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Freibäder Im Klötzer Bad fehlt nicht nur Wasser

Wann öffnen die Freibäder? Die Stadt Klötze setzt alle Hebel in Bewegung, doch im Klötzer Waldbad gibt es zwei Probleme.

Von Markus Schulze 28.05.2020, 01:01

Klötze/Kunrau l Jetzt ist es soweit. Die Politik hat grünes Licht gegeben. Gemäß der sechsten Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus dürfen die Schwimmbäder in Sachsen-Anhalt ab dem 28. Mai wieder geöffnet werden. Zumindest dann, wenn sichergestellt wird, dass die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Hierzu ein Konzept zu erarbeiten, sollte der Stadt Klötze nicht sonderlich schwerfallen. Schließlich konnte man damit im Tierpark und in der Bibliothek bereits erste Erfahrungen sammeln.

Viel schwieriger wird es sein, die anderen offenen Fragen zu beantworten. Vor allem interessieren sich die Bürger dafür, wann die Saison in den Bädern beginnt. In „normalen“ Jahren war das meistens Mitte Mai der Fall. Doch was ist in Zeiten von Corona schon normal? Allerdings haben die Hindernisse, die von der Stadt Klötze zu überwinden sind, nicht unbedingt mit der Pandemie zu tun.

Die Frage nach dem Saisonstart konnte Hauptamtsleiter Matthias Reps jedenfalls nicht ad hoc beantworten. Dazu hängt noch zu viel in der Schwebe. Vor allem, was das Waldbad in Klötze betrifft. „Das gestaltet sich alles ein bisschen kompliziert“, räumt Reps ein.

Insbesondere sorgt er sich um die Risse im Schwimmerbecken. Die Schäden sind schlimmer als gedacht. Trotz des milden Winters. Um die Reparatur sollte sich eine Firma kümmern „Aber die ist abgesprungen.“ Und bevor die Risse nicht gekittet sind, kann auch kein Wasser eingelassen werden, beschreibt der Hauptamtsleiter die Misere. „Wir suchen händeringend nach einer Firma, die das übernimmt“, betont er. „Das ist für mich entscheidend.“ Wie hoch das Gras steht, sei im Vergleich dazu eher zweitrangig.

Das nächste Problem, was das Klötzer Waldbad anbelangt, ist der fehlende Schwimmmeister. Lange hatte Roland Gille diesen Posten bekleidet, bevor er im März in Rente ging. In seine Badelatschen sollte Thorsten Sierck schlüpfen. Doch der Mann aus Wittingen, erst seit November unter Vertrag stehend, kündigte mit Wirkung zum 30. April, dem Ende seiner Probezeit.

„Jetzt gibt es zwei Optionen“, erklärt der Hauptamtsleiter. Erstens: „Die Reaktivierung ehemaliger Kräfte.“ Bedeutet: Roland Gille könnte einspringen. Gespräche haben bereits stattgefunden, verrät Reps, der vorsichtig optimistisch ist. Zumal der Kontakt aufrechterhalten wurde. Bezüglich der Risse, die ihn jahrelang auf Trab hielten, konnte Gille wertvolle Hinweise liefern.

Gleichzeitig, so sagt der Hauptamtsleiter, läuft die Suche nach einem neuen Schwimmmeister für Klötze weiter. Möglichst jung soll er sein. Und lange bleiben. Reps ist froh, sich auf die Unterstützung der DRK-Wasserwacht verlassen zu können. Fachpersonal ist dennoch vonnöten. Ansonsten kann das Waldbad nicht öffnen.

In Kunrau, so beschwichtigt der Hauptamtsleiter, ist die Lage weniger dramatisch. Personell ist man dort aus dem Schneider. Die Nachfolge des langjährigen Rettungsschwimmers Fred Steffens hat Werner Ranft angetreten, ebenfalls ein Rettungsschwimmer, der 2019 schon in Klötze im Einsatz war. Laut Reps genügt Ranft, um den Badebetrieb abzusichern. Theoretisch könnte man in Kunrau also bald starten. Im Außenbereich ist alles klar. Nur die Becken müssen noch gefüllt werden. Das ist aber eine Sache von wenigen Tagen.

Was jetzt noch fehlt, ist ein Konzept, damit die Abstands- und Hygieneregeln in den Freibädern gewahrt bleiben. Der Hauptamtsleiter weist vorsorglich auf einige Änderungen hin. Möglicherweise wird die Besucherzahl begrenzt. „Freies Planschen wird nicht möglich sein.“ Und dass mehrere Leute gleichzeitig duschen, wird es auch nicht geben.

Matthias Reps versichert: „Wir sind sehr daran interessiert, für unsere Bürger das anzubieten, was wir anbieten können.“ Und: „Wir werden alles daran setzen, dass eine Freibadsaison stattfindet.“

Fest steht: Die Bevölkerung wünscht sich einen schnellen Saisonstart, wird ungeduldig, verlangt Antworten. Damit wächst der Druck auf Bürgermeister Uwe Bartels und seine Verwaltung, endlich für klare Verhältnisse zu sorgen.