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Reiter und Fahrer vom Klötzer Schimmelhof ließen Pferde-Trekking wieder aufleben Gerich: "Ein bisschen wie Urlaub machen"

Von Meike Schulze 27.09.2012, 03:17

Mehr als 70 Kilometer Wegstrecke für 17 Erwachsene, 2 Kinder, 5 Pferde, einen Hund mit einem Kremser, einer Kutsche und einem Anhäger. Das sind die Eckdaten einer Tour, die Gespannfahrer und Reiter vom Klötzer Schimmelhof unternahmen.

Klötze l Geschäftiges Treiben herrscht auf dem Schimmelhof von Barbara und Gerhard Gerich an der Klötzer Feldstraße. Der Parkplatz vor dem gepflegten Grundstück ist ungewöhnlich voll für diese Tageszeit, kein Platz mehr frei. Vorbereitet wird eine Trekking-Tour für Pferd und Reiter, die das ganze Wochenende dauern soll.

Auf dem Hof hinter dem Pferdestall stehen ein Kremser und eine Kutsche parat. Die Pferde Rudi und Prinzessin, die den Kremser von Haus- und Hofherr Gerhard Gerich ziehen sollen, und Leon und Lucky Day, die dessen Sohn Heino Gerich vor die Kutsche spannen will, frühstücken noch in ihren Boxen. Nur zwei Vierbeiner sind im Gewimmel auf dem Hof aktiv: Die Labradorhündinnen Susi und Molly, die mit einiger Aufregung das Verladen der Trekkingutensilien beobachten.

Schlafsäcke, Rucksäcke und Reisetaschen sind schon verstaut, ebenso die Abschwitzdecken für die Pferde. Als schließlich auch der große Sack Möhren und Mollys Hundekörbchen rutschsicher aufgeladen sind, nimmt der Treck Gestalt an. Alle mitfahrenden Zweibeiner packen mit an: Ivonne Krebs und Hubert Reinecke, die ihre reitende Tochter beziehungsweise Enkelin Franziska Krebs auf dem Kremser begleiten, Birgit und Steffen Vollrath, die mit Molly bei ihrem Bruder und Schwager Heino sowie dessen Partnerin Katrin Köpper mitfahren, Veronika und Hans-Hermann Burke aus Schwiesau und auch Uschi und Dieter Dreyer aus Ehra-Lessien. Sie verbindet schon eine gut 20-jährige Freundschaft mit Gerichs.

Die Reiter kümmern sich derweil um ihre Pferde. Franziska Krebs um ihren Haflinger-Wallach Max, Gerhard Langhoff um seinen Appaloosa-Mix Samurai und Katja Pfennig um ihren Warmblüter Rudi. Die Rettungsassistentin ist gerade von der Nachtschicht gekommen und kann sich nichts Besseres vorstellen, als das Wochenende mit ihrem Pferd und Gleichgesinnten wie Franziska zu verbringen. Die hat gerade ihre ersten Wochen in der Ausbildung zur Sozialassistentin hinter sich und hofft, wenn sie in fünf Jahren aus Celle zurückkehrt, Heilerziehungspflegerin zu sein.

Während alle nur so wirbeln, ist Gerhard Gerich selbst zum Zuschauen verurteilt. Der Beinbruch, den er sich vor einigen Wochen zugezogen hat, ist noch nicht ganz verheilt, so dass der Hofchef auf Krücken gestützt das Geschehen nur Beobachten und hier und da einige Tipps geben kann. So hat er allerdings Zeit, Einblicke in das Spätsommer-Trekking 2012 zu geben.

"Wir wollen nach Mehrin", sagt er. Früher, also vor mehr als zehn Jahren, hätten die Reiter und Fahrer des Schimmelhofes mit Familien und Freunden schon einige Male Mehrtagestouren nach Lüdelsen oder Hanum unternommen. "Wir wollen das wieder aufleben lassen, um den Zusammenhalt zu stärken und auch ein bisschen Urlaub zu machen." Die 35 Kilometer für die Strecke nach Mehrin "müssten an einem Tag gut zu schaffen sein", die Pferde sind gut trainiert.

Natürlich werden zwischendurch je nach Bedarf Pausen eingelegt. Und mit Hubert Reinecke, Hermann Burke und Katrin Köpper sind auch ein Ersatzkutscher sowie zwei -reiter mit an Bord.

In Mehrin wollen die Ausflügler kurze Ausritte und -fahrten unternehmen "aber auch Zeit für Geselligkeit haben". "Wir haben gehört, dass es dort sehr schön sein soll und sind gespannt", so Gerhard Gerich. Dann wird neben Katrin Köppers und Heino Gerichs Sohn Fiete (5 Jahre) auch dessen Schwester Tamina (9 Monate) dabei sein. Sie kommt - während Hündin Susi den Hof bewacht - mit Oma Barbara im Auto hinterher. "Fünf Stunden Kutschfahrt wären für sie noch zu viel", sagt der Opa und verkündet, als alle auf den Pferden und Wagen sitzen, mit dem Fläschchen Kutscherschluck in der Hand den Trinkspruch: "Auf eine gute Fahrt und drei schöne Tage, Prost!"

Wie nun zu hören war, hat der seine volle Wirkung entfaltet. Alle Ausflügler sind wieder wohlbehalten und mit vielen positiven Eindrücken in Klötze angekommen. Und so viel steht fest: "Nächstes Jahr machen wir wieder eine Tour, wieder nach Mehrin", kündigt Gerhard Gerich an.

Weitere Bilder finden Sie im Internet unter www.volksstimme.de/kloetze.