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Lutz Pesenecker Ab in den Wehrleiter-Ruhestand

Auch wenn es kein kompletter Abschied ist: Als Wehrleiter hängt Lutz Pesenecker sein Jackett an den Nagel. Thomas Wilke ist sein Nachfolger.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 12.01.2020, 09:20

Neuermark-Lübars l Als Kamerad bleibt er der Mannschaft treu, aber die Verantwortung will Lutz Pesenecker nun in jüngere Hände legen, wie er am Freitagabend auf der Jahreshauptversammlung sagte. Im Februar wird er 62 Jahre alt, die Woche über ist er als Lkw-Fahrer unterwegs.

Zur Wende hatte er die Leitung von Jürgen Bordel übernommen, der 1984 das Amt von Ernst Pesenecker (der Vater von Lutz) übertragen bekommen hatte. Sein Rückblick fällt zufrieden aus. Mit 17 Aktiven ist die Wehr recht gut aufgestellt. Dass die Feuchtigkeitsschäden im Gerätehaus nun in diesem und in den Folgejahren endlich beseitigt werden sollen, freut alle Kameraden – auch wenn sie dafür in die benachbarte Garage umziehen müssen.

Gerade haben sie ein anderes Fahrzeug bekommen: den Tanker der Schollener Wehr, die ein neues Fahrzeug bekommen hat. So steht den Neuermark-Lübarsern nun ein Fahrzeug mit 2400 Litern Wasser zur Verfügung. Ihr Auto geht in diesen Tagen nach Kabelitz. Denn deren LO muss bald ausrangiert werden, dürfen auf dessen Ladefläche doch bald keine Kameraden mehr befördert werden.

Den ersten Einsatz gab es mit dem Tanker schon: Silvester wurden auch die Neuermark-Lübarser zum Brand an der Lackfabrik in Schollene gerufen, sie konnten aber wieder umdrehen, weil zusätzliche Hilfe dann doch nicht gebraucht wurde. 2019 gab es mit dem Brand beim Lehmbau in Hohengöhren und einem Fehlalarm noch zwei Einsätze. Ansonsten unterstützt die Wehr den Heimatverein beim Abbrennen der Traditionsfeuer und beim Dorffest. Und die Wehr nahm am Nachtaktivenpokal in Hohengöhren und am Ausscheid im Löschangriff teil. Sie unterstützte auch die Aktion der BI „Lebendiges Elbe-Havel-Land“ beim Arbeitseinsatz auf dem Spielplatz.

Dass die Wehr in punkto Ausbildung noch aktiver werden sollte, merkte Lutz Pesenecker selbstkritisch an. „Eine Möglichkeit wäre“, so der Gemeindewehrleiter Uwe Engel, „sich dabei auch mal einer anderen Wehr anzuschließen. Das funktioniert auch bei anderen gut: Die Molkenberger machen in Schollene mit, die Kabelitzer in Fischbeck oder die Sydower in Wust.“

Schön sei, dass mit Marcel Dörfling ein neuer junger Kamerad gewonnen werden konnte. Er absolviert den am 1. Februar beginnenden Truppmann-Lehrgang in Fischbeck. Zum Truppführer möchte sich Gordon Ryll ausbilden lassen. Außerdem ist für den Frühling ein Erste-Hilfe-Kurs geplant. Auch das Funken wird weiter geübt.

Bis zum 1. April bleibt Lutz Pesenecker wegen der Einhaltung von Fristen Wehrleiter. „Und ich bleibe natürlich als Maschinist aktiv. Und auch als Wettkampfrichter werde ich weiterhin fungieren“, zieht er sich nicht aus dem Feuerwehrleben zurück.

Wie wichtig seine Erfahrung ist, bekräftigte Uwe Engel. Auch dank Lutz Pesenecker ist die alte Technik der Wehr so gut in Schuss. Der Schollener dankte dem scheidenden Wehrleiter und auch allen anderen Kameraden und Unterstützern für ihr Engagement. Auch als kleine Wehr sei sie unverzichtbar im Elbe-Havel-Land.

Zu den wichtigsten Ereignissen in seiner 30-jährigen Laufbahn befragt, nennt Lutz Pesenecker an erster Stelle den großen Fischbecker Waldbrand im Jahr 2000 und natürlich die Flut 2013, die Neuermark-Lübars zur Insel gemacht hatte.

95 Jahre alt wird die Wehr dieses Jahr. Ob, und wenn ja, wie das begangen wird, ist Entscheidung der neuen Wehrleitung.

Mit Löschmeister Thomas Wilke und dem auf der Jahreshauptversammlung zum Oberfeuerwehrmann beförderten Roger Schulze stellten sich gleich zwei zur Wahl. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, erklärte Wahlleiter Uwe Engel. Die Mehrheit plädierte für Thomas Wilke, Roger Schulze wird sein Stellvertreter.