Hohentramm hat keine Wehr mehr

Hohentramm/Beetzendorf l Nun ist es amtlich: Die Freiwillige Feuerwehr Hohentramm gehört der Geschichte an. Der Verbandsgemeinderat beschloss am Mittwochabend bei zwei Enthaltungen, darunter Beetzendorfs Bürgermeister Heinrich Schmauch, den Standort mit sofortiger Wirkung zu schließen. Zuvor hatte sich bereits der Feuerschutzausschuss dafür ausgesprochen (wir berichteten) und auch die Zustimmung des Innenministeriums liegt vor.

Grund für die Schließung ist die nach Ansicht der Verbandsgemeinde "äußerst mangelhafte Dienstdurchführung am Standort Hohentramm". "Es fand dort in den vergangenen Jahren keinerlei Ausbildung statt und auch die Dienste sind sehr fragwürdig", erläuterte Verbandsgemeinde-Wehrleiter Bert Juschus. Einzige Aktivitäten das Jahr über seien eine Müllsammlung im Wald und das Osterfeuer. "Dafür brauchen wir keine Feuerwehr vorhalten", meinte Juschus.

Es habe mehrfach Gespräche mit der Hohentrammer Wehrleitung gegeben und dabei sei eine Verbesserung der Situation versprochen worden. Allein geändert habe sich nichts. An den gemeinsamen Diensten der Beetzendorfer Ortswehren hätten die Hohentrammer Kameraden ebensowenig teilgenommen wie der dortige Wehrleiter oder sein Stellvertreter an den Dienstberatungen für den Bereich Beetzendorf.

Zudem seien Termine zur Geräteprüfung nicht wahrgenommen worden, so dass die vor Ort befindliche Technik nicht einsatzfähig ist. Auf Anfragen zur Jahresstatistik, zur Bedarfsmeldung, Ersatzbeschaffung und zum Ausbildungsstand habe die Verbandsgemeinde keine Antwort erhalten.

Das Aus betrifft 17 aktive Kameraden, die sich jetzt den Nachbarwehren anschließen können. "Acht jüngere Feuerwehrleute waren nach einem ersten Gespräch bereit, sich in die Siedengriebener Wehr zu integrieren. Doch dann sind sie von den Älteren zur nächsten Sitzung offenbar wieder umgebogen worden", berichtete Bert Juschus. Nach jetzigem Stand würden aber dennoch sechs Kameraden nach Siedengrieben wechseln. Das Angebot der VG, den Standort Hohentramm als Löschgruppe der Siedengriebener Wehr zu erhalten, sei von den Hohentrammern abgelehnt worden.