Nach Verdi-Kritik Bürgermeister von Klötze: Genug Erzieher für den Nachwuchs in den Kindertagesstätten
Pro Kita fehlen drei bis vier Erzieher. Zu dieser Einschätzung kommt die Gewerkschaft Verdi, die vor einer größer werdenden Fachkräftelücke warnt. Aber gilt das auch für die Stadt Klötze?

Klötze - Auf einen eklatanten Fachkräftemangel hat kürzlich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hingewiesen. Demnach fehlten in Sachsen-Anhalt rund 2100 Erzieher, bundesweit seien es 173.000. Bedeutet: Pro Einrichtung gibt es in Sachsen-Anhalt drei bis vier Mitarbeiter zu wenig. Das bleibt nicht ohne Folgen. So muss sich bisweilen ein Erzieher um 17 bis 21 Kinder kümmern, wie Verdi bei einer Befragung herausfand. „Die Fachkräftelücke ist nicht länger hinnehmbar – weder für die Beschäftigten noch für die Kinder und deren Eltern“, sagte Oliver Greie, Landesbezirksleiter der Gewerkschaft.
Aber ist die Situation überall so schlecht? Nein, heißt es dazu aus dem Klötzer Rathaus. „Bei der Stadt Klötze sind, ausgenommen von den Heilpädagogen/Heilerziehern für die integrativen Bereiche in den Einrichtungen, alle Stellen besetzt“, teilt Bürgermeister Uwe Bartels auf Anfrage der Volksstimme mit. Er fügt hinzu: „Das ist mehr als positiv für unsere Einheitsgemeinde zu bewerten.“
Fachkräfte werden trotzdem gesucht
Gleichwohl, das ist der Stellenausschreibung auf der städtischen Homepage zu entnehmen, sucht die Stadt Klötze mehrere Erzieher (32 Stunden pro Woche). Geboten werden zunächst befristete Arbeitsverhältnisse mit Aussicht auf Übernahme.
Im Bereich der Einheitsgemeinde befinden sich acht kommunale Kindertagesstätten, nämlich in Immekath, Jahrstedt, Klötze (Spatzennest und Zinnbergzwerge), Kunrau, Kusey, Lockstedt und Schwiesau. Laut Bartels werden dort insgesamt 436 Kinder betreut.
Hinzu kommen die Horte in Klötze, Kunrau und Kusey, wo 193 Kinder betreut werden (Stand: 31. Juli 2021). „Die Kinder in unseren Einrichtungen (Kindertagesstätten und Horte) werden aktuell durch 73 Erzieher betreut“, informiert der Bürgermeister. Sechs Kräfte befinden sich derzeit im Beschäftigungsverbot, Mutterschutz oder Elternzeit. Bartels stellt fest: „Der Schlüssel für das Personal ist damit aktuell in allen Einrichtungen erfüllt.“
Sollte dieser Schlüssel einmal nicht erfüllt sein, dann wird eine freie Stelle, neben der Besetzung durch eine pädagogische Fachkraft, gelegentlich auch durch ausgebildete Kinderpfleger und Sozialassistenten besetzt. Daraus ergibt sich ein Schlüssel von 1:2 (eine Hilfskraft zu zwei pädagogischen Fachkräften).
Der Bürgermeister kommt zu dem Schluss: „Wir sind personell gut aufgestellt und sehen der Zukunft weiterhin positiv entgegen.“ Sorgen, dass ihr Kind mangels Personal nicht betreut werden kann, müssten sich die Eltern im Bereich der Stadt Klötze nicht machen.