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Garten Ein blühendes Gesamtkunstwerk

Der Garten von Hilde und Günter Preetz in Schwiesau ist Kunst. Davon überzeugten sich beim Tag des offenen Gartens zahlreiche Besucher.

Von Markus Schulze 23.07.2019, 06:00

Schwiesau l Schon seit 2008 öffnen Hilde und Günter Preetz aus Schwiesau ihren Garten für Besucher; früher unter dem Dach des Tourismusverbandes Altmark und nun unter Federführung der Gartenakadamie Sachsen-Anhalt, in der sie Mitglied sind. Eigentlich wollte es das Ehepaar allmählich etwas ruhiger angehen lassen, hatte aber nicht mit den Bitten ihrer Stammgäste gerechnet. „Ooch, macht doch weiter“, hieß es, „und da können wir doch nicht ‚Nein‘ sagen“, erklärte Hilde Preetz am Sonntag und bedankte sich zugleich bei allen, die ihr zum Beispiel an der Kuchentafel zur Hand gingen.

Derweil widmete sich ihr Mann den vielen Besuchern, die durch den 8000 Quadratmeter großen Garten schlenderten und sich an den Formen und Farben gar nicht satt sehen konnten. Schließlich besticht das weitläufige Areal nicht nur durch seine Pflanzenpracht und den akuraten Rasen, sondern auch durch die kleinen Details, die es in jedem Winkel zu entdecken gibt. Ein Frosch hier, eine Eule da und und jede Menge andere Figuren, die den Garten zu einem Gesamtkunstwerk werden lassen. Darüber hinaus bilden Altes und Neues einen stilvollen Mix. Die Blicke schweifen von einem mehr als 100-jährigen Nussbaum hinüber zu einem deutlich jüngeren Rosenbogen.

Weiter ging es mit Günter Preetz zum Wildblumenbeet, dem im nächsten Jahr ein zweites folgen soll, damit sich die Insekten noch wohler fühlen. „Das macht keine Arbeit, einmal einsäen und fertig“, berichtete der 81-Jährige und machte es sich erstmal auf einer Bank aus sogenanntem Eisenholz gemütlich. „Das wurde in der Karibik angeschwemmt und in Mecklenburg-Vorpommern verarbeitet“, informierte Günter Preetz. „Das Holz ist so hart, da kriegt man keinen Nagel rein. Das verrottet nie“, wusste er.

Indes nimmt der Garten seine Eigentümer voll und ganz in Anspruch. „Manchmal“, so sagte Günter Preetz, seien es zwischen sechs und acht Stunden täglich, die investiert werden müssten. „Ansonsten würde nach kurzer Zeit alles verwildern.“ Für ihn und seine 79-jährige Frau ist es nicht leicht, alles in Schuss zu halten. Deshalb würden sie sich über einen fachkundigen Helfer sehr freuen, um auch mal sorglos in den Urlaub fahren zu können.

Dass sich die ganzen Mühen lohnen, davon zeugten am Sonntag die zahlreichen Besucher, darunter auch Regina und Hermann Lenz. „Wir sind schon zum x-ten Mal hier“, erzählten die Immekather und waren voll des Lobes. „Das ist ein wunderschöner Garten, sehr gepflegt. Hier kann man sich viele Anregungen für zuhause holen.“ Worte der Anerkennung, die Hilde und Günter Preetz bestimmt freuen und stolz machen, und vielleicht dazu animieren, ihren Garten weiterhin für Interessierte zu öffnen. Das nächste Mal ist es am 18. August, so weit.