80 Jahre Lego: Ayleen, Robert und Yanis Liebelt aus Kunrau sind große Fans Bunte Steine faszinieren die ganze Familie
Ein buntes Spielzeug, das zu DDR-Zeiten wie ein Schatz gehütet wurde, feiert in diesem Jahr Geburtstag: die Lego-Bausteine. Die Volksstimme besuchte Familie Liebelt in Kunrau, die ein wahrer Liebhaber dieses Spielzeugs ist.
Kunrau l Es gibt sie schon seit 80 Jahren - und für viele sind sie einfach nur Kult. Die Rede ist von Lego-Steinen. Auch in der Altmark gibt es richtige Liebhaber dieser Klötzchen. Dazu zählt beispielsweise Familie Liebelt aus Kunrau. Ob Mutter, Vater oder Kind - alle sind Fans, wobei der Kleinste der größte ist: Filius Yanis. Der Dreijährige erschafft sich mit Lego quasi seine eigene Welt. Eben noch in der Kindertagesstätte, kämpft er nun mit Rittern um die Vorherrschaft in einer Burg, düst mit einem Raumschiff ins All oder fährt mit der Feuerwehr hinaus zu einem Einsatz.
Schon nach wenigen Monaten, so berichtet Mutter Ayleen, entdeckte Yanis seine Leidenschaft für die Steinchen. "Erst zum Krachmachen, dann zum Bauen." Sie betont: "So oft es geht, unternehmen wir etwas in der freien Natur. Aber wenn es draußen stürmt oder schneit, dann ist Lego ideal. Vor allem, weil er sich damit auch allein beschäftigen kann, wenn ich etwas im Haushalt zu tun habe."
Ihn beim Spielen zu beobachten, findet Ayleen Liebelt immer wieder spannend. Sie freut sich über das Glänzen in seinen Augen und die Fertigkeit in seinen Fingern. Denn die Anleitungen braucht Yanis nur noch selten. "Er ist ein Freigeist", meint Ayleen Liebelt. "Er baut auf, dekoriert um oder reißt ab."
Yanis lernte mit seinem Zoo die Tiere der Welt kennen
Für sie hat das Spielzeug viele Vorteile: "Es regt die Fantasie an, fördert die Motorik und dient super dazu, seinem Kind etwas beizubringen." So lernte Yanis mithilfe seines Zoos die Tiere der Welt kennen. Und dank der bunten Steinchen konnte er auch schon früh die Farben unterscheiden. Hinzu kommt, so zählt Ayleen Liebelt weiter auf, dass das Spielzeug offenbar unverwüstlich und trotzdem pflegeleicht ist: "Ich weiß nicht, wie oft die Steine schon im Sandkasten verbuddelt oder in der Dusche versunken waren, aber sie gehen nie kaputt. Und wenn sie mal ein bisschen schmutziger sind, dann stecke sie einfach in die Spülmaschine. Klar, sie sind nicht ganz billig. Aber wenn man das alles bedenkt, dann geht es eigentlich."
Selbstverständlich bewundert auch Papa Robert den Tatendrang und Forschergeist von Yanis. Natürlich, so merkt der VW-Arbeiter schmunzelnd an, hat der Stammhalter das handwerkliche Geschick von ihm in die Wiege gelegt bekommen. Etwas zögerlich erwähnt er, dass auch er selbst gerne spielt. Mit Yanis - und mit Lego. So häufig wie möglich. Im nächsten Moment sitzen die beiden auch schon in ihrer Spiel-Ecke im Wohnzimmer. Umgeben von Polizeiautos und Bauernhof sind Vater und Sohn voll in ihrem Element. "Lego ist eine gute Erfindung", sagt Robert Liebelt folgerichtig. Zu seiner Zeit, in der DDR, habe es noch kein Lego gegeben, allenfalls Steckteile aus Holz. Besonders freut es den passionierten Handballer, wenn er mit seinem Sohn und den Spielzeugmännchen die Taktik vom nächsten Spiel durchgehen kann. "Dann gewinnen wir immer", behauptet der 31-Jährige.
Ein weiterer Fan des Spielzeugs ist bereits unterwegs
Ab und zu darf sogar Mama Ayleen in die traute Männerrunde eindringen. Dann geht es zu dritt auf Safari oder an den Strand. Jeder hat dann seine eigene Figur. Damit sie originalgetreu sind, war Ayleen Liebelt sogar zum Frisör.
Das sind wahre Fans dieses Spielzeugs. Und ein weiterer ist schon unterwegs. Im Herbst erwartet Ayleen Liebelt ein Baby. Yanis ist für diesen Fall bereits gewappnet. Zurzeit konstruiert er ein Cabrio mit vier Sitzen. Und wer weiß: Vielleicht werkelt er insgeheim schon an einem Bus.