Grundschule Sonderwünsche in Jübar werden erfüllt
Neuer Sonnenschutz und neue Böden im Keller und Erdgeschoss. Die Zusatzwünsche für die Grundschule Jübar werden erfüllt.
Beetzendorf/Jübar l Die Sanierung der Jübarer Grundschule entwickelt sich zum Dauerthema im Verbandsgemeinderat. Dabei geht es weniger um das inzwischen 1,45 Millionen Euro teure Vorhaben an sich als um diverse Zusatzwünsche, die von Schulleitung und Gemeinde an die Verbandsgemeinde (VG) Beetzendorf-Diesdorf herangetragen wurden. Am Mittwochabend (17. Februar) wurde nun im Rahmen der Haushaltsberatungen hinter jedem der Anträge ein grünes Häkchen gesetzt, was allerdings nicht ohne Diskussionen erfolgte.
Den wenigsten Gesprächsbedarf gab es beim Thema Sonnenschutz, den sich die Schule für die Fenster an der Süd- und Ostseite wünscht. Die 75.000 Euro, die im Etatentwurf der Verwaltung auf 2022 verschoben wurden, hievte der VG-Rat auf Antrag der Unabhängigen Fraktion mit 20 zu zwei Stimmen wieder in das laufende Jahr zurück. Zuvor hatte die Gemeinde Jübar per Ratsbeschluss vom Dienstag der VG einen zinslosen Kredit über 75.000 Euro angeboten, um das Vorhaben möglichst vor der Rückkehr der Grundschüler in ihr saniertes Gebäude zum neuen Schuljahr vollenden zu können. „Das hat sich mit dem Beschluss jetzt erledigt“, zeigte sich Jübars Ortschef Carsten Borchert zufrieden.
Den zweiten Antrag brachte die CDU-Fraktion ein. Hier ging es um die Erneuerung des Fußbodenbelags im Erdgeschoss und auf den Treppen, die im laufenden Projekt bisher nicht vorgesehen sind. Die Kosten, zirka 20.000 Euro, will die Gemeinde Jübar übernehmen und hat auch dazu am Dienstag einen Ratsbeschluss gefasst. „Das Konzept der Schule sieht vor, das Linoleum auf den 80 Treppenstufen mit dem aufgedruckten Alphabet und dem Einmaleins zu versehen, so dass die Kinder hier auch noch etwas lernen“, erläuterte Carsten Borchert.
Das Gegenargument, Linoleum lasse sich im Gegensatz zum bestehenden Terrazzoboden schlechter reinigen, sei falsch. Der Betriebsleiter einer Salzwedeler Reinigungsfirma habe ihm auf Nachfrage bestätigt, dass es für die Mitarbeiter einfacher sei, wenn ein Gebäude einen einheitlichen Fußbodenbelag habe. Deshalb wolle man auch die restlichen Flure und Treppen mit Linoleum versehen, „auch, damit es ein einheitliches Bild ergibt“, so Borchert.
Da die Gemeinde die Kosten übernimmt, hielt sich der Widerstand im VG-Rat in Grenzen. Es gab lediglich vier Gegenstimmen. Eine kam von Beetzendorfs Bürgermeister Lothar Köppe, der darauf hinwies, dass es Mitgliedsgemeinden gibt, die solche freiwilligen Zuschüsse für Maßnahmen in Gebäuden der Verbandsgemeinde nicht stemmen können. Dies führe zu einer Art Zwei-Klassen-Gesellschaft und man solle doch eher das fördern, was die Gemeinden zusammenbringt. Sein Dährer Amtskollege Bernd Hane wies darauf hin, dass die Gemeinden ihre Gebäude unterschiedlich ausgestattet an die VG übergeben haben. Diese Ungleichheiten würden jetzt eben durch finanzielles Engagement der Kommunen ausgebügelt.
Dritter Diskussionspunkt war der Keller der Grundschule. Auch hier wünscht sich die Schulleitung, unterstützt von der Gemeinde, einen Linoleumbelag im Flur. Die Kosten von zirka 10.000 Euro für die zusätzliche Maßnahme soll allerdings die VG übernehmen.
„Es war abgesprochen, dass der Fußbodenbelag im Keller mit den laufenden Kosten abgerechnet wird“, erklärte Carsten Borchert. Doch die betragen nach dem aktuellen Auftragsvolumen bereits 1,36 Millionen Euro. „Und da sind die Treppen und der Sonnenschutz noch nicht mit drin“, meinte Bauamtsleiter Markus Starck. Derzeit habe man Finanzmittel für die Sanierung von 1,45 Millionen Euro zur Verfügung. „Stand heute wäre die Deckung noch da“, erklärte Starck, man wisse aber nicht, wie sich die Kosten entwickeln.
VG-Bürgermeister Michael Olms sprach sich vehement gegen die Fußbodenerneuerung aus. Im Erdgeschoss habe man den guten PVC-Belag extra für teures Geld während der Bauarbeiten abdecken lassen und jetzt solle er rausgerissen werden. Und ein Fußbodenbelag im Keller, wo sich lediglich der Essen- und der Werkraum befinden, sei auch unnötig, zumal man schon jetzt nicht wisse, ob das Geld am Ende reicht. „Wir sollten Maß halten und nicht schon wieder über das Ziel hinausschießen“, mahnte Olms. Die Mehrheit des Rates sah dies anders und votierte mit 15 zu fünf Stimmen bei drei Enthaltungen für die Fußbodensanierung im Keller.