1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Arbeit geht in den Ferien weiter

Ohne Pause Arbeit geht in den Ferien weiter

Für Schulsozialarbeiter ist Ferienzeit Arbeitszeit. Bei Daniela Zohm und Carmen Oelsner aus Havelberg jedenfalls ist das so.

Von Dieter Haase 07.08.2018, 01:01

Havelberg l „Auch wenn wir unsere Arbeit an den Schulen verrichten, sind wir doch keine Angestellten dieser“, erklärt Carmen Oelsner (Grundschule "Am Eichenwald"). Denn der Arbeitgeber der beiden genannten Schulsozial­arbeiterinnen ist der Internationale Bund; „wenn wir Ferien haben möchten, müssen wir Urlaub beantragen“, ist zu erfahren.

Aber die Ferienzeit bringe auch jede Menge Gutes mit sich. „Man kann so ziemlich ungestört Bilanz über das vergangene Schuljahr ziehen und sich wirklich gründlich auf das bevorstehende neue vorbereiten“, nennt Daniela Zohm (Sekundarschule "Am Weinberg") einen großen Vorteil. Die Ausarbeitung von Jahresplänen gehört zum Beispiel dazu. Und außerdem der Erfahrungsaustausch mit anderen Schulsozialarbeiterinnen im Landkreis Stendal. In der Schulzeit ist das kaum möglich, „da klopft fast ständig jemand an die Tür und sind andere wichtige Aufgaben zu erledigen".

Daniela Zohm – an der Havelberger Sekundarschule beginnt sie ihr zehntes Arbeitsjahr – wird im neuen Schuljahr immerhin die Arbeitsgemeinschaft Kochen und Backen – im Vorjahr waren das allein fünf Gruppen – an der Schule leiten, dazu die Mädchen-AG. Außerdem bietet sie einen Konzentrationskurs an und hauptsächlich für die Fünftklässler eine Streitschlichter-Gruppe. In den 5. Klassen unterstützt sie zudem die Lehrer in deren Klassenleiterstunden.

Auf ein ähnlich großes Tätigkeitsfeld kann Carmen Oelsner an der Grundschule verweisen: Arbeitsgemeinschaft Kochen und Backen – 60 Anmeldungen im Vorjahr –, Mädchen-AG für die Klassenstufe 4, Streitschlichter für die Klassenstufe 3 sowie die Betreuung der großen Gruppe der „Ordnungshüter“ in der Klassenstufe 4. Für Carmen Oelsner ist es jetzt das vierte Jahr „Am Eichenwald“ – Schulleiter Lothar Riemann freut sich, dass die Schulsozialarbeiter-Stelle hier für weitere zwei Jahre bewilligt worden ist. Nicht zuletzt können sich Schüler und vor allem auch Eltern mit ihren Sorgen und Problemen immer vertrauensvoll an die Schulsozialarbeiterinnen wenden.

Seit einigen Jahren organisieren Daniela Zohm und Carmen Oelsner gemeinsam zweimal im Jahr jeweils viertägige Ferienprojekte – eines in den Sommerferien und eines in den Herbstferien. Kinder aus der Grundschule und der Sekundarschule nehmen daran teil. Vor allem die Kreativität der Mädchen und Jungen ist dabei gefragt, denn es handelt sich dabei zumeist um Bastelarbeiten. Und auch die beiden Schulsozialarbeiterinnen müssen dabei kreativ sein, sich für jedes ihrer Projekte immer wieder etwas Neues einfallen lassen und dabei auch mit der Jahreszeit gehen. „Dank der Unterstützung durch das Land Sachsen-Anhalt und den Europäischen Sozialfonds können wir das Material für die Kinder komplett stellen; sie brauchen zu den Ferienprojekten nichts weiter mitzubringen als Lust und Laune“, so Daniela Zohm.

Oft gibt es mehr Anmeldungen für die Ferienfreizeit, als Plätze dafür vorhanden sind. In diesem Sommer ist ein ganzer Teil der Interessenten allerdings nicht zu den Kreativvormittagen erschienen. Was die beiden Schulsozialarbeiterinnen vor allem auf die lange Hitzewelle zurückführen. „Da lockt das Freibad dann wohl doch mehr“, glaubt Carmen Oelsner. Trotz allem zeigen sich die beiden Frauen zufrieden. „Den Kindern, die mitgemacht haben, hat es Spaß bereitet. Und das ist das Wichtigste.“

Unter anderem wurden Vogelhäuschen, Donuts und Tagebücher aus verschiedenen Bastelmaterialien hergestellt – Arbeiten, die jeder am Ende mit nach Hause nehmen konnte. „Das waren spannende Tage“, bestätigen Felicitas Schröder (jetzt 4. Klasse), Romy Märkisch (jetzt 7. Klasse) und Jonna Klein (jetzt 4. Klasse). Alle drei Mädchen haben sich schon desöfteren an diesen Ferienprojekten beteiligt. Von der Kreativität einmal ganz abgesehen, lernen die Teilnehmer aus der Grundschule dabei auch gleich die Schulsozialarbeiterin der Sekundarschule kennen und können schon mal ein Vertrauensverhältnis zu Daniela Zohm aufbauen – sofern sie mit dem Übergang in die 5. Klasse nicht ans Gymnasium wechseln.

Vorgemerkt haben sich die Mädchen auch schon den Termin für die nächste Ferienfreizeit bei den beiden Schulsozialarbeiterinnen, die in die Herbstferien fällt. „Mit dem Beginn des neuen Schuljahres nehmen wir Anmeldungen dafür entgegen“, informiert Carmen Oelsner. Eltern können sich über das Sekretariat der Grundschule, Tel. 039387/8127, an sie wenden. Daniela Zohm ist in der Sekundarschule unter der Rufnummer 039387/88 974 zu erreichen.