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Selbsttests Stäbchen in die Nase zu führen ist an Havelberger Schulen jetzt Pflicht

Von Dieter Haase Aktualisiert: 16:19

Havelberg. Erstmals waren die Schülerinnen und Schüler der Havelberger Schulen am gestrigen Montag zu einem Corona-Selbsttest verpflichtet, um am Unterricht im Schulgebäude teilnehmen zu können - vorausgesetzt der Test wurde mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen. In der Regel geschah das an allen vier Schulen der Domstadt, von den Klassen- oder Fachlehrern beziehungsweise von pädagogischen Mitarbeitern beaufsichtigt, gleich zu Beginn der ersten Unterrichtsstunde.

Lieber in der Schule, als zu Hause

In der Aula des Schulzentrums testete sich eine Halbgruppe - alles Jungs übrigens - aus der Klasse 7b der Sekundarschule „Am Weinberg“ unter Beachtung des Abstandes zueinander und unter der Aufsicht von Schulsozialarbeiterin Daniela Zohm. Weil es für einige Schüler zugleich auch die erste Selbsttestung war, erläuterte sie allen in verständlicher Weise zudem die einzelnen Schritte, die es dabei zu beachten galt. „Ich finde es ganz okay, dass das Testen jetzt zweimal in der Woche gemacht werden muss“, fand Felix Wettschereck, der diese Erfahrung überhaupt zum ersten Mal über sich ergehen ließ. „Allerdings ist das mit dem Stäbchen in der Nase etwas unangenehm, ein richtig komisches Gefühl, aber so schlimm nun auch wieder nicht“, meinte der 14-Jährige aus Warnau. „Ich bin jedenfalls viel lieber hier in der Schule mit Mitschülern und Freunden zusammen, als wenn ich zu Hause alleine lernen müsste.“

„Ich finde das gar nicht so schlimm“

Felix Muchow, am Nachbartisch in größerer Enfernung sitzend, sieht das ähnlich. „Ich kenne das mit den Selbsttests schon aus der vergangenen Woche“, berichtete der 13-jährige Havelberger. „Ich finde das gar nicht so schlimm. Und ich lebe ruhiger, wenn ich weiß, dass ich ein negatives Testergebnis vorweisen kann.“ Auch Felix nimmt lieber am Unterricht in der Schule teil, als jeden Tag zu Hause über den Aufgaben sitzen zu müssen. „Dafür mache ich in der Woche gerne zwei Selbsttests.“

Mit Spannung aufs Testergebnis warten

„Was sein muss, muss sein“, kommentiert an einem anderen Einzeltisch Nick Lorenz (12 Jahre) aus Havelberg und spricht damit insbesondere die Sicherheit vor Corona für Schüler und Lehrer in der Schule an. „Zwei Pflichttests in der Woche finde ich schon richtig. Die geben mir bei negativen Befunden auch die Gewissheit, dass ich mich im Privaten und auf dem Schulgelände bisher anständig verhalten und mich damit vor einer Ansteckung geschützt habe.“ Mit Spannung wartet Nick immer wieder auf das Testergebnis, das nach 15 Minuten feststeht. „Denn ich möchte auch gerne in meine Klasse gehen.“ Und außerdem zum Karatetraining, das er seit Monaten sehr vermisst. Denn Kontaktsport ist im Lockdown nicht erlaubt.

Fast jeder Schultag ist ein Selbsttest-Tag

„Die Lehrer und pädagogischen Mitarbeiter hatten die Aufsicht bei den Selbsttests gut im Griff“, schätzt Schulleiterin Kathrin Klara ein. Und zeigt sich erleichtert darüber, dass „alle Tests negativ ausgefallen sind“. Weil die Klassen an der Schule in Halbgruppen aufgeteilt sind und ein täglicher Wechsel dieser erfolgt, sind der Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag jetzt jeweils Tage für die Selbsttestungen.

Siebtklässler zeigen großes Verständnis

„Ich finde es sehr wichtig, dass an der Schule und nicht zu Hause getestet wird“, erklärt Ronald Müller, Leiter des Diesterweg-Gymnasiums Tangermünde-Havelberg. „Es ist einfach beruhigend, wenn die Aufsicht dabei den Überblick über die Schüler behält und auch selbst die Testergebnisse kontrolliert. Ronald Müller selbst hat das in der ersten Unterrichtsstunde am Havelberger Gymnasium in einer 7. Halbklasse getan. „Die Mädchen und Jungen haben das alle sehr ordentlich gemacht“, zeigt er sich zufrieden. „Ich war erfreut darüber, welches Verständnis die Siebtklässler für die Pflichttests aufgebracht haben.“ In allen Klassenstufen hat es am Montag dabei ausschließlich negative Befunde gegeben. Insgesamt 180 Schüler gibt es am Gymnasium in der Domstadt.

Vorgespräche mit Eltern und mit Schülern

„Sehr geordnet und sehr rücksichtsvoll“, so Schulleiterin Petra Heidrich, seien auch die Pflichttests an der Förderschule „Am Lindenweg“ abgelaufen. Die Vorgespräche mit Eltern und Schülern hätten in wesentlichem Maße dazu beigetragen.