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Feuerwehr Jahrstedter Truppe ist 95 Jahre alt

Die Feuerwehr Jahrstedt hat 35 aktive Mitglieder. Die Truppe feiert 2019 ihr 95-jähriges Bestehen.

Von Markus Schulze 05.03.2019, 05:00

Jahrstedt l „Trotz der Trockenheit war 2018 ein verhältnismäßig ruhiges Jahr“, schätzte Randy Schmidt bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Jahrstedt im örtlichen Saal ein. Der Wehrleiter zog Bilanz und kam unter anderem zu dem Schluss, dass sich die Personalstärke nicht verbessert hat. Insgesamt gehören der Jahrstedter Feuerwehr aktuell 107 Personen an. Diese Zahl teilt sich auf in 35 Aktive (so viele waren es auch vor Jahresfrist), davon fünf Frauen, 15 Mitgliedern bei der Jugendfeuerwehr, 17 Mitgliedern bei der Kinderfeuerwehr sowie 38 Mitgliedern bei der Alters- und Ehrenabteilung, davon zehn passive.

Passabel, so berichtete der Wehrleiter, ist der Stand der Ausbildung. Es gibt drei Verbandsführer, einen Zugführer, fünf Gruppenführer, zehn Truppführer, elf Maschinisten mit Lkw-Führerschein und drei Maschinisten ohne Lkw-Führerschein, fast alle haben die Ausbildung zum Sprechfunker und dazu kommen elf Atemschutzgeräteträger (ATG).

2018 gab es 19 Dienste (2017: 21), und zwar freitags und sonntags. Durchschnittlich nahmen daran 15 Kameraden teil. Es sollte kein Problem sein, auf das Soll von 40 Stunden Ausbildung pro Jahr zu kommen, meinte der Wehrleiter. Die meisten Teilnahmen hatte Mirko Kammann. „Trotz Familie und Firma“, hob Randy Schmidt hervor.

Positiv ausgewirkt hat sich die 2018 neu aufgestellte Sirene im Ortsteil Germenau. Die Jahrstedter Feuerwehr verfügt zudem über 18 Melde-Empfänger, weitere werden benötigt, stellte Schmidt klar, freute sich aber darüber, dass die bisherige Wunschliste von der Stadt Klötze in puncto Hohlstrahlrohre, Motorkettensäge und ATG-Notfalltasche abgearbeitet wurde.

Die Technik und Ausstattung wird unter der Leitung von Gerätewart Thomas Schulz gut gewartet, lobte der Wehrleiter. Ein Sorgenkind bleibt jedoch das alte Fahrzeug aus dem Jahr 1963, das allmählich mal ersetzt werden müsste.

2018 hatte die Truppe zehn Einsätze sowie eine Übung im Gemeindebüro. Schwerpunkt war die Menschenrettung. Die Übung lief zwar nicht so gut, es wusste vorher aber auch keiner Bescheid. „Das ist besser so, darüber sollten andere Wehren auch mal nachdenken“, empfahl Schmidt. Sein Credo: „Lieber bei einer Übung Fehler machen als bei einem Einsatz.“

Statistisch gesehen konnten die beiden Fahrzeuge (das Löschgruppenfahrzeug mit neun und das Tanklöschfahrzeug mit sechs Leuten) bei Einsätzen fast immer besetzt werden. „Das ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich“, machte der Wehrleiter deutlich. Er mahnte: „Was wäre, wenn die Sirene geht und keiner kommt?“ In diesem Zusammenhang kam Schmidt auch auf den hervorragenden Zusammenhalt, der „groß geschrieben“ wird, zu sprechen. Und: „Ohne tatkräftige Mitstreiter wäre jede Feuerwehr verloren.“ Seinen Dank richtete Schmidt an den Ortschaftsrat Jahrstedt, die Stadt Klötze und natürlich die Frauen, die im Gerätehaus regelmäßig für Ordnung sorgen.

Nach wie vor intakt, so ergänzte er, ist das Verhältnis zur Partnerwehr Tülau. Dort fand am 6. Oktober 2018 ein lustiger Orientierungsmarsch statt. Dieses Jahr wird es ein Treffen in Jahrstedt geben.

Am Dorfleben beteiligte sich die Feuerwehr durch den Frühjahrsputz, das Osterfeuer, das wegen des vorzeitigen Niederbrennens kurzfristig an das Gerätehaus verlegt worden war, und das Weihnachtsbaumanleuchten. Außerdem war die Truppe beim Schlossfest in Kunrau mit ihrer Gulaschkanone präsent, die Erbsensuppe fand reißenden Absatz, erinnerte Schmidt.

Die Jahrstedter Feuerwehr hat zwei berufene Gruppenführer: Nico Ludwig und Marcus Klabis. Letzterer legt den Posten aus persönlichen Gründen nieder, wie Schmidt informierte. Zu dessen Nachfolger wurde Mirko Kammann gewählt.

Überdies kündigte der Wehrleiter an, dass die Jahrstedter Feuerwehr am 31. August und 1. September 2019 ihr 95-jähriges Bestehen feiern wird.

Klötzes Stadtoberhaupt Uwe Bartels, der in Jahrstedt wohnt, äußerte stolz, dass jeder siebte Einwohner des Dorfes in der Feuerwehr ist. „Um die Zukunft muss uns nicht bange sein“, zumal die Wehrleitung jung ist. Sein Lob und Dank galt nicht nur den „Großen“, sondern auch der Kinderfeuerwehr und der Jugendwehr.

Um die Zukunft der Feuerwehren im Allgemeinen zu sichern, muss der Nachwuchs gefördert werden, sagte Bartels und sicherte die weitere Unterstützung der Stadt Klötze zu. So soll für die Kinder- und Jugendwehren im Bereich der Einheitsgemeinde ein eigener Mannschaftswagen angeschafft werden, damit die Transporte nicht mehr mit Privatautos erfolgen müssen.

Abschließend folgten Ehrungen und Beförderungen. Außerdem gab es einen Kameradschaftsabend. Dieser fand sonst immer am Tag vor dem Volkstrauertag statt, zuletzt hatte die Resonanz aber nachgelassen.