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Freizeit Allein Angeln geht immer

Die seit über einem Jahr anhaltende Corona-Pandemie macht auch den Klötzer Anglern zu schaffen. Das Vereinsleben ist komplett zu Erliegen gekommen. Nach längerer Pause gab es am Wochenende mit einem Lehrgang wieder eine Aktivität auf dem Vereinsgelände.

Von Henning Lehmann Aktualisiert: 16:26

Klötze. Stolz zeigen Julia Abagat, Hannes Jahn, Bennet Tanger, Aaron Reisener und Carlo Fehse ihre Urkunden. Die fünf Kinder haben am Sonnabend ihre Prüfung zum Kinder- und Jugendfischereischein im Vereinsheim des Klötzer Angelvereins Purnitzgrund erfolgreich abgelegt. Dabei musste der Petrijünger-Nachwuchs einige Fragen beantworten, die ihnen Prüfer und Ausbilder Andreas Behm stellte. Zuvor hatten die fünf Jungen viel über das korrekte Verhalten an einem Gewässer gelernt.

Interesse am Angeln ist deutlich gestiegen

Dazu gehören Ruhe, Ordnung sowie Sauberkeit, aber auch die Grundlagen der Fischerei, wie die Einhaltung der Schonzeiten sowie die Mindestgröße der Fische. Denn Karpfen unter 35 Zentimetern, Aale unter 50 Zentimetern und Schleie unter 25 Zentimetern müssen wieder in das Gewässer zurück, erfuhren die fünf Nachwuchsangler von Andreas Behm.

„Angeln ist das ganze Jahr über erlaubt und gerade in der Corona-Pandemie nicht verboten, weil man immer alleine angeln kann“, merkte der zweite Vorsitzende Thomas Leopold an. Er und sein Vereinsvorstand verspüren seit dem Ausbruch des Virus eine erhöhte Nachfrage von Personen, die einen Mitgliedsantrag unterschreiben wollen. „Wir haben einen kontinuierlichen Zulauf“, ergänzt Leopold.

Zwar ruht das Vereinsleben seit dem Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 bis auf einige wenige Arbeitseinsätze. Aber viele Menschen suchen in diesen schwierigen Zeiten Abwechslung und finden die beim Angeln. Aktuell hat der Verein im 63. Jahr seines Bestehens knapp 130 Mitglieder zu verzeichnen.

„Leider konnten wir im Vorjahr und können auch in diesem Jahr unsere Veranstaltungen, wie die Jahreshauptversammlung im Januar sowie An- und Volks- sowie Nachtangeln in den Monaten April und Juni nicht stattfinden lassen. Wir wissen immer nicht genau wie viele Leute kommen“, bedauert Vize-Vorsitzender Thomas Leopold die Absage.

Erwachsene wollen Raubfischschein ablegen

Trotz der aktuellen prekären Lage im Zuge der Corona-Pandemie hat der Verein noch keine finanziellen Sorgen und kommt gut über die Runden.

Da ist es für den Vereinsvorstand um Vorsitzender Tim Forjahn um so erfreulicher, dass die Menschen aus der Region den Weg zu den Klötzer Petrijüngern suchen und auch, dass sich für den Lehrgang zum Kinder- und Jugendfischereischein fünf Kinder angemeldet haben.

Ebenfalls am Sonnabend ging im Vereinshaus am zwei Hektar großen Angelgewässer für sechs Erwachsene der Friedfischschein-Lehrgang über die Bühne. Er ist Voraussetzung für das Ablegen des Raubfischscheins. Dazu müssen die Petrijünger in die Salzwedeler Kreisverwaltung fahren, sich dort an zwei Wochenenden schulen lassen und dann Prüfungen zu Fragen der Rechts-, Geräte-, Fisch- und Gewässerkunden ablegen. Diese Aktivitäten sind momentan die einzigen im Zuge der Viruskrise. Aber Angeln kann jeder alleine, wie Thomas Leopold noch betonte. Deshalb habe dieses Hobby in diesen schwierigen Zeiten schlagartig wieder an Bedeutung gewonnen.