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Donnernder Applaus für die Vorstellung der Laienspielgruppe Von Anke Schleusner-Reinfeldt Märchenspiel in Klietz: Der Froschkönig holt die goldene Kugel aus dem Brunnen im Kinosaal

21.11.2011, 04:38

Königsfamilie und Frosch haben sich den donnernden Applaus der Zuschauer verdient! Die erlebten ein einmaliges Märchenspiel im Klietzer Kinosaal, das Erwachsenen genauso gut wie den Kindern gefiel.

Klietz l Singend tanzen die drei Prinzessinnen durch die Zuschauerreihen, werfen sich die goldene Kugel zu, sind heiter und vergnügt - bis die Jüngste die Kugel nicht fangen kann und diese in den tiefen Brunnen fällt. Wie genau es dort unten aussieht, erzählen die Gebrüder Grimm in ihrem Märchen nicht. Aber die Klietzer Laienspielgruppe, die am Sonnabend das inzwischen neunte Märchen in der Vorweihnachtszeit für Kinder und Erwachsene aufführte. Das Interesse war so groß, dass die Karten an der Tageskasse ausverkauft waren und auch der allerletzte Platz besetzt war.

Bis die Vorstellung begann, standen die Kinder und Erwachsenen am Buffet an. Die Laienspielgruppe hatte Torten und Kuchen gebacken, einer leckerer als der andere! So schlemmten die Besucher noch, als Mario Wilke das Mikro in die Hand nahm und alle herzlich begrüßte. War die Premiere am Vormittag schon gelungen, so war die Spannung in dem vollen Haus am Nachmittag noch größer.

Bevor aber das Märchenbuch aufgeschlagen wurde, hatte der Chor der Grundschule mit Leiterin Christine Kapl seinen Auftritt. Ein Junge und die Mädchen sangen vom Herbst, tanzten und reimten.

Dann war es soweit! Diener Heinrich mit der Kette um sein schweres Herz trat vor den Vorhang und erzählte, dass der Königssohn in einen Frosch verwandelt wurde und nur von einer Prinzessin, die ihn küsst, vom Zauber erlöst werden kann.

Doch bis es soweit war, sahen die Zuschauer erst einmal, wo die goldene Kugel gelandet ist: auf dem Grund des Klietzer Sees. Hier war der Wassermann gerade dabei, den vielen Müll einzusammeln. Seine Familie, der Frosch und die verliebte Krake gesellten sich dazu. Dass der Frosch ein Prinz sein soll, glaubten sie ihm nicht. Doch der kleine grüne Wasserpatscher nutzte die Gelegenheit, schnappte sich die goldene Kugel, die schon im gelben Sack gelandet war und brachte sie der jüngsten Königstochter. Die hatte ihm dafür ihr Prinzessinnen-Ehrenwort gegeben, dass der Frosch mit an ihrem Tisch sitzen und in ihrem Bett schlafen kann. Dass dieses Versprechen auch wirklich eingehalten wird, dafür sorgte der weise König.

Szenenapplaus gab es immer mal wieder. Denn die Darsteller machten ihre Sache perfekt. Auf das immer wieder gesagte "Grün hätte auch gereicht!" vom Frosch, der sich auch "ekelig und schleimig" von den Prinzessinnen gefallen lassen musste, wartete das Publikum förmlich.

Und schließlich war es soweit: Die Prinzessin küsste die roten Lippen des grünen Breitmaulfrosches, das Licht ging aus und der Prinz stand auf der Bühne!

Ende gut, alles gut! So ist es im Märchen. Es gab viel Applaus für die Laienspielgruppe. Die macht nun erst einmal Pause. Aber nicht allzu lange. Denn nächstes Jahr gibt es mit der zehnten Vorstellung ein kleines Jubiläum. Grimmsche Märchen gibt es schließlich noch genug. "Aber vielleicht zeigen wir auch das Märchen, das wir damals zur Premiere aufgeführt hatten", macht Mario Wilke neugierig. Das erste Stück war im Jahr 2003 im Kindergarten vor kleinem Publikum gespielt worden. Zwischenzeitlich hatte die Laienspielgruppe auch in Garz und Hohengöhren gastiert, doch wegen des aufwändigen Transportes der Kulissen und auch der begrenzten Zeit sehen die berufstätigen Laiendarsteller inszwischen davon ab und laden nur in den Kinosaal der Bundeswehr ein. Hier ist es ihnen auch gestattet, regelmäßig zu proben.

Da die Nachfrage der Zuschauer nach einer DVD vom Märchenspiel so groß war, will man das nächstes Jahr realisieren.

Mit dem Drehen am Glücksrad ging für die Kinder ein märchenhafter Tag in Klietz zu Ende.

Die Erwachsenen nahmen gern noch die Tischdeko mit, die die Laienspielgruppe gebastelt und den Gästen zum Kauf angeboten hat.

Kulissen und die teilweise selbst liebevoll angefertigten Kostüme werden wieder eingemottet und finden sicher bei einer der Vorstellungen in den nächsten Jahren wieder Verwendung.