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Natura 2000 Angler tun ihren Unmut kund

Dass sie mit den Verboten im Natura-2000-Entwurf nicht einverstanden sind, demonstrierten Angler und Jäger beim Ministerbesuch in Jerichow.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 16.09.2018, 08:06

Jerichow l Angler und Jäger aus der Elb-Havel-Region und dem Jerichower Land nutzten den Besuch des Ministerpräsidenten Reiner Haseloff und der Umweltministerin Claudia Dalbert, um ihren Unmut über Natura 2000 kund zu tun. Sie versammelten sich Sonnabend am Jerichower Kloster, wo die Landespolitiker sich trafen, um von hier aus nach Fischbeck zur Einweihung des neuen Deiches zu fahren.

„Wir wollen auch Naturschutz, aber nicht in diesen Dimensionen und zu diesen Bedingungen!“ machte Mario Witte aus Jerichow als Veranstalter zusammen mit Bernd Doering deutlich. Er ist nicht nur Angler, sondern auch Vater, „ich möchte, dass meine Kinder, wenn sie groß sind, die Elbe so nutzen können, wie sie jetzt ist. Natura 2000 überfrachtet uns mit Verboten. Wir haben doch längst Natura 2000 mit jeder Menge Gesetze – die darf man nicht noch weiter verschärfen!“ Bauern und Fischer verlieren ihre Existenz und die Grundstücke massiv an Wert. Immerhin laut Veranstalter über 450 Menschen waren dem Aufruf zur Teilnahme am Protest gefolgt.

Peter Hühnermund als Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Sportfischer (VDSF) sagte, als die Landespolitiker eintrafen: „Ich hoffe, Sie sind sich bewusst, was Sie den Menschen hier antun!“ Er übergab Reiner Haseloff eine Liste mit 3000 Unterschriften gegen den Entwurf der Verordnung. Die Demonstrierenden machten deutlich: „Angelfischerei ist gelebter Naturschutz! Mit Natura 2000 werden Elbe und Schutzzonen der Verwahrlosung ausgesetzt.“

Nachmittags gab es eine Gesprächsrunde mit der Umweltministerin, die Gesprächsbereitschaft signalisierte. Aber nun ist Eile geboten. Denn die Umsetzung von Natura 2000 soll schon Anfang kommenden Jahres erfolgen.