Hildegard Hempel sieht im Alter von 90 Jahren noch gerne Fußball

Klötze l Einen besonderen Tag verbrachte gestern die Klötzerin Hildegard Hempel. Im Kreis der Familie feierte sie ihren 90. Geburtstag. Zu den ersten Gratulanten zählte am Vormittag Klötzes Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Schmidt.

Ein bewegtes Berufsleben liegt hinter der gebürtigen Klötzerin. Anfangs arbeitet sie in einem Haushalt, später im Forst. Dabei säuberte sie Flächen, auf denen dann neue Pflanzen gezogen wurden.

Von 1942 bis 1945 arbeitete Hildegard Hempel als Krankenschwester. Lazarette in Gardelegen, Hannover, Magdeburg und Salzwedel absolvierte sie. Ein Jahr später, 1946, lernte sie ihren Mann kennen. Vier Kindern schenkte sie das Leben, darunter drei Jungs. Da ihr Mann früh starb, zog sie sie allein groß.

Acht Jahre war Hildegard Hempel in der Poststelle beim Rat des Kreises angestellt. Doch als einer ihrer Söhne in den Westen floh, war sie nicht mehr tragbar und arbeitete deshalb bis zur Rente im Werk Elektronische Bauelemente Teltow (EBT). Nebenbei zog sie auf einem halben Morgen Spargel und half Bekannten. Sie sprang immer ein, wenn Not am Mann war.

Ihre Kinder Jürgen, Gerd und Klaus wohnen heute in Stapen, Klötze und Apenburg. Die Jubilarin selbst genießt bei Tochter Sigrid in Klötze ihren Lebensabend, in deren Haus sie eine eigene Wohnung nutzt.

Hobbys kann die Jubilarin nicht mehr nachgehen. Doch sie spaziert gerne durch den Garten und spielt regelmäßig Lotto. "Sie merkt sich genau die Zahlen, die gezogen werden", berichtete Tochter Sigrid. Und gewonnen hat Hildegard Hempel auch schon. Als sie beim Rat des Kreises arbeitete, gewann sie 5300 Mark. "Da habe ich meine Bude zugeschlossen, das musste ich erst einmal jedem erzählen", erinnerte sich die Jubilarin. Vor zwei Jahren war ihr das Glück wieder hold.

Im Fernsehen sieht die 90-Jährige noch gerne Fußball. "Aber nur, wenn unsere gewinnen", betont sie. Heute freut sie sich auch über ihre sechs Enkel und vier Urenkel.