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Beetzendorfer Park Krähenproblem eskaliert

Krähen verunreinigen den Beetzendorfer Park. Das Gesundheitsamt des Altmarkkreises rät daher von Veranstaltungen ab.

Von Walter Mogk 08.06.2018, 19:00

Beetzendorf l Alle Jahre wieder sorgen die Unmengen an Saatkrähen, die ihr Brutgeschäft in den Bäumen des Beetzendorfer Parks verrichten, für Ärger im Ort. Die Hinterlassenschaften der Vögel sind überall zu finden, auf den Wegen und Sträuchern, auf Autos und Gebäuden. Doch diesmal scheint es besonders schlimm zu sein, so dass sich jetzt das Gesundheitsamt eingeschaltet hat.

Eine Hygienemitarbeiterin habe am 4. Juni eine Begehung im Park durchgeführt und sei zu dem Schluss gekommen, dass die vom Bürgermeister bisher veranlassten Reinigungsmaßnahmen nicht ausreichend seien, teilte Kreispressesprecherin Birgit Eurich auf Nachfrage der Volksstimme mit. „Auch wenn eine Reinigung der Wege erfolgte, ist der Boden unter den Bäumen, die als Niststätte genutzt werden, mit Kot, Federn und Überresten von toten Vögeln verunreinigt“, fasste sie das Ergebnis zusammen. Besonders betroffen seien der große Baum vor der Gaststätte, die Bäume um die Bühne herum und der gesamte Eingangsbereich.

Konsequenz: Das Gesundheitsamt hat der Gemeinde von der Durchführung von Veranstaltungen und der Nutzung des Park-Eingangsbereichs abgeraten, da „gesundheitliche Gefährdungen durch Feder- und Kotstaub sowie Zerfallsprodukte der Krähen nicht auszuschließen sind“. Da die Gemeinde die Verkehrssicherungspflicht für den öffentlichen Bereich habe, müsse sie entsprechende Maßnahmen zur Abwendung und Beseitigung der gesundheitlichen Gefahren veranlassen. Das habe der Bürgermeister dem Gesundheitsamt auch zugesichert.

Auf die Krähenproblematik aufmerksam geworden sei das Amt durch Medieninformationen, so Eurich. Darin war von massiven Verschmutzungen des Geländes durch Vogelkot und Kadaver verendeter Tiere während der Caritas-Festspiele im Park die Rede. Doch das könne nicht sein, entgegnete Bürgermeister Lothar Köppe auf Volksstimme-Nachfrage. Die Gemeindearbeiter hätten das Gelände extra vorher gesäubert, was sogar ein öffentliches Lob während der Veranstaltung durch Caritas-Heimleiter Alexander Haase zur Folge hatte.

Als dann das Gesundheitsamt eingeschaltet wurde, seien seit der jüngsten Reinigung acht Tage vergangen, und es hätten sich wieder entsprechende Verunreinigungen angesammelt. Die sollten ab dem 4. Juni beseitigt werden. Doch da hatte die Amtsmitarbeiterin ihre Begehung gerade beendet und ist zu der Schlussfolgerung gelangt, „dass die bisher veranlassten Maßnahmen nicht ausreichend waren“.

Jetzt waren die Gemeindearbeiter erneut im Einsatz und haben sowohl den Eingangsbereich als auch das Gelände rund um das leerstehende Beverhotel, das besonders stark von den Verunreinigungen betroffen war, gereinigt. „Fünf Leute waren damit beschäftigt, für die wir extra Mundschutz und Handschuhe besorgt haben“, berichtete Lothar Köppe. Wenn die Krähen in wenigen Tagen den Park bis zum Herbst verlassen werden, wolle man einige Stellen auch noch mal mit dem Hochdruckreiniger säubern.

Für das bevorstehende Parkfest, das vom 29. Juni bis 1. Juli im Park stattfinden soll, sieht Köppe derzeit keine Gefahr. Bis dahin seien die Krähen weg und die Pflasterflächen sowie das Areal um die Burgruine abschließend gereinigt. Und auch das Caritas-Heim wolle seine Festspiele im nächsten Jahr wieder im Park veranstalten. „Es wäre aber zu überlegen, ob der Termin nicht in die Zeit nach dem Parkfest verlegt werden könnte“, gab der Bürgermeister zu bedenken.

Um das Krähen-Problem grundsätzlich anzugehen, will die Gemeinde sogenannte Vergrämungsmaßnahmen bei der oberen Naturschutzbehörde beantragen, mit der die Vögel aus dem vorderen Bereich des Parks vertrieben werden sollen. Auf eine solche Möglichkeit, die Situation zu entschärfen, hatte der Altmarkkreis extra hingewiesen.