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Bauarbeiten für die Resterschließung sind in vollem Gange / Umschluss erst nach schriftlicher Aufforderung Weitere 70 Garzer werden jetzt an das Abwasser-Kanalnetz angeschlossen

07.06.2012, 03:19

Seit einiger Zeit wird in Garz wieder gebuddelt. Der Trink- und Abwasserzweckverband Havelberg TAHV hat den zweiten Bauabschnitt der Kanalnetzerschließung in Auftrag gegeben.

Von Ingo Freihorst

Garz l Weitere 70 Einwohner werden in Kürze ans Kanalnetz angeschlossen, am Ende werden dann insgesamt 130 Garzer an die Kläranlage angeschlossen sein. Die 2006 mit Fördermitteln errichtete Anlage kann das Abwasser von maximal 150 Bürger verarbeiten.

Insgesamt werden 750 Meter Kanalnetz verlegt, die Kunststoffrohre besitzen einen Durchmesser von 200 Millimetern, informierte Ingenieurin Anja Asche von den Stadtwerken aus Havelberg. Die kommunale Firma erledigt die laufenden Geschäfte des TAHV.

Die Hausanschlussschächte werden an der Grundstücksgrenze oder im öffentlichen Bereich errichtet, für die Leitung von dort bis zur Toilette ist der Grundstückseigentümer zuständig. Aber auch hier muss die Leitung fachgerecht verlegt werden.

In diesem Sommer sollen die Arbeiten in der Schleusenstraße und Am Wehl beendet werden. Die Abnahme des Kanalnetzes durch den TAHV erfolgt erst nach einer Dichtheitsprüfung samt Kamerabefahrung. Erst wenn dies erfolgt ist, werden die beteiligten Grundstücksbesitzer angeschrieben und aufgefordert, den Umschluss vorzunehmen.

Dann müssen die Eigentümer die Rückstände und Abwässer aus Kleinkläranlagen oder Sammelgruben ein letztes Mal ausfahren lassen und die Anlagen außer Betrieb nehmen. Diese können bei Bedarf als Regenwasserspeicher genutzt werden. Ein Auspumpen des Abwassers in den Kanal ist nicht gestattet, das würde die Kläranlage überlasten.

Die Ausschreibung für die Arbeiten hatte eine Firma aus Stendal gewonnen. An etlichen Stellen musste das Grundwasser abgesenkt werden. Hinderlich für den Bauablauf waren aber auch Kabel, die nach den Suchschachtungen teilweise an anderer Stelle im Trassenbereich aufgefunden worden.

Darum musste unter anderem die Trassenführung am Wehl und in der Schleusenstraße geändert werden. Am Wehl sollte der Kanal eigentlich teilweise unterm Gehweg verlaufen, statt dessen musste die Ortsdurchfahrt noch mehr in Anspruch genommen werden. In der Schleusenstraße werden die Anschlüsse übrigens durch Rohrvortrieb verlegt, die Straße braucht also nicht aufgerissen zu werden.

Etwa 380000 Euro investiert der TAHV in diese Resterschließung des Ortes. Dennoch blieben einige Häuser außen vor, ihr Anschluss wäre unrentabel. So jene an der Schleuse oder die letzten Grundstücke in der Schleusenstraße, die zu tief liegen.

Die Kirch- und die Deichstraße waren bereits im ersten Bauabschnitt angeschlossen worden. Die Haushalte hatten einst in eine Grube am Hafen entwässert, das Abwasser floss in den Hafen - was nicht mehr zulässig war. Als Ersatz für die marode Grube entstand hinter der Feuerwehr eine moderne Kläranlage für den Ort.