Hochwasserschutz Ungewollte „Kuhtränke“ auf frisch saniertem Elbdeich in Sandau
Im Vorjahr wurde der sanierte Elbdeich in der Ortslage Sandau übergeben, jetzt gibt es ein kleines Problem: Das Regenwasser in der Rinne fließt nicht ab. Die Sandauer nehmen es mit Humor.

Sandau - Die Sandauer scheinen recht kreativ, wenn es sich um Wortschöpfungen für neue Entdeckungen handelt. So wird die Regenrinne, welche sich auf dem frisch sanierten Deich in der Ortslage befindet, salopp als „Kuhtränke“ bezeichnet. Denn irgendetwas stimmt mit deren Gefälle nicht, das Niederschlagswasser fließt in einem längeren Bereich nicht ab. Aber sicher mehr zur Freude der Vögel als von Kühen, welche im Deichvorland weiden.
Die „Kuhtränke“ wurde von Ratsmitglied Peter Damker auch vor kurzem bei der Deichschau angesprochen, an welcher er als Vertreter der Stadt Sandau teilgenommen hatte, berichtete er auf der Stadtratssitzung . Die genaue Ursache sei den Verantwortlichen vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) nicht bekannt, vermutet wird von Peter Damker ein Planungsfehler. An einer Lösung werde beim LHW aber gearbeitet, vielleicht könnten künstliche Abflüsse geschaffen werden, informierte das Ratsmitglied, welches beim LHW angestellt ist, weiter. Auch bei der Deichabnahme war von der Stadt auf das Problem hingewiesen worden.
Tafeln informieren über Flut-Extreme
Auf der anderen Seite der frisch sanierten Deichkrone, auf der wasserseitigen Böschung, wurde im Zuge der Sanierung auch wieder ein Hilfspegel angebracht. Ebenso die zwei Tafeln, welche in der entsprechenden Höhe an die jüngsten Extremfluten der Elbe erinnern – nämlich jene in den Jahren 2002 und 2013. Diese Tafeln sollen noch eingefasst werden, informierte Peter Damker. Denn vor der Sanierung waren sie dies auch gewesen. Zudem soll auch noch der Zugang zum Hilfspegel auf der Krone gepflastert werden, was ein Lehrling vom LHW übernehmen soll.
Ein größeres Problem sind jedoch die im nördlichen Bereich von Sandau im rückverlegten Elbdeich entdeckten Risse. Hier streiten sich die Firmen, wer Schuld daran trägt, denn die Kosten liegen im sechsstelligen Bereich.