Proben beginnen Klötzer Theatergruppe ist mit neuer Komödie zurück auf der Bühne im Altmarksaal
Nach der coronabedingten Pause im Jahr 2020 wollen die Hobbyschauspieler der Klötzer Theatergruppe im kommenden Oktober wieder eine neue Komödie präsentieren. Ausgewählt haben sie dafür das Stück „Chaos im Bestattungshaus“. Noch ist aber unklar, ob sich der Vorhang wirklich heben wird.

Klötze - Im Bestattungshaus herrscht Flaute. „Es stirbt keiner“, stellt der Chef des Familienbetriebes im Büro fest. „In drei Wochen gab es nur eine Leiche.“ Dann klingelt das Telefon. Es gibt Arbeit für die Bestatter, ein Fabrikant ist gestorben. Das ist aber kein Grund, um traurig zu sein. Ganz im Gegenteil, über die folgenden Entwicklungen und Verstrickungen lässt sich herzhaft lachen. Denn der Unternehmer hat sein Ableben nur vorgetäuscht, um seiner Ehefrau zu entgehen. Schon bald darauf herrscht „Chaos im Bestattungshaus“.
So lautet der Titel der neuen Komödie, mit der die Theatergruppe Klötze im Oktober für reichlich Lacher beim Publikum sorgen will (siehe Infokasten). Die Proben haben begonnen, die Volksstimme durfte am Montagabend im Altmarksaal zuschauen und bekam eine humorvolle Kostprobe serviert.
„Wir sind gut im Rennen“, schätzte Theatergruppen-Chef Kay Knittel im Gespräch den aktuellen Stand der Dinge ein. Jetzt im Sommer gestalte sich das Proben erfahrungsgemäß etwas schwieriger, da einige Mitglieder des Teams nicht vor Ort sind. Nach der Urlaubszeit werde dann angefangen, effektiv am Stück zu arbeiten, blickte Knittel voraus. Ab September werde das Stück jede Woche durchgespielt.
Lange Zeit waren Proben in großer Runde coronabedingt gar nicht möglich. Im Februar wurde deshalb damit begonnen, den Text bei Videokonferenzen im Internet zu üben, blickte Knittel zurück. Mittlerweile dürfen sich die Darsteller wieder treffen, geprobt wird nun immer montags direkt auf der Bühne im Altmarksaal, auf der dann auch im Oktober die drei Vorstellungen der Gruppe präsentiert werden sollen.
Ob sich die bisher geschmiedeten Pläne tatsächlich so umsetzen lassen, ist noch unklar. Denn wer weiß schon, was die Corona-Pandemie bringen wird? Pro Durchgang waren in früheren Jahren mehr als 500 Leute im Saal, wusste der Vorsitzende aus Erfahrung. Ob das wieder klappt? „Das Gesundheitsamt kann noch nichts sagen, wir müssen abwarten, was kommt“, blickte Knittel voraus.
Nicht in Frust verfallen
Die Klötzer versuchen sich deshalb möglichst gut vorzubereiten und die Zeit zu nutzen. „Wir haben unseren Kartenvorverkauf um einen Monat nach hinten geschoben“, sagte Knittel. Tickets soll es am 1. September zu kaufen geben, damit mehr Zeit bleibt, um die Entwicklungen beobachten zu können. „Wir gehen aber davon aus, dass alles klappt“, zeigte sich der Vorsitzende optimistisch.
Aufgrund der unklaren Lage hatte die Theatergruppe ihre Auftritte im Jahr 2020 bereits frühzeitig Mitte Mai abgesagt. Damit gab es erstmals seit 2008 keine neue Komödie zu sehen. Das soll sich im kommenden Herbst möglichst nicht wiederholen. „Für uns wäre es eine schwere Zeit, wenn wir im zweiten Jahr ohne Auftritte sein müssten“, sagte Knittel.
Fantasie brauchen die Schauspielerinnen und Schauspieler derzeit, wenn sie die Szenen durchspielen. Denn das Bühnenbild existiert bislang nur auf dem Papier, die Kulissen fehlen. Bei der jüngsten Probe standen lediglich einige Stühle sowie ein Tisch mit einem alten Telefon darauf zur Verfügung. Wo später mal eine Kommode, ein Schrank und ein antiker Schreibtisch stehen sollen, erklärte Kay Knittel den Darstellern anhand der Skizze. Und auch, wo die Ein- und Ausgänge sein werden. Das sollte bei den Proben doch gleich berücksichtigt werden, bat er die Hobbyschauspieler.
Särge werden im Bestattungshaus nicht aufgestellt, betonte Knittel. Eine Komödie über den Tod sei ein Streit-Thema in Zeiten der Pandemie, gab er zu und ergänzte: „Der Tod ist immer präsent.“ Wenn man das Thema ins Komische ziehe, ohne es lächerlich zu machen, sei es vielleicht leichter zu ertragen. „Es bringt nichts, in Trauer und Frust zu verfallen“, so der Vorsitzende. Über die Auswahl des jeweiligen neuen Stückes stimme die Gruppe übrigens demokratisch ab. „Das erleichtert die Arbeit“, begründete Kay Knittel.