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Naturschutz Eurocamper arbeiten im Möwenwerder

Teilnehmer des Eurocamps der Havelberger Partnerstädte arbeiten derzeit am Naturschutzprojekt im Möwenwerder.

Von Andrea Schröder 27.07.2016, 01:01

Havelberg l Wer sich dem Bereich des Möwenwerders, im Havelberger Mühlenholz hinter dem Elbdeich gelegen, nähert, hört schon von weitem die Motoren der Freischneider. Der Blick vom Deich herunter fällt auf kleinere Gruppen, die mit großen Harken ausgestattet sind. Die Eurocamper helfen mit, die Pflanzcamps mit Weiden freizulegen. Ein-Euro-Jobber übernehmen die Arbeit mit den Freischneidern.

Dieses Projekt im Möwenwerder ist Teil des Arbeitsprogramms für die jungen Leute, die am Eurocamp der Städtepartner Havelbergs teilnehmen. Die Arbeit angesichts der hochsommerlichen Temperaturen ist hart, macht aber Spaß, versichern die Campteilnehmer. Nach dem Regen am Montagabend müssen sie sich am Dienstag vermehrt Insekten erwehren. Sie harken das, was die Arbeiter mit den Freischneidern abgeschnitten haben, zusammen. Seit die Pflanzcamps im Möwenwerder vor zehn Jahren im Rahmen eines Naturschutzprojektes angelegt worden sind, sind nicht nur die Weidenstecklinge gut angewachsen, sondern auch das Gras und andere Pflanzen. Zunächst werden Wege zu und um die Pflanzcamps freigeschnitten, erklärt Klaus Heidrich. Der Vorsitzende des Fördervereins „Naturschutz im Elb-Havel-Winkel“ begleitet das Eurocamp, hat die Maßnahme mit vorbereitet. Auch die Weiden werden freigeschnitten, damit sie von unten her Luft bekommen und besser gedeihen können. Die Pflanzcamps dienen dem Hochwasserschutz. Vor allem im Winter, wenn Eisschollen auf der Elbe Richtung Deich treiben, nehmen sie den Druck raus und verhindern, dass die Eisschollen direkt auf die Grasnarbe des Deiches stoßen. Außerdem werden mit diesen Maßnahmen Weichholzauenwälder reaktiviert, die besonders geschützt sind.

Nach Berlin-Tour und Havelschiffahrt am Wochenende stand am Montagnachmittag der Besuch im Haus der Flüsse auf dem Programm des Eurocamps, für das die Hansestadt übrigens eine Förderung vom Landesministerium für Gesundheit und Soziales erhält. Gestern gab es eine Stadtrallye. Beim Abendessen ist es Tradition, dass die Teilnehmer an einigen Abenden ländertypisch kochen. Den Anfang machten am Montag die Deutschen. Der Havelberger Max Boensch bereitete mit Hilfe der anderen Teilnehmer unter anderem Kartoffelsuppe, Kartoffelnester mit Lachs und Schinken, Schnitzel und Bohnen sowie Quark mit Früchten zu. „Lecker“, waren sich alle Teilnehmer, die aus Saumur in Frankreich, Warwick in England, Formigine in Italien sowie Havelberg und Verden kommen, einig. Am Dienstagabend wollten die Franzosen eine Kostprobe ihrer Küche geben.