Studentinnen der Hochschule Heilbronn befragten in der Domstadt über 250 Frauen und Männer Wollen Havelberger ihr Kfz-Kennzeichen "HV" zurück?
Havelberg l Maximal sechs Fragen, von denen fünf nur mit Ja oder Nein beantwortet werden mussten, stellten die Studentinnen Friederike Knoll und Franziska Wegele am Montag Frauen und Männern vor Havelberger Einkaufsmärkten.
Die beiden Studentinnen der Hochschule Heilbronn waren in der Domstadt im Auftrag der Heilbronner "Initiative Kennzeichenliberalisierung" unterwegs. Diese widmet sich den Möglichkeiten, auslaufende Kfz-Kennzeichen wieder einzuführen oder durch Gebietsreformen gefährdete Kennzeichen zu erhalten. Um heraus zu finden, wie die jeweilige lokale Bevölkerung zu dieser Idee steht, sind seit 2010 mehr als 40 000 Personen in 176 deutschen Städten befragt worden. "In Havelberg sind heute weitere über 250 dazu gekommen", berichtet Friederike Knoll am Montag nach Beendigung der Befragung in der Domstadt. Allen Interviewten wurden dabei die gleichen Fragen gestellt: Sind Sie Einwohner dieser Stadt? oder Sind Sie Einwohner des Altkreises Havelberg? Wurde eine dieser beiden Fragen mit Ja beantwortet, fuhren die Studentinnen fort: Kennen Sie das Kfz-Kennzeichen dieser Stadt, das galt, als sie noch Kreisstadt war? Zur Anschauung hatten die jungen Frauen auch gleich noch ein Muster einer solchen Kennzeichentafel parat. Anschließend interessierten sie sich dann für die Antwort auf die Frage: Sollte es hier wieder eingeführt werden?
Abschließend ging es dann noch um das Alter des oder der Befragten und darum, ob in der Familie mindestens ein Pkw oder Motorrad zugelassen ist.
Wolf-Dieter Priest aus der Domstadt, der zu den ersten gehörte, die von den beiden Studentinnen befragt wurden, würde sich vorerst kein extra HV-Kennzeichen mehr zulegen. "Ich habe den Zusatz ,HV\' hinter der Landkreisbezeichnung ,SDL\' und bin damit zufrieden. Das reicht mir", sagte er. Er befürchte zudem, dass mit der Neubeantragung eines Kfz-Kennzeichens wieder so einige Kosten auf die Leute zukommen dürften. Ihm sei das Geld dafür zu schade.
"Wir sprechen jeden an, von dem wir glauben, dass er mindestens 16 Jahre alt ist. Denn ab diesem Alter können junge Leute ja schon mit dem Motorrad unterwegs sein", erzählt Friederike Knoll. Wer nicht in Havelberg oder im Altkreis Havelberg wohne, könne an der Befragung nicht teilnehmen.
Wie das Votum für beziehungsweise gegen das HV-Kennzeichen letztlich ausgefallen ist, darüber dürfen sich die beiden Studentinnen nicht äußern. "Erst wenn die Protokolle an der Hochschule in Heilbronn ausgewertet worden sind, wird das Ergebnis bekannt gegeben", sagen sie. Die Stadtverwaltung in Havelberg erhalte dann eine schriftliche Kopie des Umfrageergebnisses.
In ihren Semesterferien sind Friederike Knoll und Franziska Wegele in insgesamt zwölf Städten unterwegs. In dieser Woche in Sachsen-Anhalt, danach auch noch in Bayern.