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Heimatfest  Walsleben feiert die Altmark

Zum ersten Mal ist das Altmärkische Heimatfest in einem Dorf ausgerichtet worden: in Walsleben. Und das kam richtig gut an.

Von Karina Hoppe 25.08.2019, 17:00

Walsleben l Ein Hoch auf die kleinen Momente am Spielfeld­rand. Als Johannes Alexander aus Stendal am Sonnabend in Familie das 18.  Altmärkische Heimatfest besuchte, fiel ihm diese rosafarbene hohe Maschine auf. Da wollte er zu gerne mal hoch. Zu Erwin Moses, der sofort Ja sagte, als Johannes‘ Oma fragte. Also langsam hoch geklettert und dann erstmal fein ‚Guten Tag‘ gesagt. „Was wird denn aus dem Getreide, wenn das Korn raus ist?“ So fragte der 83-Jährige den Fünfjährigen. „Stroh?“ Genau! Ein kurzes Unterweisen in die alte Dreschmaschine und dann wieder glückselig runter von der Leiter.

Feste schaffen Begegnungen – zufällige und organisierte. Da das Heimatfest 2019 gleich mit fünf Jubiläen einherging, standen am Sonnabendnachmittag laut Plan auch Vertreter aller auf der Bühne. Landrat Carsten Wulfänger (CDU) überreichte eine Urkunde für das Dorf Walsleben (1090 Jahre), an die Feuerwehr (130), an den SV  Eintracht Walsleben (100) und zu Händen von Nico Schulz auch anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Einheitsgemeinde Osterburg – im Vergleich freilich ein Kindergeburtstag. Aber er passte in die Reihe, zu der auch noch das 25-jährige Bestehen des Landkreises Stendal (und Salzwedel) gehört. Wie lässt sich dies nun gut für alle darstellen? In Form einer fünfstöckigen Torte, die Bäcker Bernd Obara „brennend“ vor die Bühne schob. Buttercremetorte bei 20 Grad? „Das geht“, sagte der Bäcker, „fertigmachen, herfahren, aufessen“. Und so war‘s denn auch. Die Jubilare schnitten sie an, brachten die ersten Stücke unters Publikum, Helfer machten anschließend damit weiter – bis auch das letzte Jubiläumsstück kostenfrei verzehrt war.

„Wer so fleißig ist, hat Glück mit dem Wetter“, sagte Landrat Wulfänger anerkennend ins Dorf. Das Festzelt war während dieses offiziellen Parts gut zur Hälfte gefüllt, zum Abend hin aber proppenvoll. Norbert Lazay, Vorsitzender des Altmärkischen Heimatbunds, hofft, „dass Walsleben beispielgebend für andere Kommunen ist“. In dem Sinne nämlich, dass es gut machbar ist, ein Heimatfest in einem Dorf auf die Beine zu stellen, was es in der 18-jährigen Heimatfestgeschichte vorher noch nicht gab.

Die Landkreise Stendal und Salzwedel, die Einheitsgemeinde Osterburg, darin vor allem Walsleben, und der Heimatbund haben dem Publikum ein Programm aus Folklore, traditioneller und moderner Musik, Kulinarischem, Landwirtschaft und Überraschungen geboten. Und das kam gut an. Fast vergessen das Nervengezerre um die nicht rechtzeitig zum Fest errichtete Uchtebrücke – Großveranstaltung birgen Herausforderungen. Die Einheitsgemeinde Osterburg, insbesondere Walsleben, hat sich getraut, von sich Reden gemacht. Auch mit einem Festumzug, der gestern rund 50 Schaubilder durchs Dorf schickte. Mehr dazu auf Seite 17.