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Renate und Friedrich Müller aus Kunrau starten heute zu einer abenteuerlichen Tour Ehepaar fährt mit dem Trecker nach Belgien

Von Markus Schulze 01.08.2011, 06:36

Kunrau. Langeweile ist für Friedrich, genannt Fritz, Müller vom Eicher-Stützpunkt Ost in Kunrau ein Fremdwort. Abends geht er auf die Jagd, morgens schwimmt er 1000 Meter und zwischendurch beschäftigt er sich am liebsten mit seinen himmelblauen Traktoren. Noch dazu ist er stets auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen. Beispielsweise nahm er 2007 mit seinem Filius Achim an der 6. Weltmeisterschaft der Oldtimer-Trecker in Österreich teil. Dabei befuhren Vater und Sohn mit ihren historischen Schleppern hochalpine Straßen am Großglockner. Jetzt steht eine neuerliche Tour der besonderen Art an: Mit seiner Frau Renate bricht Fritz am heutigen Montag nach Belgien auf. Natürlich nicht mit dem Auto, "das kann ja jeder", sondern mit einem Eicher des Typs "Mammut A".

Angesteuert werden soll das Städtchen Oudenburg nahe Ostende. Mit einer dort lebenden Familie verbindet die Müllers schon seit Jahrzehnten eine innige Freundschaft. "Das geht noch zurück bis in die Zeiten des Zweiten Weltkriegs", erklärt Fritz Müller. Damals war der Vater seiner Gattin im Flämischen stationiert und von einer Frau namens Verbrügge liebevoll umsorgt worden. Deren Ur-Enkel wiederum, Jonas van Poolvoerde, verbringt seit mittlerweile fünf Jahren die Sommerferien bei den Müllers. Und nun feiern seine Eltern Silberhochzeit. "Da wollen wir hin, das dürfen wir uns nicht entgehen lassen", sagt Fritz Müller und rechnet für die etwa 1400 Kilometer hin und zurück mit einer Gesamtfahrzeit von zwei Wochen. "Wir wollen ja auch nicht wild durch die Gegend donnern, sondern ab und an mal anhalten, wenn uns am Wegesrand etwas Schönes ins Auge sticht." Für die Dauer des Trips wird dem Ehepaar ein Wohnwagen als rollende Unterkunft dienen. "Das wird bestimmt urgemütlich", ist sich Renate Müller sicher. "Hauptsache, es regnet nicht." Und verhungern müssen die beiden Abenteurer auch nicht. An Bord wird reichlich Proviant verstaut sein. "Das wird für uns wie Urlaub", meint Fritz Müller.

Von der Leistungsstärke seines vierzylindrigen Eicher, Baujahr 1970, ist er übrigens felsenfest überzeugt: "Das schafft er locker."

Und auch der 62-Jährige selbst sieht der Fahrt gelassen entgegen. Schließlich soll dieser Trip ja auch nur "ein Training" für eine noch viel extremere Geschichte sein. "Irgendwann in naher Zukunft", so verrät Fritz Müller, "wollen wir auch mal zum Nordkap". Natürlich auch mit einem Eicher.