Innenstadt Neues Baugebiet im Hagen
Die ursprünglich geplante Umgehungsstraße zwischen dem Busbahnhof und der Salzwedeler Straße in Klötze ist vom Tisch.
Klötze l Der Hauptausschuss hat am Mittwochabend einstimmig die erste Änderung zum Bebauungsplan „Am Hagen“ beschlossen. Bei dem Gebiet handelt es sich, grob umschrieben, um ein gedachtes Rechteck zwischen Salzwedeler Straße, Bahnhofstraße, der Purnitz und dem Reihengartenweg. Darin befinden sich zum Beispiel die alten Gelände von Wiko und EBT, das Betreuungsforstamt Westliche Altmark, der Busbahnhof, das Sozialcentrum Altmark und auch die Redaktion der Volksstimme.
Die alte Fassung des B-Planes stammte aus dem Jahr 2006 und beinhaltete noch eine Umgehungsstraße. Diese sollte am Kreisel Bahnhofstraße/Burgstraße beginnen, links am Busbahnhof und dem Penny-Markt vorbeiführen, dann nach rechts abbiegen und schließlich an der Salzwedeler Straße münden, genau gegenüber der Ziegelstraße.
Aus der Änderung des B-Planes ergibt sich, dass auf die Umgehung verzichtet wird. Nach heutigem Kenntnisstand hätte diese Straße, die vor allem als Entlastung zum geschäftigen Treiben an Bahnhofstraße und Breite Straße gedacht war, keinen Nutzen mehr, da die Verkehrssituation durch den Kreisel an Bahnhofstraße/Burgstraße sowie der Neugestaltung des Busbahnhofes wesentlich verbessert wurde, wie es in der Begründung zum Beschlussvorschlag heißt.
Die geplante Umgehung entfällt also und wird als Grünfläche ausgewiesen. Dafür ergibt sich im geplanten Mündungsbereich der Umgehung an der Salzwedeler Straße, wo die alte Bebauung 2016 abgerissen wurde, die Möglichkeit zur Neustrukturierung. Diese Fläche soll als Wohngebiet ausgewiesen werden. Auf der Karte des Entwurfs sind sieben Baufelder zu erkennen. In das Wohngebiet hinein soll eine Stichstraße (6,50 Meter breit) führen mit einem Wendehammer (Radius: sechs Meter) am Ende.
Wie Planer Frank Philipp im Hauptausschuss darlegte, sind die Träger öffentlicher Belange gehört wurden. Bedenken hat die Untere Wasserbehörde des Altmarkkreises Salzwedel angemeldet. Ihr ging es um die Niederschlagsentwässerung. In diesem Punkt, so Philipp, konnte nach einigen Beratungen ein Durchbruch erzielt werden. So erfolgt die Niederschlagsentwässerung der Stichstraße über die öffentliche Regenwasserkanalisation in der Salzwedeler Straße. Rückhaltemaßnahmen sollen verhindern, dass künftig mehr Niederschlagswasser in die öffentliche Kanalisation eingeleitet wird als vor dem Abriss der alten Bebauung im Jahre 2016. Damit auch das Regenwasser des neuen Baugebietes berücksichtigt wird, arbeitet die Stadt Klötze derzeit an einem Niederschlagswasserbeseitigungskonzept. Die Ver- und Entsorgungsleitungen für die geplante Bebauung sollen innerhalb der Stichstraße verlegt und an den Leitungsbestand in der Salzwedeler Straße angebunden werden.
Wie Bürgermeister Uwe Bartels auf Nachfrage der Volksstimme erinnerte, soll sich die Wobau um Erschließung und Vermarktung des neuen Baugebietes kümmern.
Ein weiterer Punkt des B-Planes betrifft den Hochwasserschutz. Um den zu gewährleisten, soll an Purnitz und Zabels Beeke ein fünf Meter breiter Streifen nicht versiegelt werden dürfen. Außerdem ist vorgesehen, nördlich der Beeke einen zehn Meter breiten Bereich als Fläche für die Gewässerentwicklung auszuweisen. Dadurch besteht die Option, das Gewässer so umzubauen, dass bei Starkregenereignissen der Ablauf verbessert werden kann. Auch in diese Planungen wird die Untere Wasserbehörde eng eingebunden.
Eine weitere Änderung zum alten B-Plan betrifft die Gebäudehöhe, die in den Teilgebieten unterschiedlich sein kann, zwei bis drei Vollgeschosse aber nicht überschreiten darf. Und: Fotovoltaikanlagen werden nicht zugelassen.
Ansonsten bleibt die Ursprungsplanung von 2006 weitestgehend bestehen, es gibt allenfalls „redaktionelle Angleichungen“. Übernommen wird ein Gutachten von 2010, bei dem es um „belastete Flächen“ auf dem ehemaligen EBT-Gelände geht. Falls es hier weitere Untersuchungen geben sollte, ist das eine Sache zwischen Grundstückseigentümer und Altmarkkreis. Am 29. Januar wird sich der Stadtrat mit der ersten Änderung zum B-Plan „Am Hagen“ beschäftigen.