1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Dannefelder Dorfhaus nimmt Formen an

Fertigstellung zum Weihnachtsmarkt/Vereinsmitglieder wollen Kostenrahmen einhalten Dannefelder Dorfhaus nimmt Formen an

Von Ilka Marten 18.08.2012, 05:20

Zum Dannefelder Weihnachtsmarkt können Besucher erstmals das umgebaute Dorfgemeinschaftshaus anschauen. Bis dahin stehen noch zahlreiche Arbeiten für die Mitglieder des Vereins Bauernfahne an, die unbedingt den Kostenrahmen von 110 000 Euro einhalten wollen.

Dannefeld l Fenster wurden versetzt, Mauern weggenommen, die ersten Trockenbauwände an den Seiten stehen, der Anbau ist bereits geputzt - das künftige Dannefelder Dorfgemeinschaftshaus, ganz zentral im Ort gelegen, nimmt Formen an. "Als damals die Sozialausschussmitglieder da waren, konnte man sich das gar nicht richtig vorstellen, wie es aussieht, wenn es ein großer Raum ist", sagte Andreas Finger vom Heimatverein Dannefelder Bauernfahne. Das Gebäude, das 1908 als E-Werk von einer Genossenschaft betrieben wurde, dann Lager für die Kriegsgefangenen in Dannefeld, anschließend Kita und Arztpraxis sowie Gemeindebüro war, hat eine Grundfläche von 135 Quadratmetern, hinzu kommt der neue Vorbau mit 18 Quadratmetern.

Altes Gebäude verbarg bauliche Überraschungen

"Für nicht wenige Dannefelder hätte der Stand der Bauarbeiten schon viel weiter sein können, doch die Mitglieder des Heimatvereines Dannefelder Bauernfahne wissen, dass nach dem Baustopp und der Wiederaufnahme der Bauarbeiten bei allen Beteiligten jede Menge guter Wille vonnöten war", so Finger. Hinzu kamen bauliche Umstände, die so nicht eingeplant waren. "Wie das halt so ist bei einem alten Haus", sagte der Vereinsvorsitzende. So war nach der Entfernung des Putzes an einer Seite erst der Versatz der Wand zu sehen, auch die Beschaffenheit von Balken und Mauerwerk sahen an einigen Stellen nach dem Entkernen ganz anders aus als ursprünglich geplant.

Dennoch steht das Ziel des Vereines, der 20 Mitglieder hat, die Kosten von 110 000 Euro nicht zu überschreiten. Mehr Eigenarbeit zur Reduktion der Kosten - das ist die Devise der Dannefelder. "Wir haben Unmengen an Steinen geklopft, die wir wieder verwendet haben", berichtete Finger. Auch die alten Fenster wurden nicht entsorgt, sondern kamen an anderer Stelle in die Wände. Insgesamt haben "26 Helfer in 25 Arbeitseinsätzen Wände, Fußböden und Decken abgebrochen und jede Menge Innenputz gestemmt", so der Vereinsvorsitzende weiter. Zusammengerechnet waren es 278 Stunden Arbeit, die bisher in Eigenregie des Vereines geleistet wurden.

Und Andreas Finger betont, "dass nicht nur die eigenen Mitglieder aktiv sind". Viele Dannefelder waren mit tätig, um den Umbau voranzubringen. Auch die anderen Vereine wie Sportverein, Feuerwehr und Hunnebrösselverein engagierten sich. "So etwas funktioniert nur, wenn der Zusammenhalt im Dorf da ist", sagte Wolfgang Hartung. Und Finger ergänzte: "Zichtau macht es uns vor, was man mit Eigeninitiative alles erreichen kann, und für eine Flächenstadt wie Gardelegen ist es sehr wichtig, dass auch das Umland zur Stärkung der gemeinsamen Aktivität mit beiträgt."

Verein übernimmt Fliesen- und Malerarbeiten

Als weitere Beispiele nannte er die Bemühungen von Vereinen in Lind- stedt, Jävenitz, Letzlingen, Potzehne und Mieste - "von dem die Ortschaften und die Stadt als Ganzes profitieren". Um weiter Kosten zu sparen, wird der Heimatverein das Fliesen der Küche sowie sämtliche Malerarbeiten in Eigenregie übernehmen.

Nach der Angleichung des unterschiedlich hohen Fußbodens durch Bitumenestrich stehen Trockenbautätigkeiten an. Auch die Decke wird mit Gipskartonplatten verkleidet und weiß gestrichen. Im Außenbereich müssen noch die Wege gestaltetet und das Gelände begrünt werden. Aus Kostengründen wird von außen keine Isolierung des Hauses erfolgen. "Das kriegen wir finanziell nicht hin, das wäre ein Wunschtraum", so Finger. Wenn alle Arbeiten weiter so vorangehen, hofft Finger, dass das Gebäude zum Weihnachtsmarkt im Dezember das erste Mal für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und genutzt werden kann.

Dann will sich der Heimatverein auch seiner eigentlichen Aufgabe wieder widmen: der Aufarbeitung von Kultur und Geschichte der Region - verbunden mit Veranstaltungen im Dorfgemeinschaftshaus. Dieses wird für 60 Personen ausgelegt sein, bei reiner Bestuhlung für eine noch größere Anzahl.