Land dankt für jahrelanges Engagement im Umwelt- und Naturschutz Umweltpreise für Schule und Steinborns
Zwei Umweltpreise des Landes Sachsen-Anhalt, verliehen am Mittwoch von Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens (wir berichteten), gingen auch in die Gemeinde Klietz. Mit Sonderpreisen bedacht wurden die Grundschule sowie Anneliese und Joachim Steinborn.
Von Anke Schleusner-Reinfeldt
Klietz. Die Aktivitäten der Grundschule gefielen der Jury so sehr, dass die Einrichtung bereits zum dritten Mal einen Umweltpreis bekam. Schulleiterin Christine Kapl, sie war mit den Schülern Felix Ladwig, Tim Schade, Anneli Skuppin und Natalie Ramke zur Verleihung gefahren, berichtete von den Bemühungen der Schule, die Umwelt zu schützen und Müll zu vermeiden. Unzählige Projekte wurden realisiert, dazu gehören Biotop im Schulgarten, Wildblumenwiese, Insektenhotel, Benjeshecke, Kräuterspirale, Steckbriefe zu Bäumen und Büschen auf dem Schulhof, Müllprojekt oder die Erforschung von Steinen. Die 250 Euro Preisgeld werden gleich in das nächste Umweltprojekt investiert: alternative Energien aus Sonne, Wind und Wasser. "Wir brauchen dafür viel Material, wollen Solarbaukästen anschaffen, um beispielsweise solarbetriebene Spielzeugautos zu bauen", blickt Christine Kapl auf das neue Umweltprojekt.
Die Laudatio für Familie Steinborn hielt Bürgermeister Jürgen Masch vor dem Publikum in Magdeburg. Das "beispiellose ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde Klietz sowie landesweit im Arbeitskreis Fledermäuse" sei der Grund gewesen, Joachim Steinborn für den Preis vorzuschlagen. "Er hat gemeinsam mit seiner Frau in den letzten Jahren viele Umweltprojekte zum Erhalt und zur Verschönerung unseres Dorfes ins Leben gerufen und mit großem persönlichen Einsatz durchgeführt. Er leitete die Grundschüler bei der Errichtung eines Insektenhotels an und organisierte die Errichtung von Benjeshecken gemeinsam mit Jugendlichen. Auch den Sportverein Germania Klietz unterstützte er mit seinem Fachwissen bei der Gestaltung und Bepflanzung des Sportplatz-Geländes." Seit mehreren Jahren habe er es sich zur Aufgabe gemacht, allen Einwohnern wie auch Gästen die heimische Tier- und Pflanzenwelt näher zu bringen. Er begann mit der Errichtung eines Naturlehrpfades um den Klietzer See und erweiterte den Weg Jahr für Jahr um interessante Schautafeln und andere Anschauungsobjekte wie Greifkasten und Brummstein. Mehrere Stein- und Reisighaufen und viele Meter Benjeshecke entlang des Pfades bieten vielen Kleinlebewesen neue Lebensräume. Schulklassen, die ins Schullandheim kommen, und auch andere Gruppen führt der Naturschützer regelmäßig auf dem Pfad um den See. "Durch seine Beharrlichkeit und seinen unermüdlichen Einsatz ist so ein Weg entstanden, den mittlerweile in Klietz keiner mehr missen möchte", bekräftigte Jürgen Masch.
Dieses Jahr will Joachim Steinborn den kurzen Wanderweg um den Kleinen Klietzer See mit Einbeziehung des slawischen Burgwalls und keltischem Baumkreis fertigstellen. Die 500 Euro Preisgeld, die das Ehepaar erhalten hat, werden in diesen Wanderweg investiert. In der Laudatio wies der Bürgermeister auch auf Anneliese Steinborn hin. Denn bei den vielfältigen Aktivitäten, die sehr viel Zeit beanspruchen, gehe gar nichts ohne eine verständnisvolle Ehefrau. Anneliese Steinborn begleitet ihren Mann auch zu seinen nächtlichen Ausflügen zu den Fledermäusen. Und wenn beide auf den Wanderwegen unterwegs sind, sind immer Harke und Spaten dabei, "oft bleibt auch zu Hause mal die Arbeit liegen. Aber wir haben beide Freude daran und sind glücklich, dass wir uns haben", erklärt Joachim Steinborn.