube, im Gesamten haben wir auf allen Plätzen in diesem Jahr etwas weniger Müll. Und das lässt hoffen“, so Bauhofleiter Volker Kanzler.