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Ortschronistenstreit Klötzer Reinhard Wegner macht weiter

Der scheidende Klötzer Ortschronist Reinhard Wegner will sich auch über das Jahr hinaus weiter als freier Stadtchronist engagieren. Dieses Angebot hat er gegenüber den beiden Stadtchronisten Ulrich Kipp und Dirk Spaehn gemacht.

Von Henning Lehmann 02.09.2023, 14:09
Der ausscheidende Klötzer Ortschronist Reinhard Wegner will weiter als freier Mitarbeiter den beiden Stadtchronisten Ulrich Kipp und Dirk Spaehn seine Unterstützung über das Jahr hinaus anbieten.
Der ausscheidende Klötzer Ortschronist Reinhard Wegner will weiter als freier Mitarbeiter den beiden Stadtchronisten Ulrich Kipp und Dirk Spaehn seine Unterstützung über das Jahr hinaus anbieten. Foto: Henning Lehmann

Klötze - Reinhard Wegner macht nach seiner offiziellen Abberufung als Klötzer Ortschronist zum Jahresende weiter. Nicht mehr offiziell mit einer Vereinbarung mit der Stadtverwaltung, sondern als freier Mitarbeiter will sich der 69-Jährige weiter engagieren. Das teilt Wegner in einem Gespräch mit der Volksstimme mit.

Stadtbürgermeister Uwe Bartels und Klötzes Ortsbürgermeister Raimund Punke hatten Reinhard Wegner nach Streitigkeiten mit den drei anderen Chronisten Bernd Granzow, Ulrich Kipp sowie Dirk Spaehn vor wenigen Wochen zum 31. Dezember gekündigt. Wegner habe allerdings selbst um seine Kündigung gebeten, wie er in einem Gespräch mit der Volksstimme informiert. Er wurde im Januar 2019 vom Stadtrat in das Ehrenamt berufen und scheidet nun zum Jahresende aus.

„Ich bin befreit von den Bandagen der städtischen Vorschriften und biete ab Januar 2024 den beiden Klötzer Ortschronisten Ulrich Kipp und Dirk Spaehn meine Unterstützung an“, sagt der 69-Jährige. Er möchte den beiden Ehrenamtlichen als freier Mitarbeiter, wenn er gefragt wird, seine Hilfe geben, wie Wegner ergänzte. Das ist das Ergebnis eines Gespräches zwischen Wegner, Spaehn und Kipp.

Eine weitere Zusammenarbeit mit dem aktuell dritten Klötzer Stadtchronisten, Bernd Granzow, lehnt Reinhard Wegner allerdings aus verschiedenen Gründen weiter ab. „Dafür ist in der Vergangenheit einfach zu viel passiert, und ich habe meinen Stolz und mache diese Sandkastenspiele nicht mit“, begründet der scheidende Ortschronist diese Ablehnung.

Weitere Verstärkung wird gesucht

Bernd Granzow, Ulrich Kipp und Dirk Spaehn üben auf jeden Fall die ehrenamtliche Tätigkeit weiter aus. Dabei würden sie sich eine Verstärkung aus der Einwohnerschaft sehr wünschen, damit für die Nachwelt alles über Klötze in Wort und Bild weitergegeben werden kann. Sollte jemand Interesse haben, das Team der Ortschronisten zu verstärken, kann er sich bei den drei Ehrenamtlichen oder auch im Rathaus sowie bei Klötzes Ortsbürgermeister Raimund Punke melden.

Für dieses Jahr, so Bernd Granzow, erarbeiten die drei Männer die Jahreschronik nach dem PC-Absturz neu organisiert. Er selbst schreibe die Ereignisse des Jahres zunächst per Hand auf, bevor sie in einen Computer eingegeben würden. Später sollen die Daten ausgedruckt und in einem Ordner Platz für die Nachwelt finden, teilt er mit.

Wie er über seine Arbeit und die von Ulrich Kipp und Dirk Spaehn berichtet, werde die Chronik von 1901 bis 2000 überarbeitet. Aktuell sei man mit dem Grundgerüst im Jahr 1996 angekommen. Dazu komme noch die Feinarbeit mit Bildern. Der nicht ganz einfache Part der Digitalisierung liegt aktuell bei Dirk Spaehn. Diese gestaltet sich etwas aufwendiger, weil ein Berg von Arbeit abzubauen ist. Es fehle dazu allerdings ein bedien- und bezahlbares Archivierungsprogramm, merkt Granzow an.

Bilderausstellung über Klötze vorgesehen

Nicht unerwähnt ließ er, dass eine Bilderausstellung über Klötze noch 2023 in Planung ist. Sie soll später mit weiteren Daten über den Ort die Grundlage für eine geplante Stadtführung sein.

Um die Arbeit der Archivare attraktiver zu machen, wünschen sich die drei Männer umgehend neue Räumlichkeiten, weil die jetzigen Bedingungen in der Bibliothek nicht mehr zeitgemäß und der Platz viel zu gering seien, meinen die drei Ehrenämtler.

Reinhard Wegner hat neben seiner freien Archivtätigkeit bereits eine weitere ehrenamtliche Funktion in der Stadt gefunden. Er schloss sich der Theatergruppe an und war gestern beim Kartenvorverkauf schon in Aktion. Zudem ist er in dem Team vertreten, dass das Mosel-Familiengrab pflegt. Weiter möchte er beim Landesheimatbund mitarbeiten und Informationen über Klötze an die beiden Stadtarchivare Kipp und Spaehn weitergeben.