Spielplatz Eltern in Beetzendorf wollen einen neuen Hort auf Bolzplatzareal
Keine Lösung im Streit um die Beetzendorfer Horterweiterung: Zumindest aber wurden die Mittel für den Planer freigegeben, der jetzt Zahlen vorlegen soll.

Beetzendorf - Auch nach der Sitzung des Planungs-, Bau- und Vergabeausschusses des Verbandsgemeinderates am Mittwochabend steht nicht fest, welche der Varianten der geplanten Erweiterung des Beetzendorfer Grundschulhortes zum Zuge kommt. Verschiedene Vorstellungen prallten während der Zusammenkunft aufeinander. So wünschen sich die Eltern einen festen Neubau für den gesamten Hort, der auf der Fläche des Bolzplatzes hinter dem Sekundarschul-Pausenhof errichtet werden könnte. Hier könnten auf etwa 400 Quadratmeter knapp 150 Kinder betreut werden, womit die in einigen Jahren zu erwartende Spitze des Betreuungsbedarfs abgedeckt wäre. Weiterer Vorteil: Es stünde ein großes Areal zum Spielen, für einen Schulgarten und andere Ideen zur Verfügung.
Die Erschließung des Neubaus könnte laut Mario Rosenbaum, der den Vorschlag im Namen der Eltern vorstellte, vom Heizhaus beziehungsweise von der Karl-Marx-Straße aus erfolgen. „Und weil dann der Schornstein nicht abgerissen werden müsste, könnten die vorgesehenen Mittel von 60?000 Euro dafür verwendet werden“, erklärte der Beetzendorfer. In der Einwohnerfragestunde, zu der etliche Eltern kamen, forderte zudem der Peertzer Wilfried Schröder, dass mit einem Neubau möglichst attraktive Bedingungen für den Hort geschaffen werden, die für die nächsten 20 bis 30 Jahre tragfähig sind und Potenzial für eine Weiterentwicklung bieten.
Sowohl für die Ausschussmitglieder als auch für Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Olms kommt ein solch großer Neubau auf dem Bolzplatz nicht in Frage. „Bei 400 Quadratmeter Bruttobetreuungsfläche bewegen wir uns bei Kosten von weit über einer Million Euro. Das gibt der Haushalt im Moment nicht her“, erklärte er. Zudem werde die Fertigstellung eines solchen Neubaus „locker zwei bis drei Jahre“ in Anspruch nehmen. So viel Zeit habe man aber nicht, der zusätzliche Betreuungsbedarf, der nicht abgedeckt werden kann, entstehe bereits ab Sommer.
Ab August schon Anmeldungen für 106 Kinder
Bisher ist der Hort, der auf mehrere Räume in der Schule und einen Container verteilt ist, für 86 Kinder zugelassen und voll belegt. Ab August liegen aber jetzt schon Anmeldungen für 106 Kinder vor. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, steht mit Ausnahmegenehmigung ein Kellerraum in der Kita zur Verfügung. Hier könnten bis zu 20 Kinder, vornehmlich der ersten Klasse, betreut werden. „Aber das ist wirklich nur eine Ausnahme für ein, maximal zwei Jahre. Und auch nur wenn das Elternkuratorium zustimmt“, betonte Hauptamtsleiterin Anja Schrader. Legen die Eltern ein Veto ein, bleibe der VG nur, für die überzähligen Kinder einen Betreuungsplatz im Diesdorfer Hort anzubieten, der noch Kapazitäten hat. „Das wäre die schlechteste Lösung“, so Schrader, zumal dann die Eltern auch selbst für den Hin- und Rücktransport ihrer Kinder sorgen müssten. Nadine Sczyslewski, Vorsitzende des Elternkuratoriums, deutete während der Sitzung allerdings an, dass man den Ausweichstandort in der Kita für „ein, maximal eineinhalb Jahre gerade noch verschmerzen kann, aber nicht länger“.
Der Planungsausschuss gab zumindest die Mittel für den Planer frei, der jetzt die Kosten für die Varianten ermitteln soll. Favorit bleibt ein Neubau von 120 Quadratmetern Betreuungsfläche auf der Fläche zwischen Sporthalle und Sportlerheim, der später durch einen - möglichst geförderten - Anbau ergänzt werden soll. Am 9. Juni soll nun der VG-Rat entscheiden.