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Erzieherin leitet in der Evangelischen Familienbildungsstätte in Klötze regelmäßig Kurse Anja Glaue-Probst: "Babymassage stärkt das Eltern-Kind-Verhältnis"

Von Marlene Wiedner 03.11.2012, 01:13

Regelmäßig bietet die Evangelische Familienbildungsstätte (EFA) in Klötze Babymassagekurse an. Diese gelten als besonders entspannend, sowohl für das Kind als auch für die Eltern.

Klötze l "Massagen stärken das Eltern-Kind-Verhältnis", meint Anja Glaube-Probst, Leiterin der Babymassagekurse in der EFA. Seit mehr als viereinhalb Jahren begleitet die Erzieherin Massagegruppen für Neugeborene und deren Eltern. Eineinhalb Stunden dauert eine der jeweils fünf Sitzungen. "Das kann für die Kleinen schnell anstrengend werden", weiß Anja Glaue-Probst. Schlafen, essen und spielen sind daher erlaubt. "Dann kann man auch zu Hause nachmassieren", sagt Doreen Fäseke aus Beetzendorf, die mit ihrer Tochter Jette an einem Massagekurs teilnahm.

Weinen, Unruhe und Schlaflosigkeit bedeuten eine körperliche und seelische Belastung für Eltern und Baby. Innerhalb des Kurses werden den Müttern und Vätern Techniken vermittelt, ihre Kinder bei der Bewältigung von Stresssituationen zu unterstützen.

Auch der Wechsel von anspannenden und entspannenden Übungen vermittelt dem Kind das Bewusstsein von Belastung und Beruhigung im Alltag. Diese Übungen sollten von den Teilnehmern individuell zu Hause, zum Beispiel vor dem Schlafengehen, fortgeführt werden, um das Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Eltern noch weiter auszubauen.

Nacheinander werden alle Körperpartien durch innige Berührungen der Eltern massiert, gestrichen, gestreichelt, leicht gedreht oder gerollt. In der Gruppe wird pflanzliches Mandel- oder Jojobaöl verwendet. Diese sind besonders rein und haben eine pflegende Wirkung. Zu Hause kann alternativ auch Sonnenblumen- oder Olivenöl genommen werden.

Einige Anwendungen regen die Durchblutung an oder haben sogar medizinische Wirkung. Der sogenannte "Nasenreiter", die Massage von Nasenrücken, Wangenknochen und Schläfen, hilft, Erkältungen zu lösen. Das Nachzeichnen eines Lächelns auf Ober- und Unterlippe unterstützt die Schmerzlinderung bei Zahnungsbeschwerden.

Die Kinder entwickeln im Verlauf des Kurses auch eigene Vorlieben. Einige liegen nicht gerne auf dem Rücken, andere haben Probleme mit der Massage von Kopf- und Gesichtspartien. "Letzte Woche wollte Jette nicht an den Armen, heute nicht im Gesicht massiert werden", erzählt Doreen Fäseke.

Neben der Zeit, die die teilnehmenden Eltern intensiv mit ihren Schützlingen verbringen, haben die Kurse für diese auch den Vorteil, mit anderen Müttern und Vätern ins Gespräch zu kommen und Erlebnisse und Erfahrungen auszutauschen. Väter sind als Begleiter des Kindes genauso gern gesehen wie Mütter, sind aber nur selten bei den Massagekursen anzutreffen.

"Die regelmäßigen Massagen sollten mit steigendem Alter der Kinder nicht abgebrochen, sondern spielerisch weitergeführt werden", empfiehlt Anja Glaue-Probst.

In der EFA finden auch weiterhin Babymassagekurse statt, an denen jeweils fünf bis sieben Eltern mit ihren Kindern teilnehmen können.

Die Anmeldung erfolgt in der Evangelischen Familienbildungsstätte Klötze, Oebisfelder Straße 37, Telefon (03909)2715.