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Mut-Tour Sextett auf drei Tandems

Von Dieter Haase 27.07.2015, 22:31

Havelberg l Dabei handelt es sich um eine bundesweite Tandem-Etappenfahrt für Menschen mit und ohne Depressionserfahrung, die für einen offenen Umgang mit der Volkskrankheit eintritt. Auf der diesjährigen Tour von Bremen über Münster, Aachen, Luxemburg, Rensheim, Stuttgart, Kempen, München, Wittenberg, Wittenberge und Lübeck bis nach Flensburg wird jeweils eine Etappe nach der anderen absolviert. Und zwar von jeweils sechs Personen auf drei Tandems.

In Havelberg kamen auf ihren Tandems mit voll bepackten Satteltaschen (unter anderem mit Zelten, Isomatten und Gaskochern für die Übernachtungen im Freien) Guido Neumann aus Magdeburg, Joseph Kraus aus Groß-Gerau in Hessen, Matthias Scholz aus Görlitz, Sebastian Burger aus Bremen, Hanna aus Berlin und Marlene Schneider aus Leipzig an. Letztere hatte sich diesen Namen für die Mut-Tour allerdings selbst zugelegt, denn mit einem gelben Smiley, mit dem sie ihr Gesicht verdeckte, wollte sie auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam machen: "Damit wollen wir all diejenigen Betroffenen repräsentieren, die es sich nicht erlauben können, ihre Depression öffentlich zu machen. Sei es wegen Mobbings, wegen beruflicher Benachteiligung oder anderer Dinge."

Die bunt zusammengewürfelte Truppe, die sich erst beim Etappenstart am Donnerstag in Wittenberg kennengelernt hatte, schätzt an der gemeinsamem Tandemfahrt aber auch "den leistungsdruckfreien Sport und die Natur sowie die Stimmung in der Gemeinschaft", wie Guido Neumann betont. "Wir leben den Menschen auf der Straße unseren unverkrampften Umgang mit der Krankheit vor und möchten damit Ängste und Vorurteile abbauen. Die Tour ist ein Mutmacher, frei über die Erkrankung zu reden."

Insgesamt absolvierte das Sextett vier Tagesabschnitte auf dem Weg von Wittenberg nach Wittenberge.