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Pandemie Schönfelder feiern nächstes Jahr

Es hat nicht sollen sein: Eigentlich wollten die Schönfelder am 6. Juni den 600. Jahrestag der Ersterwähnung ihres Dorfes feiern.

Von Ingo Freihorst 22.04.2020, 18:00

Schönfeld l  Doch macht das Corona-Virus nun leider auch diese Planungen zunichte. „Wir sagen unsere am 6. Juni 2020 geplante 600-Jahr-Feier ab und verschieben sie auf nächstes Jahr“, teilte Frances Schulz, die Pressesprecherin des Schönfelder Dorfvereins, am Sonntag per WhatsApp mit. Der neue Termin werde noch bekannt gegeben.

Just zu dem Zeitpunkt, wo wegen der Pandemie auch das Oktoberfest in München abgesagt wurde, zogen auch die Schönfelder schweren Herzens die Reißleine. So lange hatten sie noch immer gehofft, das Blatt möge sich doch zum besseren wenden.

Denn der Dorfverein Schönfeld war im Mai 2018 extra aus diesem erfreulichen Anlass gegründet worden. Man wollte das Jubiläum ordentlich feiern, also nahm man das Heft des Handelns selbst in die Hände. Vorab hatte es schon einige Veranstaltungen gegeben: So wurde am Dreikönigstag dieses Jahres ein Festgottesdienst gefeiert, verbunden mit einer Ausstellungseröffnung auf der Empore. Doch können diese Exponate aus alter Zeit derzeit auch nicht betrachtet werden, denn das Gotteshaus ist wie alle anderen noch immer verschlossen. Zudem gab es Zusammenkünfte mit den Senioren, wo man alte Fotos sichtete und Geschichten aus dem einstigen Dorfleben sammelte. Diese sollen in eine Chronik einfließen, welche von Sandra und Juliane Braun zusammengestellt wird.

Letztere hatte anfangs dem Dorfverein vorgestanden, seit kurzem hat das einstige Vorstandsmitglied Denis Motzkus dieses Ehrenamt inne. „Wir hatten am Wochenende im Vorstand über das Fest beraten und waren zu dem Entschluss gekommen, es abzusagen“, informierte er auf Nachfrage. Denn laut Vorgabe der Bundesregierung seien alle Großveranstaltungen bis Ende August verboten. Hätte man es vielleicht im kleineren Rahmen dennoch durchgeführt, wären sicher Auflagen abzuarbeiten gewesen, die man nur schwer hätte erfüllen können. Wie eine Dokumentation über jeden einzelnen Teilnehmer.

Geplant gewesen waren am 6. Juni ein Umzug am Vormittag gemeinsam mit der Feuerwehr, welche im Vorjahr ihr 85-jähriges Bestehen hatte. Danach sollten Gaudiwettkämpfe stattfinden. Am Nachmittag sollte dann das eigentliche Jubiläumsfest steigen.

„Wir haben auch umgehend den Versorgern sowie der Band, den Village Boys, abgesagt“, informierte Denis Motzkus. Per Aushang werden auch noch alle Schönfelder von der Absage informiert. Wann das Jubiläum im kommenden Jahr gefeiert wird, ist derzeit noch unklar. – Zum einen weiß keiner, ob die Pandemie dann schon ausgestanden ist und zum anderen müssen solche Termine vorab langfristig mit anderen Veranstaltern abgestimmt werden. Denis Motzkus möchte aber an diesem Zeitraum in etwa festhalten. Dann gibt es halt eine 601-Jahr-Feier.

Der Dorfverein hat derzeit um die 60 Mitglieder. Zur Finanzierung der Feier wurden bereits ein Küchenkalender aufgelegt und weitere Spenden gesammelt.

Den Hinweis auf das Schönfelder Jubiläum hatte die Wulkauerin Erika Kügler bei ihren Recherchen zum Wulkauer Jubiläum – es wurde 2017 gefeiert – im Havelberger Prignitz-Museum entdeckt. Und zwar in der „Beschreibenden Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen“ von 1898. Beschrieben wird darin die Dorfkirche. Eingangs steht zu lesen, dass das unweit der Elbe gelegene Pfarrdorf 1420 erstmals als „Schoneuelde“ erwähnt wurde. Spätere Bezeichnungen lauteten Schoneffelde, Schonenfelde oder auch -welde.