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Brandschutz Ein Aktionstag, von dem jeder was hat

Ein Brandschutzerziehungstag fand in der Klötzer Grundschule statt. Neben der Feuerwehr beteiligten sich auch Polizei und DRK.

Von Markus Schulze 29.03.2019, 20:00

Klötze l Mehr als 31.000 Kameraden engagieren sich in Sachsen-Anhalt ehrenamtlich für die Feuerwehr. Um diesen Einsatz zu würdigen und die Werbetrommel für neue Mitglieder zu rühren, hat die Landesregierung eine Image- und Personalgewinnungskampagne gestartet. Im Rahmen dessen soll es verschiedene Aktionen geben. Dazu gehört auch ein Brandschutzerziehungstag, der am Freitag in der Klötzer Grundschule durchgeführt wurde. Ziel dieses Brandschutzerziehungstages ist es, die Grundschüler für die Gefahren im Zusammenhang mit Feuer sowie für die Tätigkeiten in der Feuerwehr zu sensibilisieren.

„Drehleiter, Löschfahrzeug, die Kinder können sich alles angucken und auch selbst mal ein Feuer ausmachen“, versprach Denny Dörwald, der bei der Stadt Klötze für den Brandschutz zuständig ist.

Es gab mehrere Stationen. Die Mädchen und Jungen durften sich in die verschiedenen Feuerwehr-Autos setzen und erhielten dazu allerhand Informationen über die Ausrüstung. Funk war ein Thema, genauso wie die Einsatzleitung. Die Kinder bekamen demonstriert, wie ein Feuerlöscher gehandhabt wird und wie man einen Notruf absetzt.

Für die Polizei war der Klötzer Regionalbereichtsbeamte Michael Pleuß vor Ort. Und bei Konrad Lütkemüller und Olivert Ast vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) gab es eine Einweisung in die Erste Hilfe. Die Experten zeigten den Kindern unter anderem, wie man bei Schnittverletzungen einen Druckverband anlegt und erklärten, warum eine Rettungsdecke so wichtig ist. „Das unterschätzen immer alle, wie schnell man unterkühlen kann“, sagte Ast. So könne es ab einer Körpertemperatur von 32 Grad bedrohlich werden. „Man wird bewusstlos und der Atem setzt aus.“ Die Rettungsdecke spende Wärme und sei in jedem Verbandskasten zu finden, wusste Ast. Damit müsse der Patient, die silberne Seite nach unten, richtig eingemummelt werden. „Leider“, so bedauerte der DRK-Mitarbeiter, „ist es die Ausnahme, dass ein Patient damit zugedeckt wurde, wenn wir zum Einsatzort kommen.“

Eine weitere Station betreute Benjamin Eggeeling. Er ist Mitglied der Lockstedter Feuerwehr und als Brandschutzerzieher im Landkreis Börde tätig. Er führte den Grundschülern einen Film vor. Themen: Gefahr erkennen, vorbeugen und richtiges Verhalten.

Das ist beispielsweise dann von großer Bedeutung, wenn es in der Schule mal brennen sollte. „Im Idealfall springt dann der Rauchmelder an und es klingelt“, wusste er. Dann müsse der Lehrer die Initiative ergreifen und prüfen, ob die Tür vom Klassenzimmer heiß ist und ob es auf dem Flur qualmt. „Falls nicht, dann verlasse ich auf dem kürzesten Wege das Schulgebäude“, erläuertete Eggeling. Falls doch, dann sollten die Spalten, durch die der Qualm in das Klassenzimmer gelangen kann, mit nassen Lappen verfüllt werden. „Außerdem muss man die Fenster aufreißen und um Hilfe rufen. Es ist ganz wichtig, dass man sich bermerkbar macht“, berichtete der Fachmann. Nachdem der Notruf abgesetzt wurde, dauere es bis zum Eintreffen der Feuerwehr in der Regel 20 Minuten. Trotzdem müsse man geduldig bleiben. Bloß nicht das Klassenzimmer verlassen und in den Rauch rennen. „Das ist das Schlimmste, was man machen kann“, betonte Eggeling. „Der ist total giftig und setzt sich in den Atemwegen fest. Davon kann man auch Tage später noch sterben.“

Die Kinder waren vom Brandschutzerziehungstag sichtlich begeistert. Sie schauten sich alles ganz genau an und stellten viele Fragen. Sehr zur Freude der Beteiligten.

Zu den interessierten Beobachtern des Ganzen gehörten Stadtratsvorsitzender Klaus Ewertowski und Bürgermeister Uwe Bartels, der mit Grundschulleiterin Dana Saalfeld die Drehleiter nutzte und sich das Geschehen auf dem Schulhof von Stadtwehrleiter Matthias Veit erklären ließ.