"Corner" beteiligte sich erstmals am Erdgaspokal/Drei-Gänge-Menü entführte nach "Bella Italia" Jugendklub-Köche legen furiosen Start hin
Da staunte selbst die Jury: Jugendliche aus dem Klötzer Jugendklub Corner beteiligten sich zum ersten Mal am Erdgaspokal für Schülerköche - und beeindruckten selbst den Profikoch.
Klötze l Ein ungewöhnliches Bild bot sich am Donnerstagnachmittag im Jugendklub Corner. Wo sonst Schüler an Computern sitzen und an Tischen spielen, versperrte ein eilig an die Tür geklebter Zettel den Durchgang. Niemand sollte die vier Jugendlichen stören, die in der Klubküche ein Drei-Gänge-Menü zaubern wollten, ihr Beitrag für den Erdgaspokal, bei dem sich Schüler bis in das Bundesfinale kochen und tolle Preise gewinnen können.
Denise Hausmann, Alexander Kleine sowie Adlen und Ali Kramer wurden dafür extra mit T-Shirt, Schürze und Haube eingekleidet, wie es sich für einen richtigen Koch gehört. Sie hatten für ihr Menü das Motto "Bella Italia" gewählt. Bei dem Essen haben sie sich von Mirko Kaufmann, Koch im ersten Lehrjahr, beraten lassen. "Wir kochen öfter im Corner", berichtete Alexander Kleine, der als Ersatzmann für die Tischdekoration zuständig war. "Leiterin Doreen Wißwedel hat uns dann gefragt, ob wir nicht beim Erdgaspokal mitmachen möchten."
In der Zwischenzeit hatten sich die drei Nachwuchsköche ans Werk gemacht. Jeder Handgriff musste sitzen, damit die Zeit, nur eineinhalb Stunden blieben ihnen, ausreicht. Jeder nahm sich eines der drei Gerichte vor.
Der Erdgaspokal ist 1997 aus einer Initiative in Mitteldeutschland entstanden, seit acht Jahren wird der Wettbewerb bundesweit ausgetragen. Ziel ist es, mit Schülern der 7. bis 10. Klassen etwas zusammen zu kochen. Sie sollen sich mit frischen Lebensmitteln anfreunden, im Team arbeiten und lernen, dass Kochen nicht nur Spaß bedeutet. Pate ist die Energiewirtschaft, hier E.ON-Avacon.
In der Jury bewerteten Christian Ulrich und Mario Wogand abschließend das Menü. Letzterer arbeitet im Privat- und Gewerbekundenvertrieb des Energieversorgers. Christian Ulrich ist Ehrenvorsitzender des Vereins Magdeburger Köche. Entsprechend hoch waren die Ansprüche an die Schülerköche. Sie mussten nicht nur eine Speisekarte anfertigen, den Tisch dekorieren, das Menü kochen und servieren. Auch Unterlagen zum Menü mit Rezept und Kalkulation mussten eingereicht werden. In die Bewertung flossen auch die Verarbeitung der Lebensmittel, Einhaltung der Kühlkette, Gewürze, das Anrichten, die Teamarbeit und nicht zuletzt der Geschmack mit in das Ergebnis ein.
Die erste Stufe, in der die "Corner"-Köche kochten, ist die Vorrunde. Die besten drei Teams qualifizieren sich für das Regionalfinale. Es folgt das Landesfinale und schließlich das Bundesfinale.
Am späten Nachmittag stand nach der Verkostung und einer Beratung von Christian Ulrich und Mario Wogand das Ergebnis für die Klötzer Nachwuchsköche fest. Sie hatten übrigens das letzte Vorrundenkochen in der Region absolviert, was Alexander Kleine mit den Worten kommentiert: "Das Beste kommt zum Schluss."
Auch Betreuer Henning Britsch war gespannt: "Wir sind ganz aufgeregt, ich auch", sagte er, als Christian Ulrich zur Bewertung ansetzte. "Man merkt, dass ihr euer Handwerk versteht", sagte er. "Für das erste Mal bin ich sehr zufrieden. Ich gratuliere euch zu 75 von 100 möglichen Punkten. Das ist gutes Mittelfeld." Die Schüler waren sichtlich stolz, auch wenn sie es nicht in die nächste Runde geschafft haben.
Im Anschluss gab Christian Ulrich dem Team Tipps, was es hätte besser machen können. Doch weitere Jugendliche standen schon am Tisch und an den Fenstern. Sie alle wollten probieren, was ihre Altersgenossen aus dem Corner gekocht haben.