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Schausteller und Buden Beim Klötzer Martinimarkt reicht der Spaß bis über die Dächer hinaus

Bunte Lichter und Regenschirme waren die Kulisse für den Martinimarkt in Klötze. Die Stimmung war trotz gut – und es ging einmal öfter hinauf in den Himmel.

Von Meike Schulze-Wührl Aktualisiert: 29.10.2023, 20:09
Neues Hochfahrgeschäft war dieses Jahr ein Kettenflieger. Aus luftiger Höhe bot sich den Fahrgästen ein toller Rundumblick auf den Jahrmarkttrubel.
Neues Hochfahrgeschäft war dieses Jahr ein Kettenflieger. Aus luftiger Höhe bot sich den Fahrgästen ein toller Rundumblick auf den Jahrmarkttrubel. Fot: Meike Schulze-Wührl

Klötze - Kaum, dass er begonnen hat, geht er mit dem heutigen Familientag wieder zu Ende: der Martinimarkt, der mit seiner 200-jährigen Geschichte als das traditionsreichste Innenstadtfest der Altmark gilt.

Auf den Festmeilen wird all das geboten, was die Herzen der Rummelfans höher schlagen lässt. An ihren festangestammten Standorten Geschäfte, die seit etlichen Jahren dabei sind und einfach dazu gehören, wie beispielsweise die Jaguarbahn, die Enzianhütte, Langos (diesmal mit erweitertem Sitzbereich), bestimmte Kinderkarussells und das Riesenrad, das über allem zu wachen scheint. Und dann Neuheiten und spektakuläre Geschäfte, die jährlich wechseln, wie der riesige Kettenflieger, von dem aus sich ein toller Rundumblick auf den Trubel bietet.

Traditionsgeschäfte sind auch Hoppegarten aus Berlin und das Entenangeln aus dem brandenburgischen Herzberg. Während Letztere in immer gleicher Besetzung – Sylva und Manfred Lorenz mit ihren Kindern Charles und Lola – nächstes Jahr ihrem 20. Klötze-Jubiläum entgegenblicken, schickt in Hoppegarten jetzt Antonia Nitzsche die Galopper auf die Rennbahn.

Antonia Nitzsche ist die neue Inhaberin der Pferderennbahn Hoppegarten. Mitarbeiter Niklas Schramm gehört zum Inventar.
Antonia Nitzsche ist die neue Inhaberin der Pferderennbahn Hoppegarten. Mitarbeiter Niklas Schramm gehört zum Inventar.
Meike Schulze-Wührl

Nachdem die 23-Jährige ihr BWL-Studium abgeschlossen hatte, verwirklichte sie ihren Traum, in die Fußstapfen ihrer Eltern (Schausteller in fünfter Generation) zu treten und übernahm das Geschäft von Achim Hirsch. „Es war ein nahtloser Übergang und ich bin sehr glücklich, dass es so glatt gelaufen ist“, sagt die junge Frau. Den Angestellten Niklas Schramm hat sie mit übernommen, schließlich „gehört er zum Inventar“. Über den Martinimarkt sagt die Schaustellerin: „Was mir hier ganz besonders gefällt, ist, dass das Publikum eine tolle Gemeinschaft ist. Die ganze Stadt steht dahinter und die Leute freuen sich auf das Fest. Man fühlt sich hier wirklich willkommen.“

Das ist auch der Grund, der Familie Lorenz alljährlich mit dem Entenangeln anreisen lässt. Inzwischen bestehen schon Freundschaften zu Einwohnern. „Wir wurden hier immer gut aufgenommen und stehen seit einigen Jahren mit unserem Wohnwagen sogar auf einem Hof an einer Nebenstraße“, erzählt Sylva Lorenz. Wie viele ihrer Kollegen freue sie sich über die Stammkundschaft, die alljährlich zum Rummel kommt. „Mitunter sind das jetzt schon die Kinder unserer damaligen ersten Kunden.“

Apropos Stammkunden. Dazu gehören in Sachen Martinimarkt nicht nur tausende Klötzer, sondern beispielsweise auch Denis Brand aus Kalbe. „Ich bin jedes Jahr hier, immer freitags und dann noch sonntags oder montags, je nachdem, wie es gerade passt.“ „Er ist der Martinimarkt“, ergänzt sein Kumpel Steffen Pluschke. Lieblingsgeschäft des Kalbensers ist die Losbude, an der er auch dieses Jahr ein putziges Plüschtier erspielt hat. Für die Treue der Martinimarktbesucher bedanken sich die Schausteller übrigens jedes Jahr mit einem ausgiebigen brillanten Höhenfeuerwerk, bei dem sie sich auch dieses Mal nicht lumpen ließen. Das war Freitagabend so gut gelungen, dass die Zuschauer applaudierten und Zugaben forderten. Sogar der bis dahin penetrant anhaltende Nieselregen zog sich danach ein wenig zurück.