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Hinweisschilder wirkungslos Lkw richten bei Irrfahrten in Steimke regelmäßig Schäden an

Ohne Effekt sind bisher die Schilder geblieben, die Lkw-Fahrer davon abhalten sollen, statt in Immekath in Steimke zu landen. Das geht zulasten der Straßen und den Anwohnern auf die Nerven. Jetzt wird eine dauerhafte Lösung gefordert.

Von Markus Schulze Aktualisiert: 21.4.2021, 09:25
Lkw-Fahrer, die zur Paradiesfrucht GmbH am Neuferchauer Weg nach Immekath wollen, landen irrtümlich in Steimke und richten dort auf dem erst vor wenigen Jahren hergerichteten Seitenbereich des Altneuferchauer Weges große Schäden an.
Lkw-Fahrer, die zur Paradiesfrucht GmbH am Neuferchauer Weg nach Immekath wollen, landen irrtümlich in Steimke und richten dort auf dem erst vor wenigen Jahren hergerichteten Seitenbereich des Altneuferchauer Weges große Schäden an. Foto: Arne Neuling

Steimke. Vor einigen Wochen sind in der Ortsmitte von Steimke mehrere Schilder aufgestellt worden. Die sind dazu gedacht, um Lkw-Fahrer, die zur Paradiesfrucht GmbH nach Immekath wollen, Orientierungshilfe zu leisten. Allerdings: Bisher haben die Schilder nichts gebracht. Die Lkw-Fahrer irren im Vertrauen auf ihre Navigationssysteme weiter durch Steimke.

Das geht zulasten der Bordsteine und Straßen im Ort. Konkret betroffen ist der Altneuferchauer Weg. Der war erst vor wenigen Jahren instandgesetzt worden, um Unterspülungen im unbefestigten Seitenbereich zu vermeiden. Der damalige Ordnungsamtsleiter Ulf Dittfach hatte den Anwohnern, die den landwirtschaftlichen, aber auch den Schwerlastverkehr beklagten, zuvor drei mögliche Varianten vorgestellt. Eine notdürftige Reparatur schloss er selbst aus. Eine umfängliche Sanierung mit Gehweg und Regenwasserkanal für 255.000 Euro wurde von den Anwohnern abgelehnt. Sie hätten sich an den Kosten beteiligen müssen. Schließlich einigte man sich auf eine dritte Variante für etwa 10.000 bis 12.000 Euro, die von der Stadt Klötze getragen wurde. „Das hält fünf bis zehn Jahre“, schätzte Dittfach damals ein.

Damit Lkw, die nach Immekath wollen, nicht durch Steimke fahren, wurden diese Schilder aufgestellt. Ohne Erfolg.
Damit Lkw, die nach Immekath wollen, nicht durch Steimke fahren, wurden diese Schilder aufgestellt. Ohne Erfolg.
Foto: Markus Schulze

Diese Prognose wird von Anwohner Arne Neuling aber angezweifelt. Durch die irrlichternden Lkw seien die Schäden nämlich schon jetzt immens. Seine Befürchtung: „Die Lkw, die hier nichts zu suchen haben, ruppen uns alles kaputt, und wir sollen bezahlen.“ Zumal der Altneuferchauer Weg für eine solche Belastung nicht ausgelegt sei. „Damals hat man an den Rändern einfach nur eine dünne Asphaltschicht aufgebracht.“

Das Problem mit den Lkw ist: Immekath und Steimke haben mit 38486 die gleiche Postleitzahl. Die Paradiesfrucht GmbH befindet sich am Neuferchauer Weg. Damit seien Verwechslungen mit dem Altneuferchauer Weg in Steimke vorprogrammiert, meint Neuling. „Als früherer Lkw-Fahrer weiß ich, wie die ticken. Die vertrauen blind auf ihr Navi. Egal, was auf irgendwelchen Schildern steht.“

Blindes Vertrauen auf die Navi-Geräte

Darum hätten die Schilder in der Steimker Ortsmitte für sie auch keine Bedeutung. Zumal die Schilder nach Ansicht von Neuling viel zu klein sind. „Ein Schildbürgerstreich. Gerade mal doppelt so groß wie eine Visitenkarte.“ Und: „Die Lkw-Fahrer erkennen darauf nur ’Paradise Fruits’ und wähnen sich auf dem richtigen Weg.“ Doch dem ist nicht so, wie in deutscher und englischer Sprache (Kein Weg zu/No way to) auf den Schildern steht. Den überwiegend osteuropäischen Lkw-Fahrern sei dieser Hinweis aber nicht verständlich. „Ich hatte hier schon Litauer, Polen, Rumänen und Bulgaren“, berichtet Neuling, der sich schon häufiger die Mühe gemacht hat, die Lkw vorher abzupassen beziehungsweise auf den richtigen Weg zu leiten. „Aber das kann es ja nicht sein“, stellt der Steimker klar und fordert eine nachhaltige Lösung.

Hierzu hat er einige Vorschläge. Erstens: Die Paradiesfrucht GmbH, mit der Neuling bereits das Gespräch gesucht hat, muss den Lkw-Fahrern erklären, dass sie ihr Navi in die Irre führt. Bestenfalls werden die Geräte aktualisiert, aber daran allein liegt es nicht: „Unser Ortsbürgermeister hat das mal ausprobiert und ist ebenfalls über Steimke geführt worden.“ Zweitens: eine weiträumige Beschilderung. „Die Schilder in Steimke kommen viel zu spät.“ Und drittens: Die Straßennamen, die sich zu ähnlich sind, werden geändert. „Das ist noch eine Nachwehe der Gebietsreform.“

Neuling fordert jedenfalls – im Namen vieler anderer Steimker – eine Lösung: „Wir können ja nicht dauernd in Hab-acht-Stellung gehen und die Lkw abfangen.“