Wettbewerb In Klötze ermittelt: Der beste Vorleser aus dem Altmarkkreis heißt Anakin
Der beste Vorleser aus dem Altmarkkreis Salzwedel wurde bei einem Wettbewerb in der Klötzer Bibliothek gesucht. An den Start gingen sechs Viertklässler, die sich zuvor bereits bei Regionalentscheiden durchgesetzt hatten. Als Sieger wurde Anakin Thiago Lerch ausgezeichnet. Er vertritt den Kreis im November beim Landes-Entscheid.

Klötze - Richtig gut vorlesen können die sechs Viertklässler, die am Mittwochnachmittag in der Klötzer Bibliothek zusammenkamen. Eingeladen waren die Kinder - es waren fünf Mädchen und ein Junge - zum Kreis-Ausscheid des Vorlesewettbewerbs Lesekönig. Dafür hatten sie sich zuvor qualifiziert und Wettbewerbe in ihren Grundschulen gewonnen und sich anschließend bei Regional-Ausscheiden in den Bereichen Klötze, Salzwedel und Gardelegen durchgesetzt.
Jeweils zwei Kinder aus jeder Region waren nun bei der nächsten Runde in Klötze dabei, um den Kreis-Sieger zu ermitteln. „Ihr seid die besten Leser im Altmarkkreis in eurer Altersklasse. Ihr seid alle schon Sieger, es wird keine Verlierer geben“, sagte Klötzes kommissarische Bibliotheksleiterin Ilka Prager, als sie die Kinder begrüßte. Doch am Ende konnte es nur einen Erstplatzierten geben. Der heißt in diesem Jahr Anakin Thiago Lerch. Er ging für den Bereich Salzwedel an den Start.
Zu diesem Ergebnis kam die dreiköpfige Jury. „Ihr seid alle sehr gute Leser“, lobte Ramona Metzing die jungen Teilnehmer nach der Auswertung im Namen der Jury. Die Buchhändlerin aus Klötze hatte gemeinsam mit Irina Bitter von der Klötzer Bibliothek sowie Vanessa Fröhlich aus dem Klötzer Rathaus den Lesern gelauscht.
Erst bekannten und dann unbekannten Text
Anakin Thiago Lerch wird den Altmarkkreis am 11. November in Magdeburg beim Landes-Ausscheid vertreten. Dann messen sich die besten Vorleser aus ganz Sachsen-Anhalt im Landesfunkhaus, blickte Ilka Prager am Mittwoch voraus. Das Land plane also, dass es weitergehen darf. Den Termin für das große Finale hatte sie an dem Tag erfahren, wie Prager sagte. Falls der Kreis-Sieger im November verhindert sein sollte, darf die Zweitplatzierte des Kreis-Ausscheides nach Magdeburg fahren. Das ist Leonie Girlach, die für den Bereich Gardelegen dabei war. Weitere Platzierungen wurden nicht vorgenommen.
Der Kreis-Ausscheid bestand aus zwei Teilen. Zunächst lasen die Kinder aus einem Buch vor, das sie sich selbst ausgesucht hatten. Das laute Lesen konnten sie also vorher üben. „Ihr habt spannende Bücher mitgebracht“, blickte Bibliotheksleiterin Ilka Prager zu Beginn voraus. Und tatsächlich: Zu hören gab es Geschichten über sprechende Tiere, über ein Mädchen, das in Bücher springen kann und über drei Jungs, die knifflige Kriminalfälle lösen und dabei auch mal auf einem brennenden Getreidefeld vor den herannahenden Flammen wegrennen müssen. Aus ihren Büchern lasen die Teilnehmer ein paar Minuten lang toll betont vor, nachdem sie sich selbst und ihre ausgewählten Titel kurz vorgestellt hatten. Die Jury hörte genau zu und vergab Punkte für die Lesetechnik, die Textgestaltung und das Textverständnis.
Corona macht besondere Regeln erforderlich
Nach einer kurzen Pause folgte der zweite Teil des Wettbewerbs, bei dem ein Text zu lesen war, den die Teilnehmer nicht kannten und nicht üben konnten. Ausgewählt hatte Ilka Prager dafür das Buch „Emi und Luna – Eine Freundschaft mit Kawumm“ von Autorin Anja Ackermann, in dem es um zwei Freundinnen geht, die sich zum Schulfest gern in berühmte Schauspielerinnen verwandeln möchten.
Auch diese Aufgabe meisterten die Viertklässler souverän. Sie lasen flüssig und betont und ließen sich auch nicht von schwierigeren Worten wie „Polizeioberkommissarin“, „Jongleur“ oder „Orchester“ aus der Ruhe bringen.
Anschließend zogen sich die drei Jury-Mitglieder zur Beratung zurück. Urkunden erhielten am Ende alle Teilnehmer, ebenso Gutscheine und Buchpreise.
In Zeiten von Corona musste der Wettbewerb auf Kreis-Ebene unter besonderen Bedingungen stattfinden. Es galten Abstands- und Hygieneregeln, in den Räumen der Bibliothek musste eine Maske getragen werden. Die durften die Kinder abnehmen, wenn sie beim Lesen an der Reihe waren. Jeder Teilnehmer hatte einen eigenen Tisch. Pro Kind durfte ein Elternteil dabei sein, Geschwister und andere Familienangehörige konnten nicht zur Unterstützung im Publikum sitzen. Am Eingang galt die 3G-Regel, es musste also ein Impf-, Genesenen- oder Test-Nachweis vorgelegt werden.
Im Jahr 2020 musste der Kreis-Ausscheid coronabedingt komplett ausfallen, blickte Ilka Prager zurück. Der jährliche Wettbewerb wird abwechselnd von den Bibliotheken in Klötze, Gardelegen und Salzwedel organisiert.



